Schriesheim - Rat stimmt gegen Verwaltungsvorschlag

Weinberg bleibt, wie er ist

Von 
Beate Stumpf
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Erstmal bleibt alles so, wie es ist: Die vor zwei Jahren begonnenen Pläne für eine Rebflurneuordnung im Gewann „Mergel“ in Richtung Dossenheim sind gestoppt. Der Schriesheimer Gemeinderat zog in seiner jüngsten Sitzung überraschend einen Schlussstrich und stimmte einstimmig gegen den Verwaltungsvorschlag und damit für die Beendigung des Verfahrens. Bürgermeister Hansjörg Höfer enthielt sich.

Gegen das Projekt auf dem 65 Hektar großen Gebiet mit rund 700 Grundstücken hatte es bereits im Vorfeld Proteste von Naturschützern, Eigentümern und einigen Winzern gegeben. Die Stadt und das Amt für Flurneuordnung des Landes schlugen deshalb in der Januar-Sitzung des Gemeinderates – auch aufgrund der bereits investierten Summen – vor, das Projekt zunächst ruhen zu lassen. Hieraus würden sich für Schriesheim keine Nachteile ergeben, hieß es.

Diese Angabe bezweifelten die Stadträte im Januar und forderten weitere Gespräche und eine schriftliche Bestätigung. Laut Verwaltungsvorlage verweigerte die Behörde dies nun „aufgrund der vorhandenen Schriftverläufe.“ Christian Wolf, Fraktionssprecher der Grünen, sah sich bestätigt: „Das passt ins Bild. Es wurde uns verweigert, was wir wissen wollten.“ Daher sei man zum Schluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden und den Antrag zur Rebflurneuordnung zurückzuziehen.

Bürgermeister wenig erfreut

„Es gab keinen gemeinsamen Nenner zwischen Winzern, Naturschützern und Behörde“, begründete Phillipp Jäck für die CDU-Fraktion ihr „Nein“ zur Verwaltungsvorlage, Heinz Kimmel (Freie Wähler) und Rainer Dellbrügge (SPD) stimmten dieser Auffassung zu. Wolfgang Renkenberger (FDP) schloss sich an. „Das gesparte Geld können wir jetzt für andere Dinge verwenden.“ Auch Christian Wolf verwies darauf, dass die Winzer das Wegenetz im Weinberg stückweise in Absprache mit den Grundstückseigentümern verbessern wollten und die Stadt das unterstützen könnte.

Bürgermeister Höfer war wenig erfreut über das Abstimmungsergebnis. Die Flurneuordnung hätte eine Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen in den Weinbergen gebracht. „Das wird in den nächsten Jahren dort nicht einfacher.“ Bei einer Neubeantragung müsse man wohl mit einer Wartezeit bis zu 25 Jahren warten.

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