Übergabe

Waldschwimmbad Schriesheim: Neues Becken jetzt offen

Von 
Gerlinde Gregor
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Während der offiziellen Übergabe am Samstag zogen Frühschwimmer bereits ihre ersten Bahnen. © Gerlinde Gregor

Schriesheim. Bahnen frei im Schriesheimer Waldschwimmbad: Drei Wochen nach der geplanten Freigabe des großen neuen Schwimmbeckens, das jetzt ganz mit Edelstahl ausgekleidet ist, wurde es am Samstag seiner Bestimmung und damit den Schwimmern übergeben. Grund für die Verzögerung waren die Wetterkapriolen, die die Baumaßnahmen ins Stocken gebracht hatten.

Nach der offiziellen Abnahme am Freitag, bei der keine Mängel festgestellt wurden, zogen bei der Freigabe am Samstag die Frühschwimmer im strahlend blauem Wasser bei 24 Grad ihre Bahnen.

„Wir sind voll im Kostenrahmen geblieben, der Kredit von 700 000 Euro musste nicht aufgestockt werden“, konnte Kim Koschorreck, Pressewart der Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Waldschwimmbades Schriesheim (IEWS), am Samstagmorgen den Gästen, den Gemeinderäten, Alt-Bürgermeister Hansjörg Höfer, sowie dem neu ins Amt gewählten Bürgermeister Christoph Oeldorf verkünden. Die veranschlagten rund 700 000 Euro hätten für die Sanierung ausgereicht, berichtete der Pressewart, und darüber sei man mehr als glücklich.

Edelstahlbecken Schriesheim

  • Bei den Sanierungsarbeiten  kam ein Edelstahlbecken ins alte Becken, die Bauelemente dafür waren rund 30 Tonnen schwer und drei Meter breit.
  • Die Lebensdauer des Edelstahlbeckens soll zirka 50 Jahre betragen.
  • Der Kostenrahmen für die Arbeiten betrug rund 700 000 Euro, die IEWS nahm dafür einen Kredit auf.
  • Die Stadt Schriesheim sicherte den Kredit mit einer Bürgschaft ab und steuerte zu den Arbeiten weitere 200 000 Euro bei.

Die Bauarbeiten gingen über die Wintermonate. Monteure der österreichischen Firma Berndorf hatten mit Hochdruck ein Becken ins Becken eingebaut, die seitlichen Abflussrinnen abgetragen und nach und nach durch neue aus Edelstahl ersetzt. Die alten Fliesen konnten erhalten bleiben, neue Rohrleitungen wurden angebracht und an die alte Technik angeschlossen, informierte Koschorreck.

Wasserkosten senken

Weiter berichtete er, dass man dadurch Wasserkosten einsparen könne, und das sei derzeit bei der Kostenexplosion im Energiebereich nicht zu verachten. Bei dieser Gelegenheit dankte er der Stadt, sowie den Sponsoren BWT und Prominent.

555 000 Euro betrugen die reinen Kosten für das Edelstahlbecken. Hinzu kamen „Nebenkriegsschauplätze“, wie es Vereinsmitglied und Schwimmbad-Experte Michael Pabst im Mai 2021 beim IEWS-Beschluss zur Sanierung nannte: Grabungen, flankierende Maßnahmen sowie die Verlegung von Leitungen, dazu eine neue Unterwasser-Beleuchtung. Daraus resultierte die Gesamtinvestition von 706 000 Euro. Um die Finanzierung der Sanierung zu sichern, wurden die IEWS-Mitgliedsbeiträge sowie die Eintrittspreise erhöht.

Technikleiter Jürgen Merkel begründete die Sanierung 2021 mit einem immensen Wasserverlust aus dem alten Bassin. „Irgendwo an den Dichtungen zwischen Becken und Rand, genau wissen wir es nicht“, so Merkel damals. Koschorreck erläuterte aktuell, dass die Maßnahme mehr als dringend notwendig gewesen sei, da auch die Fliesen ihr Haltbarkeitsdatum überschritten hätten.

An der Größe des Bassins hat sich kaum etwas geändert. Lediglich die Tiefe reduzierte sich von 3,05 auf 2,20 Meter - auch damit wird Geld gespart. An der Breite gehen 30 Zentimeter ab.

Lift für Rollstuhlfahrer?

Die Gemeinderäte waren mit der Arbeit mehr als zufrieden. Aus ihrer Mitte kam auch die Frage nach einem Lift ins Becken, um Rollstuhlfahrern den Einstieg zu erleichtern. „Wir stehen diesem Wunsch offen gegenüber“, versicherte Koschorreck. Doch zuvor müsse man den Bedarf ermitteln, inwieweit eine Rampe notwendig sei. Als nächste große Baumaßnahme peile man das Kinderbecken an.

Doch jetzt freue man sich auf die große Party zum 30. Jubiläum. Am Freitag, 1. Juli, spielt dann das SAP Sinfonieorchester (19 Uhr), am 2. Juli tritt Amokoma auf (19 Uhr) und am Sonntag, 3. Juli, ist Familientag mit Livemusik und Varieté (ab 10 Uhr).

Freie Autorin

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