Opernabend - Musiker des Nationaltheaters Mannheim spielen Werke von Mozart und Rossini / Publikum von Darbietung begeistert

Ungetrübte Spielfreude

Von 
Katarina Ivkovic
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Aufritt auf dem unteren Schulhof (v.l.): Pianist Matteo Pirola (mit dem Rücken zum Bild), Bariton Ilya Lapich und Mezzosopranistin Shachar Lavi. © Christoph Blüthner

Die Vorfreude auf das Opernkonzert „Belcanto Italiano“ (auf deutsch in etwa „schöner italienischer Gesang) am Samstag war schon beim Einlass zu spüren. „Egal, wie viele Zuschauer zu diesem Konzert kommen – wir setzen mit unserer Veranstaltung ein Zeichen!“, machte der Kassenwart und Mitorganisator der Schriesheimer Musiktage, Christian Glocker, im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich. Dass einige am Opernabend Interessierte leider nicht kommen konnten, da sie zum Beispiel zur Risikogruppe gehören, war in seinen Augen schade, musste aber selbstverständlich akzeptiert werden.

Mit dem ausgeklügelten Hygienekonzept und sogar Sicherheitskräften, die bei solch einer Veranstaltung in Zeiten ohne Corona eigentlich nicht nötig gewesen wären, konnte der Schriesheimer Kulturkreis (KKS) „ein Signal geben, dass etwas möglich ist“, wie es Glocker formulierte. „Wir ziehen das durch!“, freute sich der Kassenwart auf den bevorstehenden Abend.

Pressesprecher Dieter Weitz war ganz seiner Meinung: „Es war eine ungute Situation, alles absagen zu müssen.“ Nach dem Treffen Ende Juni habe man als Kreis gemeinsam überlegt, ob man nicht etwas aus dem Boden stampfen könne – unter „baden-württembergischen“ Bedingungen.

Drei verschiedene Richtungen

Klar war laut Weitz, dass die drei Musiktage auch drei verschiedene Richtungen haben und somit jeden Zuhörer ansprechen sollen. In dieser kurzen Zeit gab es viel zu organisieren und nur durch „unglaubliche Tatkraft und Gemeinschaft“, wie Vorsitzende Gabriele Mohr-Nassauer bei der Begrüßung erklärte, war das dem Verein gelungen.

Am Samstag waren also die Opernfans dran und durften sich von den Künstlern des Mannheimer Nationaltheaters begeistern lassen. Pianist und stellvertretender Studienleiter Matteo Pirola begleitete seine Kollegen nicht nur am Klavier, sondern führte das Publikum mit Charme durch das Programm.

Mit Stücken aus Rossinis „Il Barbiere di Siviglia“ („Der Barbier von Sevilla“) entführten die zum Solistenensemble gehörigen Ilya Lapich und Shachar Lavi die Gäste nach Sevilla in Spanien. Der Veranstaltungsort des Unteren Schulhofs in Schriesheim war dafür perfekt geeignet: Von dort aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Strahlenburg oberhalb der Bühne. Die vom Sonnenuntergang rosa gefärbten Wolken sowie die große Linde mitten auf dem Platz, an der später die Lichterketten leuchteten, trugen ebenfalls zur zauberhaften Atmosphäre bei.

Der Bariton und die Mezzosopranistin zogen jeden Einzelnen im Publikum in ihren Bann und konnten ihre Spielfreude nicht verstecken. Komplimente wie „Was für eine Mimik und Gestik!“ oder „Wow!“ und „Wahnsinn!“ waren unüberhörbar.

Gast-Stars überzeugen

Die Gastauftritte von Pianistin Alyana Pirola und der Sopranstimme Evgenia Selina waren zusätzliche Geschenke für Ohren und Augen. Die vierhändig gespielte Overtüre „Le Nozze di Figaro“ („Die Hochzeit des Figaro“)von Mozart faszinierte Jung und Alt. Derartige Künstler so nah zu erleben, passiert nicht alle Tage. Der unendliche Beifall und die „Bravo!“-Rufe waren kaum zu stoppen – für alle ein großartiger Abend, der jedem noch lange in Gedanken bleiben wird.

Info: Fotostrecke unter morgenweb.de/schriesheim

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