Talstraße: Sperrdauer noch unklar

Wird die Talstraße wegen der Tragfähigkeitsprobleme des Untergrunds über den 7. September hinaus gesperrt bleiben? Ein Antwort auf diese Frage gab es auch gestern noch nicht. "Ich will keine Prognosen abgeben, wie lang es dauert", erklärte Bauleiter Volker Staudacker gegenüber dem "MM". Wie berichtet, weist der Boden unweit des Tunnel-Ostportals, wo gerade die künftige Zufahrt zum Branichtunnel gebaut wird, im Bereich des kürzlich hergestellten Kanals eine zu geringe Tragfähigkeit auf. "Wir sind am Austauschen des Bodens", erklärte der Bauleiter. Auch über das Wochenende wird daran gearbeitet.

Das Regierungspräsidium habe ihm gesagt, dass die Firma beim Kanalbau zu trockenes Material eingebaut hätte, ergänzte Bürgermeister Höfer gegenüber dem "MM". Einen positiven Aspekt kann das Stadtoberhaupt der Sache aber auch abgewinnen: "Schlimmer wäre es gewesen, in fünf Jahren wieder die Straße aufzureißen, um den Untergrund zu verdichten." Am Montag rechnet er mit neuen Erkenntnissen zur Sperrungsdauer.

Stadt zahlt Hangsanierung

Bei dem Trubel um die Sperrung geht etwas unter, dass die Stadt derzeit die Hänge oberhalb der Talstraße sanieren lässt. 340 000 Euro werden dafür fällig. Aus dem Bereich zwischen Griethweg und Talstraße waren Bäume samt Wurzelwerk herabgestürzt, da ihnen der Halt fehlte. Die restlichen Bäume sind bereits entfernt, nun werden dort Netze befestigt, die Steinschlag verhindern sollen. Auch auf dem Abschnitt zwischen Branichstraße und Besucherbergwerk besteht Handlungsbedarf. Dort sind die Häuser oft dicht an die Felsen gebaut und werden seit Jahrzehnten von herabfallenden Steinen bedroht.

Bisher war die Stadt der Auffassung, dass die Felssanierung Sache der Hausbesitzer sei. Höfer: "Wir dachten, wer dahin baut, muss mit den Widrigkeiten zurechtkommen." Diese Auffassung hat sich gewandwelt, so der Bürgermeister: "Wir wollen etwas machen, bevor Menschen zu Schaden kommen, und zwar ohne finanzielle Beteiligung der Anwohner." kba