Schriesheim. Die Abnahmen der Gewerke, Lieferengpässe und fehlende Fenster verzögern die Fertigstellung beim ersten Bauabschnitt der Sanierung des Kurpfalz-Gymnasiums in Schriesheim. Darüber informierte Projektleiter Sebastian Bohnekamp dieser Tage den Gemeinderat.
„Die Abschlussphase bekommen wir nicht mehr hin“, bedauerte der Fachmann (wir berichteten). Bei der engen Gewerkefolge hänge es derzeit an den Fenstern, der beauftragte Betrieb leiste zwar gute Arbeit, habe aber ein schlechtes Zeitmanagement.
Zulieferprobleme erschwerten zusätzlich den weiteren Fortgang der Arbeiten. „Wir haben 30 Wochen auf den Sonnenschutz gewartet“, berichtete Bohnekamp von zusätzlichen Problemen. So sehe man im sanierten Teil des Gymnasiums derzeit zwar „erstaunlich viele fertige Flächen“, aber die Abnahmen würden sich eben leider verzögern, denn: „Ohne Abnahme keine Inbetriebnahme!“
„Kriegen wir das mit den Kosten und beim Zeitplan bei den Preisexplosionen und Verzögerungen noch einigermaßen hin?“, fragte Stadtrat Georg Grüber (Grüne Liste). „Bohnekamps Antwort: „Die Verträge sind geschlossen, doch die Firmen werden merken, dass die Preise nicht mehr zu halten sind. Noch habe ich keine Äußerungen der Betriebe, aber die Gefahr besteht.“
Container kosten Miete
Auch zur aufgeschobenen Fertigstellung des ersten Bauabschnitts war ihm keine konkrete Aussage zu entlocken. Über die Zeitschiene könne er erst dann etwas sagen, „wenn die Fenster drin sind“.
Probleme durch den Aufschub könnte die Miete für die Container machen, in denen die Schülerinnen und Schüler derzeit unterrichtet werden. Die Ersatz-Klassenräume kosten monatlich immerhin 80 000 Euro.
Michael Mittelstädt (CDU) reagierte gelassen: „Das ist natürlich unbefriedigend, aber dafür hatten wir bislang bei der Sanierung sehr wenig Störungen.“ Seine SPD-Kollegin Renate Hörisch-Helligrath äußerte sich ähnlich: „Bei den Terminen gab es ja bisher kaum Verzögerungen. Und eine Kostensteigerung ist zwar misslich, aber wohl wahrscheinlich.“
Mit einer angepassten Finanzierung wird sich möglicherweise dann der Gemeinderat beschäftigen müssen. Weitgehend einig waren sich die Kommunalpolitiker, dass die Entscheidung, das Kurpfalz-Gymnasium für 22 Millionen Euro an Baukosten, ohne Containermiete, zu sanieren, richtig war. „Beim Beschluss damals konnten wir natürlich nicht von einer Pandemie oder dem Ukraine-Krieg ausgehen“, so Hörisch-Helligrath. Auch Bohnekamp bedauerte: „Leider läuft nicht immer alles rund.“ Und er versicherte: „Wir nehmen die aktuellen Schwierigkeiten als Herausforderung.“
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