Verpflegung

Schulmensa in Schriesheim öffnet nach den Sommerferien

Das Schulzentrum in Schriesheim bietet nach einem Jahr wieder warme Mahlzeiten. Ein Unternehmen aus Berlin hat das Catering übernommen.

Von 
Martin Tangl
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Zufrieden mit der neuen Mensa: Bürgermeister Christoph Oeldorf (v.l.), Petra Carse, Christin Seilheimer, Hans-Peter Kohl, Sabine Grimm sowie Marcel Bindemann und Ramon Merida-Rodriguez. © Martin Tangl

Schriesheim. Hühnchen-Curry mit Reis serviert der neue Betreiber, die Firma VielfaltMenü GmbH aus Berlin, am Dienstag nach Ferienende den Schülerinnen und Schüler am Schulzentrum in Schriesheim. Damit endet für die Kinder und Jugendlichen nach rund einem Jahr die Hängepartie mit einer provisorischen Verpflegung, nachdem dem bisherigen Caterer von der Stadt fristlos gekündigt worden war.

„Ich bin glücklich und dankbar, dass die Schulmensa wieder in Betrieb geht“, freute sich am Mittwochvormittag Bürgermeister Christoph Oeldorf. Zusammen mit Ramon Merida-Rodriguez und Marcel Bindemann von VielfaltMenü sowie den Schulleiterinnen Petra Carse (Realschule), Sabine Grimm (Grundschule) sowie Christin Seilheimer und Hans-Peter Kohl vom Gymnasium stellte der Rathaus-Chef die neue Einrichtung und das künftige Essensangebot der Presse vor.

Etwa 180 Schülerinnen und Schülern werden in der Startphase zum Essen kommen

In den letzten Tagen der Sommerferien haben sich Schulleitung und Betreiber schon mal kennengelernt – „und beschnuppert“, wie Merida Rodriguez berichtete. Die Mensa in Schriesheim sei so etwas wie „sein Baby“, betonte der Vertriebsmanager. Zusammen mit seinem Operations Manager Bindemann und einem Koch aus Frankfurt will er in den ersten zwei Wochen den Start begleiten, „um alles gleich zu Beginn in die richtigen Wege zu leiten“, versprach der Mann von VielfaltMenü.

Im Austausch mit interner Kommunikation mit Schulleitungen und Eltern sollen bei anfallenden Problemen Lösungen gefunden werden. Zwei Mitarbeiterinnen sollen dann künftig den Mensa-Betrieb alleine managen. Merida-Rodriguez geht von etwa 180 Schülerinnen und Schülern aus, die in der Startphase zum Essen kommen. Und er stellte fest: „Wir haben schon an vielen Stellschrauben gedreht, um einen guten Start hinzubekommen!“

Täglich wird in der neuen Küche frisch gekocht

In der Anfangsphase will auch Marcel Bindemann Küche, Speisepläne und Personal steuern, damit VielfaltMenü „eine gute Qualität an die Schülerinnen und Schüler herausgeben kann“. Täglich werde in der neuen Küche frisch gekocht, mit regionalen und saisonalen Produkten, erklärten die Manager. Der Speiseplan wird vier Wochen im Voraus ins Internet gestellt. Bis Mittwoch, 16 Uhr, der Vorwoche können Eltern mit den Kids die Gerichte vorbestellen. Zur Auswahl stehen ein Mischgericht sowie eine vegetarische Mahlzeit. Auch Obst und ein Dessert gehören dazu. Außerdem gibt es eine Salatbar. Im Laufe der Woche werden zweimal zusätzlich spezielle Pasta-Gerichte angeboten.

Schulmensa

In der neuen Schulmensa sollen bis zu 200 Mittagessen ausgegeben werden.

Im Angebot sind ein Mischgericht und eine vegetarische Mahlzeit für jeweils 5,05 Euro. Kleine Portion 4,60 Euro. An bestimmten Wochentagen steht Pasta zusätzlich auf dem Speiseplan .

An Schultagen ist die Mensa von 8.30 bis 14 Uhr geöffnet .

Die Laufzeit des Vertrags mit der Vielfalt-Menü GmbH geht bis 31. Juli 2028 .

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben bundesweit 1100 Mitarbeitende und betreibt 32 eigene Küchen .

Die Standard-Mahlzeit kostet 5,05 Euro, eine kleine Portion 4,60 Euro. Abgerechnet wird digital mit einem firmeneigenen System, wie die beiden Manager erläuterten. Jeder Schüler, jede Schülerin erhält einen Transponder-Chip, über den am Mensa-Counter der Essenspreis abgebucht wird. Daheim müssen sich die Eltern über die App oder den PC registrieren und das Guthaben auf dem Chip ihrer Kinder über ihr Bankkonto aufladen. Über die App kann auch das Essen vorbestellt werden. Selbstverständlich bekommt aber auch ein hungriger Schüler ein Essen ohne Anmeldung.

Keine anderen Bewerber auf Ausschreibung

Allerdings hänge die Preisstabilität auch davon ab, wie gut die Planung, die Vorbereitung der täglichen Essensausgabe gestaltet werden kann, betonten die beiden Vielfalt-Männer. „Wir sind natürlich bestrebt, die Zahl der Essen zu erhöhen“, sagte Merida-Rodriguez. Dabei sollen bestimmte Aktionen helfen. Der Plan des Betreibers: „Ich habe da schon ein paar Ideen, um die Attraktivität der Mensa für die Kids zu steigern!“

VielfaltMenü betreibt und beliefert deutschlandweit zahlreiche Mensen, und Kindertagesstätten, aber auch Flüchtlingsunterkünfte. Schriesheim ist in Baden-Württemberg das erste Schulzentrum mit einem Caterings-Angebot der Berliner Firma. Beim Pressetermin wurde erklärt, dass VielfaltMenü von Seiten der Elternschaft über den Elternbeirat des Kurpfalz-Gymnasiums vorgeschlagen wurde. Das Essensangebot wurde in einer anderen Mensa des Betreibers schonmal vorgekostet – und der Betriebsablauf begutachtet.

Allerdings gab es auf die Ausschreibung auch keine weitere Bewerbung, so dass der Gemeinderat in seiner Juni-Sitzung den Berlinern einstimmig den Zuschlag erteilte – und einige Auflagen formulierte. So ist jetzt Ramon Merida-Rodriguez sehr zufrieden mit der Küchenausstattung: „Topmodern, fast schon Hotel-Standard!“ Hier hatte die Stadt auch kräftig investiert. Dem vorherigen Caterer war vor einem Jahr fristlos gekündigt worden (wir berichteten). „Zu dem laufenden Verfahren gegen den Ex-Caterer werde ich mich nicht äußern“, erklärte Christoph Oeldorf. „Wir wollen lieber in die Zukunft blicken“, ergänzte Schulleiterin Petra Carse.

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