Schriesheim

Schriesheim: CDU und Freie Wähler benennen gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten

Von 
Hans-Jürgen Emmerich
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Hansjörg Höfer kandidiert nach 16 Jahren nicht mehr. © marcus Schwetaasch

Der Kampf um die Nachfolge von Bürgermeister Hansjörg Höfer (65) wird in Kürze beginnen. CDU und Freie Wähler haben sich offenbar auf einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahl am 28. November verständigt. Die Christdemokraten laden für Freitag, 25. Juni, zu einer Pressekonferenz ein, um ihn zu präsentieren. Nach Informationen des „MM“ kommt er nicht aus Schriesheim, sondern von außerhalb.

Gut möglich, dass der Bewerber auch von weiteren Fraktionen unterstützt wird. Die örtliche SPD wird nämlich auf eine eigene Nominierung verzichten, wie der SPD-Landtagsabgeordnete und stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende Sebastian Cuny auf Anfrage erklärte. „Wir sehen uns nicht als die politische Kraft in Schriesheim, die einen eigenen Kandidaten stellen muss“, sagte Cuny weiter. Die SPD werde alle Kandidaten einladen, um sich ein Bild zu machen und dann gegebenenfalls entscheiden, ob sie einen davon unterstützt. Die FDP-Vorsitzende Ulrike von Eicke will ebenfalls abwarten: „Wir sind da völlig offen.“

Tuncer hält sich bedeckt

Die örtlichen Grünen, die mit Hansjörg Höfer seit 16 Jahren den Bürgermeister stellen, lassen sich noch etwas Zeit. Vorsitzende Fadime Tuncer ließ auf Nachfrage wissen, dass sie in einem Pressegespräch am 8. Juli den Bewerber der Grünen präsentieren werde. „Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen“, betonte Tuncer, die selbst als mögliche Kandidatin gilt und Ersatzbewerberin des Landtagskandidaten Uli Sckerl ist. Als solche würde sie ins Parlament nachrücken, falls Sckerl vorzeitig ausscheidet. Für Sebastian Cuny von der SPD war seine Kandidatur für den Landtag ein Ausschlusskriterium in Sachen Bürgermeisterwahl.

Wenn es dabei bleibt, dass CDU und Freie Wähler ihren Kandidaten zuerst vorstellen, dürfte er auch auf dem Stimmzettel die Nase vorn haben. Denn die Reihenfolge richtet sich nach dem Eingang der Bewerbung. Die Frist dafür beginnt am Tag nach der öffentlichen Ausschreibung und damit am Samstag, 26. Juni. Bis endgültig Klarheit herrscht, wer sich um das Amt des Bürgermeisters bewirbt, müssen sich die Schriesheimer noch etwas gedulden. Die Bewerbungsfrist endet nämlich erst am Dienstag, 2. November, um 18 Uhr. Danach entscheidet der Gemeindewahlausschuss unter Vorsitz von Hansjörg Höfer formal über die Zulassung.

Hansjörg Höfer von den Grünen war am 18. Dezember 2005 zum Nachfolger von Peter Riehl gewählt worden. Im zweiten Durchgang setzte er sich mit 102 Stimmen Vorsprung gegen Peter Rosenberger durch, der von CDU, Freien Wählern und FDP unterstützt wurde und in der ersten Runde fast zehn Punkte vor Höfer lag. Die SPD, die dabei mit ihrem Kandidaten Erwin Leuthe nur sieben Prozent erreicht hatte, sprach sich nach dessen Verzicht für die Wahl von Höfer aus. Kämmerer Volker Arras, mit 9,3 Prozent auf Platz drei, zog ebenfalls zurück.

Stabwechsel Februar 2022

Nach Ende der ersten Amtszeit von Höfer gab es beim Urnengang 2013 keine Mitbewerber, die ihm hätten gefährlich werden können. Mit 72,7 Prozent der Stimmen wurde der Amtsinhaber wiedergewählt, die Wahlbeteiligung lag bei knapp 50 Prozent. Höfer bleibt nach der Wahl noch einige Wochen im Amt. Erst ab 1. Februar 2022 wird der oder die Neue die Geschicke der Weinstadt vom Rathaus aus lenken. Im Gemeinderat ist die Grüne Liste mit neun Sitzen stärkste Fraktion, die CDU hat sechs Sitze, die Freien Wähler stellen fünf Mitglieder, die SPD vier und die FDP zwei. Je einen Gemeinderat haben AfD und BgS.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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