„Wir brauchen mehr Parkraum in der Ortsmitte“, sagt Karl Reidinger und meint die Brachfläche mitten in Altenbach, die als Parkplatz nützlich sein könnte. Danach arbeitet sich der CDU-Stadtrat zu den anderen Themen vor, die den Christdemokraten im Ortsteil auf den Nägeln brennen: Breitbandausbau, die Zunahme des Schwerlastverkehrs, die Schaffung eines gärtnergepflegten Grabfelds anstelle eines Friedwalds.
Bei der CDU-Kandidatenvorstellung geht es los mit Altenbacher Themen; in Gruppen kommen die Anwärter nach vorn, sprechen über sich und beantworten Fragen von Christiane Haase. Die Ortsverbands-Vorsitzende ist an diesem Abend nicht nur Moderatorin und selbst Kandidatin, sondern hat auch für die musikalische Untermalung gesorgt: Die kommt von Cellistin Katja Zakotnik, die die knapp 60 Besucher im Gasthaus „Goldener Hirsch“ mit einem „persischen Feuertanz“ auf den Wahlkampf einstimmt.
Neben Reidinger treten für die Ortsteile Martina Hoffmann-Odermat, Marina Haas und Tomasz Czerny an; Margret Fallmann ist Ersatzkandidatin, nach ihr geht die Runde über zur „Kernstadt“-Liste.
Neulinge ebenso wie alte Hasen stehen darauf, und manche Namen dürften die Schriesheimer auch aus anderen Kontexten kennen: Den von Marc Waldenmayr (Platz 21) etwa, langjähriger Vorsitzender im Förderverein der „Kinderschachtel“; den von Harald Lehn (Platz 14), der als Sänger mit „Altenbach Calling“ Furore machte; den von „Raubritter“-Kassier Christian Urban (Platz 13) oder den von „Rebläuse“-Akteurin Anja Filler (Platz 15).
Spitzenkandidat und Fraktionschef Michael Mittelstädt nennt sie die „Vereinsmeier“, die wie er selbst Ehrenämter übernehmen und sich einbringen. Beim 48-jährigen Bürgermeister-Stellvertreter sind das Vereine wie der SVS, der KSV oder auch die „Raubritter“.
Generationswechsel geschafft
Bei Nicolas Spatz (Platz 11) ist es die Feuerwehr, wo der 20-Jährige lange Jugendwart war. Er zählt außerdem zu denjenigen, die die Liste, wie Haase eingangs bemerkt, zur jüngsten des Wahlkampfs machen. Das liegt auch an Sophie Koch (Platz 10), die bis zum letzten Mathaisemarkt als Weinkönigin amtierte; wie Spatz, Niklas Binder (Platz 17) und Stadtrat Philipp Jäck (Platz 9) gehörte sie bereits dem Jugendgemeinderat an. „Die CDU löst das Problem des Generationswechsels“, meint Stadträtin Lisa Hartmann (Platz 4), die sich mit ihren 33 schon als „Ältere“ fühlt.
Ein anderes Thema ist der Schulbau. Als Elternbeirätin begleitet es Haase seit Jahren, sie ist froh, dass nun ein Anfang gemacht wird. „Wir haben jetzt die Chance, 6,7 Millionen Euro von Vater Staat zu bekommen“, nickt Mittelstädt: „Das ist die Hälfte des Betrags, den Schriesheim jedes Jahr aus Einkommenssteuern einnimmt.“ Diese Chance zu vergeben, hätte bedeutet, „den Schulstandort aufzugeben.“ Selbstbewusst verweist man auf Erreichtes: Andrea Diehl (Platz 2) nennt Erfolge in der Kinderbetreuung, Frank Spingel (Platz 3)sieht Schriesheim als sicheren Platz zum Leben.
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