Für die 72 Absolventen der Kurpfalz-Realschule Schriesheim geht mit dem Erhalt der Zeugnisse ein Lebensabschnitt zu Ende. Mit einem kräftigen Händedruck ihrer Schulleiterin Petra Carse und einer Rose werden sie verabschiedet, einige erhalten Preise für ihre Leistungen. An ihrer Spitze steht Kim Thory. Mit ihren 15 Jahren gehört sie nicht nur zu den jüngsten Absolventen; mit der Note 1,2 ist sie sogar Jahrgangsbeste.
Im Gespräch mit dem "MM" zeigt sich Kim optimistisch, was ihre berufliche Zukunft anbelangt. Sie will weiter die Schulbank drücken, und zwar in Weinheim auf dem Helen-Keller-Gymnasium mit seiner sozialpädagogischen Ausrichtung: "Ich kann mir gut vorstellen, in einem sozialen Beruf auch zu arbeiten".
Sozialer Beruf möglich
Sich jetzt schon auf einen Beruf festlegen, das möchte sie ab er noch nicht: "Ich kann mir aber auch vorstellen, danach an eine Uni zu gehen um dort Sozialmanagement oder Psychologie zu studieren." Etwas verträumt streichelt sie unter dem Tisch ihre Mischlingshündin: "Und Tiermedizin wäre auch möglich."
Begeistert berichtet sie von ihrem Praktikum im "Event Management": "Das hat mir sehr viel Spaß gemacht." So sehr, dass sie auch jetzt noch gerne dort weiter mitarbeitet. "Beim Konzert von PUR habe ich mitgeholfen", erzählt sie, und auch beim Konzert mit Andreas Gabalier. "Leider durfte ich nicht in den Backstagebereich", bedauert Kim.
Schon mit fünf Jahren eingeschult
Aufgewachsen ist Kim gemeinsam mit ihren älteren Bruder Tom, der übrigens ebenfalls die Kurpfalz-Realschule mit Auszeichnung verlassen hat und derzeit eine weiterführende Schule besucht. Eingeschult wurde sie bereits mit fünf Jahren - weil der Einschulungstermin nur knapp vor ihrem Geburtstag lag.
Das Lernen fiel ihr stets leicht, und mit ihrem Notendurchschnitt von 2,6 hätte sie durchaus auch auf das Gymnasium wechseln können. Ihre Eltern entschieden sich jedoch für die Realschule. "Sie wollten nicht, dass ich gleich nach der Grundschule einem so großen Druck ausgesetzt werde". Und nachträglich ist sie ihren Eltern dankbar.
Engagement in der SMV
Was man von jungen Menschen nicht allzu oft hört: Sie ist gerne zur Schule gegangen. "Wir haben viele interessante und spannende Themen behandelt", begründet sie. Zu ihren Lieblingsfächern zählten Deutsch, Geschichte und Biologie, weniger die Naturwissenschaften.
Als Kim zur Klassen-, später sogar zur Schulsprecherin gewählt wurde und sie aktiv in der SMV (Schülermitverantwortung) mitgearbeitet hat, da hat es ihr noch mehr Freude bereitet, in die Schule zu gehen.
Auch politisch ist sie sehr interessiert. Gerne hätte sie daher für den Schriesheimer Jugendgemeinderat kandidiert: "Doch das war leider nicht möglich, da ich ja in Hirschberg wohne. Und hier gibt es keinen Jugendgemeinderat", bedauert sie.
Unterricht macht ihr Spaß
War sie eine gute Schülerin? "Ja", sagt sie frei heraus. Doch der richtige Ehrgeiz hat sie dann in der Abschlussklasse gepackt. "Urplötzlich hat mir die Schule noch mehr Spaß gemacht", erzählt sie: "Und daran hatten die Lehrer großen Anteil." Die hätten den Unterricht so spannend und interessant gestaltet, dass es leicht war, dem Lehrstoff zu folgen: "So ist mir das mühsame Nacharbeiten zu Hause oft erspart geblieben", freut sie sich. "Wer im Unterricht gut aufpasst, der muss zu Hause weniger tun", rät sie allen Schülern.
"Ich habe in den Schulferien nie Vokabeln gepaukt", verrät sie. Das soll auch so bleiben. Bevor Kim weiter die Schulbank drücken wird, macht sie erst einmal Urlaub mit ihren Eltern - auf Korsika.
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