Schriesheim

In Schriesheim kommen zehn neue Ladesäulen für E-Autos

Die Stadt Schriesheim will die Ladeinfrastruktur deutlich ausbauen.Was das kostet, wie lange es noch dauert und wer der Partner für diese große Investition ist

Von 
Martin Tangl
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Eine Ladesäule der EnBW steht am Festplatz. © Martin Tangl

Die MVV Smart Cities, eine Tochter der MVV Energie AG aus Mannheim, installiert in Schriesheim an acht Standorten im Stadtgebiet insgesamt zehn Ladesäulen für Elektro-Autos. Dazu hat jetzt der Gemeinderat einen Investitionszuschuss von 28 900 Euro gebilligt. Die MVV-Experten Vinzent Grimmel und Sven Jelitko informierten die Stadträtinnen und Stadträte in der Sitzung am Mittwochabend.

E-Car-Sharing möglich

In einem Ausschreibungsverfahren hatte sich die MVV im Wettbewerb gegen zwei weitere Anbieter durchgesetzt. „Auch aufgrund des Alleinstellungsmerkmals der Präsentation der MVV, das zusätzlich noch E-Car-Sharing angeboten wird, sowie der großen Anzahl an Schnellladepunkten, die sich über einen Großteil des Stadtgebiets erstrecken“, begründete die Stadtverwaltung die Entscheidung, die im nichtöffentlichen Teil des Ausschusses für Technik und Umwelt gefallen ist.

Rund um die Uhr zugänglich

Jelitko sagte denn auch im Gemeinderat eine intensive Betreuung der Ladesäulen zu. „Wir brauchen dazu die Parkflächen mit einem Zugang über 24 Stunden an sieben Tagen die Woche“, so der Experte. Dafür übernehme der Anbieter die komplette Einrichtung der Ladesäulen, zum einen mit 22 Kilowattstunden (KW) fürs Normalladen, zum anderen mit 50 KW für die Schnellladefunktion. „Ein Rundum-Sorglos-Paket“, versicherten die MVV-Mitarbeiter. Die Umsatzerlöse erhalte die Energie AG. Die Planungen seien bis Mitte April 2024 abgeschlossen, Inbetriebnahme Mitte/Ende August, lautet die Zeitrechnung für die Einrichtung der „Premium-Ladesäulen“. Der Vertrag mit der Stadt Schriesheim läuft zehn Jahre.

„Es gibt also auch eine Exit-Strategie“, verwies Bürgermeister Christoph Oeldorf auf ein „dynamisches Feld“, in dem sich technologisch ja noch einiges ändern werde. „Gut, dass wir diesen Schritt jetzt mit einem verlässlichen Partner gehen“, betonte Frank Hoffmann von der Grünen Liste (GL). Michel Mittelstädt ist sich sicher: „Wir steigen jetzt tiefer in die E-Mobilität ein und haben die richtigen Standorte gewählt.“ „Und sind auf einem guten Weg“, ergänzte Stadtrat Bernd Hegmann von den Freien Wählern (FW).

100 Prozent Ökostrom

Für die SPD erklärte Gabriele Mohr-Nassauer: „Wir freuen uns, auch weil die Ladesäulen mit 100 Prozent Ökostrom betrieben werden und sie in weniger als einem Jahr betriebsfertig sind.“ Damit werde dem Bürger der Umstieg auf E-Autos leichter gemacht. Ulrike von Eicke (FDP) lobte „das schlüssige Konzept der MVV“. Lieselore Breitenreicher (parteilos) vermisste allerdings eine Ladestation am Schwimmbad.

Allein Thomas Kröber von der AfD stimmte schließlich gegen den Investitionszuschuss der Stadt. Zu den künftigen Preisen an den MVV-Ladesäulen: Beim Normalladen soll die Kilowattstunde 49 Cent kosten, für Schnellladen werden 59 Cent fällig.

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