Der Erzbischof des Erzbistums Freiburg, Stephan Burger, hat den Bergsträßer Thorsten Weil, als Offizial bislang Leiter der "Gerichtsbehörde" in der Diözese, mit Wirkung vom 25. Mai (Pfingstmontag) zum Domkapitular ernannt. Weil ist seit einem Jahr Nachfolger Burgers als Offizial, nachdem dieser von Papst Franziskus zum neuen Erzbischof von Freiburg ernannt worden war.
Der vor 47 Jahren in Köln geborene Weil ist an der Badischen Bergstraße aufgewachsen: In der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Leutershausen diente er als Ministrant und war in der Jugendarbeit engagiert, am Kurpfalz-Gymnasium in Schriesheim machte er das Abitur.
Danach studierte Weil in Freiburg und München Theologie. Nach der Priesterweihe durch Erzbischof Oskar Saier im Mai 1993 in Freiburg arbeitete Weil als Vikar in Burladingen, Angelbachtal und Villingen.
Eindrucksvolle Laufbahn
Während dieser Vikarsjahre absolvierte er an der Universität Münster ein viersemestriges Aufbaustudium im Kirchenrecht, das er mit dem Lizentiat abschloss. Vor 17 Jahren trat Weil den Dienst am kirchlichen Gericht in Freiburg an, das er seit Sommer 2014 als Offizial leitet.
Das Erzbischöfliche Offizialat ist das kirchliche Gericht der Erzdiözese Freiburg. Jeder, der sich im Zusammenhang mit dem kirchlichen Leben in seinen Rechten beeinträchtigt fühlt, kann diese Institution anrufen. In der Praxis machen die sogenannten "Ehe-Nichtigkeitsverfahren" den größten Teil der Arbeit am kirchlichen Gericht aus.
Neben dieser Tätigkeit blieb Weil aber auch stets in der Pfarrseelsorge tätig: Im März 2000 wurde er zum Pfarrer in Jechtingen und Sasbach am Kaiserstuhl ernannt, im September 2001 übernahm er dann auch die St.-Blasius-Gemeinde in Wyhl. Mit Errichtung der Seelsorge-Einheit "Am Litzelberg" im November 2003 wurde er deren Leiter.
Als Domkapitular wird Thorsten Weil Nachfolger von Eugen Maier, der an Pfingsten in den Ruhestand tritt. Domkapitulare sind Mitglieder des Domkapitels, eines Kollegiums von Priestern, das den Diözesan-Bischof in der Leitung des Bistums unterstützt und sich um eine würdige Gestaltung der Gottesdienste in der Bischofskirche kümmert.
Im Fall der "Sedisvakanz", also dann, wenn der Bischofsstuhl nicht besetzt ist, leitet das Domkapitel die Diözese und wählt einen Diözesanadministrator (Kapitularvikar). Die Domkapitulare werden vom Bischof mit Zustimmung bzw. nach Anhörung des Kapitels ernannt.
Mit über zwei Millionen Katholiken und rund tausend Priestern ist die Erzdiözese Freiburg die zweitgrößte der 27 katholischen Bistümer in Deutschland. -tin
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