Gedenken

Erinnerungen an Peter Riehl werden in Schriesheim wach

In Schriesheim hat ein Riesling-Rebstock vom Grab des früheren Bürgermeisters einen neuen Platz auf dem Weinberg am Rathaus gefunden. Freunde und Wegbegleiter kamen zur Gedenkfeier

Von 
Gerlinde Gregor
Lesedauer: 
Eine Rieslingrebe in Gedenken an Peter Riehl: Christoph Oeldorf (v.l.), Peter Grüber, Georg Frank, Thomas Höhr, Wolfgang Frank, Karl-Heinz Schulz. © Gerlinde Gregor

Schriesheim. Die Rebstöcke am Petersplatz, benannt nach Alt-Bürgermeister Peter Riehl am neuen Rathaus, haben Zuwachs bekommen: Ein Riesling-Rebstock wurde gepflanzt. Seit dem Tod des beliebten Bürgermeisters stand er an dessen Grabstätte - jetzt bekam er auf Anregung von Georg Frank, dem Pfleger des Weinbergs am Rathaus, den Platz bei seinen „Reb-Verwandten“, kann jetzt tiefe Wurzeln schlagen und dicke, saftige Früchte tragen.

Dieser „Umbettung“ hatte seine Witwe zugestimmt - und so wurde sie am Samstag in einer kleinen Gedenkfeier mit engen Freunden, Wegbegleitern und den Mitgliedern des Verkehrsvereins, sowie unter dem Beisein von Bürgermeister Christoph Oeldorf vorgenommen.

Newsletter "Guten Morgen Mannheim!" - kostenlos registrieren

Karl-Heinz Schulz, der viele Jahre diesen Weinberg betreut und gepflegt hatte, zeigte auf die große Winzerstatue aus Bronze mit dem daneben prangenden Liedtext vom „Schriesheimer Lied“, das aufgrund der Patina kaum mehr lesbar ist. Er verwies darauf, dass dieses Monument Bürgermeister Peter Riehl vor genau 30 Jahren zu seinem 20. Dienstjubiläum den Bürgern zum Geschenk gemacht habe.

Wann genau dann dieser Weinberg an dieser Stelle entstand, das konnte Schulz mit Gewissheit nicht sagen. Er nehme an, dass die ersten Rebstöcke auch im Jahr 1994 angepflanzt wurden. In den ersten Jahren hegte und pflegte der Wirt Georg Hauser das Kleinod vor dem Rathaus und später ging die Pflege in die Obhut von Karl-Heinz Schulz. „Ich hatte zwar vom Weinbau keine Ahnung, umso mehr vom Weintrinken“, scherzte er. Ausgebaut wurden die Reben vom Winzer Georg Bielig, der daraus rund 50 Liter Rosé herstellte. Schulz dankte bei dieser Gelegenheit den vielen Unterstützern und besonders den Brüdern Wolfgang und Georg Frank, die nach seinem Ausscheiden die Weinbergpflege übernahmen. „Beide Brüder sind mit viel Herzblut dabei“, sagte er. Er habe diese Aufgabe gerne übernommen, bestätigte Wolfgang Frank und sprach von einem guten Gemisch an Rebsorten. „Fällt mal eine Rebe aus, so kann diese auch mal mit einer Kiwipflanze ersetzt werden“, informierte er.

Mehr zum Thema

Wein-Herstellung

Mehr Frauen und Quereinsteiger im Winzer-Handwerk

Veröffentlicht
Von
Ira Schaible
Mehr erfahren

Mit der großen Bitte an Bürgermeister Oeldorf, er möge auch nach der Umgestaltung des Vorplatzes Riehls Vermächtnis bewahren und Sorge tragen, dass dieses Kleinod weiter gepflegt werde, schloss Schulz seine Ansprache. Dieses Versprechen konnte Bürgermeister Oeldorf auch geben. „Es ist für uns der Stiftung Peter Riehl gegenüber eine Verpflichtung, dieses Projekt in seinem Sinn weiter zu führen“, versprach Oeldorf. Mit dem Wunsch „möge dieser Rebstock wachsen und gedeihen“, pflanzten Oeldorf, die Brüder Frank, Thomas Höhr, und Karlheinz Schulz den bereits rund 15-jährigen Rebstock ein.

Gäste waren auch Margit und Thomas Höhr, in deren Händen die Pflege des Madonnenbergs liegt. Margit Höhr saß bis zu seinem Abschied in Riehls Vorzimmer. An ihr kam kein Besucher vorbei. „Er war ein sehr guter Chef, ich möchte die Zeit mit ihm nicht missen“, gestand sie.

Gekommen war auch die ehemalige Wirtin Käthe Hauser, die sich gerne an Peter Riehl erinnert. „Er war unser Lieblingsstammgast“, bekannte sie und nannte ihn einen guten Freund der Familie, der einem guten Tropfen Wein nicht abgeneigt gewesen sei und auch mal eine Lokalrunde springen ließ.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke