Schriesheim. Er ist nach Schriesheim gekommen, um „seine“ Trauben in Augenschein zu nehmen: Die Rede ist von Bülent Ceylan, dem weit über die Region hinaus bekannten Komiker - und von seinem Wein, dem „Bülent blanc“. Bei der gut besuchten Weinwanderung am Sonntag durfte Ceylan die Trauben unter Anleitung Karl-Heinz Spieß, Vorstand der Winzergenossenschaft Schriesheim, lesen. Gegen 10 Uhr traf der der Künstler am Zehntkeller ein, wo er vom Verkaufsleiter der Winzergenossenschaft, Mustafa Taslaman, begrüßt wurde. Von dort ging es steil bergauf zur unter der Strahlenburg gelegenen Weinhütte. Dort erwartete ihn der Geschäftsführer der Winzergenossenschaft, Manuel Bretschi.
Ceylan erklärte, warum sein Vorname Bülent besonders gut zum Wein passe. Das bedeute übersetzt nämlich „edel“. Der Komiker berichtete, dass das Getränk mittlerweile so beliebt sei, dass die Flaschen bereits in den Pausen seiner Tournee- Auftritte ausverkauft seien. Den geschmacklichen Erfolg erklärte Genossenschaftsgeschäftsführer Bretschi: „Dass der Künstlerwein einen solchen Erfolg eingefahren hat, liegt an der Steillage mit seinem Vulkangestein. So ist es möglich, dass die Wurzeln der Rebstöcke auch in einem heißen Sommer genügend Wasser erhalten.“ Nicht ohne Grund bezeichnete er die steilen Hänge am Schlossberg als „Schriesheimer Top-Lage“.
Diejenigen, die Bülent Ceylan auf der Tour trafen, scheuten sich nicht, ihn um ein Selfie zu bitten. Der Komiker kam diesen Bitten gerne nach. Trotz des etwas kühlen und unbeständigen Wetters konnte der Verkehrsverein - was den Besucherstrom anging - nicht klagen. „Ich denke, dass wir die Besucherzahl der vergangenen Jahre erreichen werden“, prognostizierte der Vorsitzende Joachim Müller und schätzte die Besucherzahl auf um die 5000.
Stempel bringen Preise
Am Start am Rathaus waren die Flyer wie auch die Gewinnkarten schnell vergriffen. „Ich habe in den vergangenen Jahren oft an der Weinwanderung teilgenommen, aber in diesem Jahr zum ersten Mal als Bürgermeister“, bekannte Verwaltungschef Christoph Oeldorf. Wie bei den vergangenen Weinwanderungen gab es zwölf Stationen zu absolvieren und nur der, der von allen Stationen einen Stempel vorweisen konnte, konnte mit etwas Glück einen von mehreren Preisen gewinnen.
„Zwei Jahre ohne Weinwanderung, da hatte ich schon Entzugserscheinungen“, witzelte Claudia Fuhrmann, die an diesem trüben und recht kühlen Sonntag gemeinsam mit ihren Wanderfreundinnen aus Waldorf in die Weinstadt gekommen war. Eine Begleiterin ergänzte, dass sie sich im vergangenen Coronajahr das Weinpaket besorgt habe. Nach einem Glas Sekt am Start machte sich die Gruppe vergnügt auf den gut ausgeschilderten Weg. Andere Gäste begaben sich entweder in Eigenregie oder in einer Gruppe, von versierten Wanderführern geleitet, auf die lange und teilweise recht beschwerliche Strecke.
Nicht alle erwanderten die komplette Route. Wer aus Dossenheim kommend dazu stieß, begann am letzten Punkt seinen Weg und endete schließlich am eigentlichen Ausgangspunkt der Tour - am Schriesheimer Rathaus. In diesem Jahr gab es einige Änderungen. So führte der Weg nicht schnurstracks zur Strahlenburg, sondern es wurde ein Zwischenstopp beim Eventservice Forschner im Schulhof eingelegt. Von dort ging es dann über den oberen Schulhof durch das „Tor“ steil aufwärts zum Stand sechs, dem Weingut Merkel und dann erst zur Strahlenburg.
Zufriedene Organisatoren
Nach einem Rundumblick auf dem höchsten Punkt - in der Weinberghütte Ludwigstal - und nach einer kräftigen Stärkung führte der Weg über die die Winzergenossenschaft zum Weingut Kirchner, das die Station vom Weingut Müller übernommen hatte. Danach ging es abwärts über das Weingut Rosenhof mit seinem Caterer „La Perseria“ zum Endpunkt (oder je nach Perspektive zum Startpunkt) der Weinwanderung - nämlich zum Weingut Wehweck. „Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden“, bilanzierte der Vorsitzende des Verkehrsvereins Müller am frühen Nachmittag.
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