Schriesheim - Gymnasium gibt Eltern Entscheidungshilfe

Brücke aus der Antike oder Sprache des Nachbarn?

Von 
Maren Schenk
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Welches Fach ist das richtige für mein Kind? Lehrer des Kurpfalz-Gymnasiums gaben den Schriesheimer Eltern jetzt wertvolle Hilfestellungen.

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"Latein handelt vom Gestern im Heute" - mit diesen Worten begann Lateinlehrer Egbert Otte, Eltern die Vorzüge dieses Faches nahe zu bringen. Eltern von Fünft- und Siebtklässlern informierten sich am Kurpfalz-Gymnasium über die drei Fächer Latein, Französisch und NWT.

Eine dieser beiden Sprachen beginnen Schüler in der 6. Klasse als zweite Fremdsprache nach Englisch zu lernen. In der 8. Klasse können Schüler, die sich für Latein entscheiden, wiederum wählen: das sprachliche Profil mit Französisch als 3. Fremdsprache oder das naturwissenschaftliche Profil mit NWT - "Naturwissenschaft und Technik".

Otte bezeichnete Latein als "Wurzel der europäischen Kultur" und belegte dies mit zahlreichen Beispielen: So habe der Grundsatz in der Justiz "nulla poena sine lege" (keine Strafe ohne Gesetz) seine Wurzeln in der römischen Rechtsprechung. "Latein als Brücke zwischen Antike und Moderne" hilft nach Ottes Worten auch, systematisches Lernen zu erlernen und "die muttersprachliche Kompetenz zu stärken".

Durch Latein lerne man, "Texte genau und sicher zu verstehen" - eine wertvolle Hilfe nicht nur für ein späteres Universitätsstudium. Außerdem ist Latein die Grundlage für die romanischen Sprachen, die man leichter lerne, wenn man bereits Vorkenntnisse in Latein besitzt.

Dieser Meinung schloss sich auch Französischlehrer Thomas Schumm an. Die französische Sprache sei kompliziert, "ausgestattet mit reichhaltiger Grammatik", und auch die Aussprache nicht einfach - aber "mit Aufwand erlernbar". Ein Vorteil des Französischen ist laut Schumm, dass es praktisch anwendbar ist. Es sei eine wichtige Sprache, da es die "Sprache unseres Nachbarn und wichtigsten Partners in Europa" ist. Wie der Lateinlehrer, so wies auch der Französischlehrer darauf hin, dass "kontinuierliche Lernbereitschaft und systematisches Lernen" für das Erlernen unabdingbar seien.

"Anwendungen aus Industrie und Technik" als Zentrum des Fächerverbundes aus Biologie, Erdkunde, Chemie und Physik - so wurde das Fach NWT charakterisiert. Dieses Schulfach gibt es in Baden-Württemberg erst seit dem Schuljahr 2007/2008, berichtete die NWT-Lehrerin Christin Seilheimer.

Jetzt heiß es diskutieren und überlegen - bis zum 3. Juni sollte die Entscheidung der Schule vorliegen.

Freie Autorin

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