Branich-Tunnel: Freigabe bis Mittwoch geplant

Schriesheim. Nachdem es bei der Sicherheitstechnik des bereits eingeweihten Branich-Tunnels bei Schriesheim zu Komplikationen gekommen war, soll das Bauwerk nun bis spätestens Mittwoch für den Verkehr freigegeben werden. Wie das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe mitteilte, werde die Betriebszentrale des Tunnels ab Mittwochmorgen rund um die Uhr besetzt, sollte das Problem bis Dienstag nicht behoben werden können. Der Branich-Tunnel wird in diesem Fall am Mittwoch gegen 6 Uhr für den Verkehr freigegeben.

Den Angaben zufolge funktionierte die Meldekette aus der Betriebszentrale des Tunnels an den Rhein-Neckar-Kreis nicht lückenlos. Nachdem eine Fluchttür geöffnet wurde, blieb die automatische Meldung an die Leitzentrale des Kreises aus. Daher sei der Tunnel aus Sicherheitsgründen nicht freigegeben worden.

Das RP arbeitet derzeit mit einer Fachfirma für die Betriebstechnik an der Fehlerbeseitigung.

Bürgermeister zeigt Verständnis

Schriesheims Bürgermeister Hansjörg Höfer hatte am Sonntag Verständnis für die Entscheidung der übergeordneten Behörden gezeigt. "Sicherheit muss absoluten Vorrang haben", betonte er: "Wir haben jetzt so lange auf den Tunnel gewartet, so dass es auf ein paar Tage auch nicht ankommt." Allerdings finde er die jetzt eingetretene Entwicklung schade, weil sie einen Schatten auf die ausgesprochen erfolgreichen Eröffnungsfeierlichkeiten vom Samstag werfe: "Tausende von Bürgern haben den Tunnel besichtigt." Höfer erklärte: "Wir waren an dieser Entscheidung nicht beteiligt, denn wir sind weder Eigentümer noch Betreiber des Tunnels." Dies seien das Land beziehungsweise der Rhein-Neckar-Kreis.

Mit dem Branich-Tunnel, mit dessen Bau 2008 begonnen wurde, soll der Ortskern von Schriesheim vom Durchgangsverkehr entlastet und ein Nadelöhr zwischen Odenwald und Rheinebene entschärft werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 92 Millionen Euro. (sos/tin)