Blauer Himmel, viel Verkehr an der Waldpforte und 100 Erstklässler auf dem Weg zur Alfred Delp-Schule: Drei Tage nach der Einschulung haben der städtische Ordnungsdienst und das Polizeipräsidium Mannheim zusammen mit Erstem Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht bei einem gemeinsamen Aktionstag an der Grundschule in der Gartenstadt offiziell ihre Verkehrssicherheitsprogramme für das neue Schuljahr gestartet.
Fahrer sensibilisieren
Am frühen Dienstagmorgen übten Polizisten mit den Erstklässlern den Schulweg. Gleichzeitig führte die Verkehrspolizei an der Waldpforte eine „besondere” Geschwindigkeitskontrolle durch. Polizeipräsident Siegfried Kollmar erklärte: „Es geht um die sichere Teilnahme der Kinder am Straßenverkehr und nicht darum, die AutofahrerInnen zu bestrafen.“ Ziel der Kontrollaktion sei es vielmehr, die AutofahrerInnen zu sensibilisieren und auf die Gefahren für Grundschulkinder aufmerksam zu machen.
Der Polizeipräsident freute sich über die Teilnahme der Stadt. So könnten sie mit der Schwerpunktaktion viel mehr erreichen. Die Zahl der Unfälle mit Schulkindern in Mannheim sei zum Glück zurückgegangen. Im ersten Halbjahr 2021 habe es trotz Corona neun Unfälle mit Schulkindern gegeben, im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 13 im gesamten Präsidiumsgebiet, davon zwei im Stadtbereich Mannheim. „Gottlob gab es nur Leichtverletzte“, so Kollmar.
Bürgermeister Specht erklärte: „Mit dem Beginn des neuen Schuljahres sind ab dieser Woche nicht nur wieder viele Schülerinnen und Schüler im Mannheimer Stadtgebiet unterwegs, sondern auch die neuen Erstklässler machen ihre ersten Erfahrungen im Straßenverkehr.“ Damit diese schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer geschützt und sicher ihren Schulweg bestreiten können, beteilige sich der Fachbereich Sicherheit und Ordnung der Stadt Mannheim, wie bereits in den vergangenen Jahren, an der landesweiten Aktion „Sicherer Schulweg“. Die Sicherheitsaktion sei verbunden mit einer kontinuierlichen Verkehrskontrolle in den ersten beiden Schulwochen.
Neben der Sensibilisierung der Autofahrer werden bei dieser Aktion auch die Schülerinnen und Schüler darauf vorbereitet, sich im Straßenverkehr zu bewegen. Dies geschieht durch die Jugendverkehrsschule, die auch in die Schule kommt. „So lernen bereits Vorschulkinder, wie sie möglichst sicher eine Straße überqueren“, erklärte der Sicherheitsdezernent.
Thilo Füssenich, im städtischen Fachbereich Sicherheit und Ordnung zuständig für Verkehrs- und Geschwindigkeitsüberwachung, erläuterte: „In den kommenden zwei Wochen liegt der Schwerpunkt bei unseren mobilen Geschwindigkeitsüberwachungen auf den Bereichen rund um Grundschulen.“ Die intensive Kontrolltätigkeit finde in diesem Jahr an 15 Grundschulen in Mannheim statt. Das verbreite sich schnell in den sozialen Netzwerken, zeigte er. „Doch jeder nicht erfasste Verkehrsteilnehmer, der sich konform verhält, hilft uns“, so Füssenich.
Neun Autos zu schnell
In dem rund eineinhalbstündigen Zeitraum der Überwachung in der Gartenstadt haben neun Fahrzeugführer den Grenzwert von 30 Kilometern pro Stunde überschritten. Das schnellste Fahrzeug wurde in dieser Zeit mit einer Geschwindigkeit von 47 Kilometern pro Stunde gemessen.
Die AutofahrerInnen, die zu schnell unterwegs waren, wurden von Beamten der Verkehrsüberwachung angehalten und verwarnt, wobei auf die Gefahren für die neuen kleinen Verkehrsteilnehmer hingewiesen wurde. Die meisten zeigten sich einsichtig.
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