Innenstadt

Wie die Mannheimer Kepler-Schule den Start nach den Ferien erleichtert

An der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule in der Mannheimer Innenstadt helfen Pop Akademie, Nationaltheater und freie Künstler mit, den Schulstart nach den Ferien zu erleichtern. Dabei geht es kreativ zur Sache

Von 
Sylvia Osthues
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Die Schülerinnen und Schüler der Johann-Kepler-Gemeinschaftsschule und ihre Coaches hatten bei temperamentvollen Tanzeinlagen viel Spaß. © Sylvia Osthues

Mannheim. „Unsere Schule ist die beste Schule“, sangen die Mädchen und Jungen der Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule. Mit fetzigen Rhythmen, hippen Tänzen und fantasievollem Theaterspiel begeisterten sie bei der Abschluss-Performance ihrer Sommerschule die Zuschauer in der Turnhalle der Schule in K5.

Auch in diesem Jahr hat die Gemeinschaftsschule wieder am Projekt Sommerschule der Landesregierung teilgenommen. „Und es war wieder ein voller Erfolg, weil wir jedes Mal mit unseren Kooperationspartnern von der Pop Akademie, dem Nationaltheater Mannheim (NTM) und freien Künstlern immer eine gute und professionelle Betreuung haben“, zog Rektor Thorsten Kuß nach einer intensiven Woche eine positive Bilanz.

Sommerschulen

  • Die Johannes-Kepler-Gemeinschaftsschule hat wiederholt am Projekt Sommerschule der Landesregierung teilgenommen – Schwerpunkt Musik, Theater und Sprachförderung. Die erstmalige Teilnahme der Schule in K5 fand im Jahr 2012 statt.
  • Traditionell finden in den letzten beiden Wochen der Sommerferien in Baden-Württemberg die Sommerschulen statt.
  • Die Sommerschulen verbinden Lernen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch mit einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm, in dem sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler vorbereiten, ausprobieren und so motiviert ins neue Schuljahr starten können. In diesem Jahr gab es insgesamt 69 Sommerschulstandorte, darunter 64 allgemeinbildende Schulen und fünf Berufliche Schulen.-ost-

Kuß berichtete: „Die Angebote der Sommerschule bieten fachliche Angebote in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch, aber auch ein abwechslungsreiches erlebnispädagogisches Rahmenprogramm mit dem Schwerpunkt Musik, Theater und Sprachförderung, so dass die Schülerinnen und Schüler vor Schulbeginn nicht nur gefördert werden, sondern nach Corona auch wieder ein soziales Miteinander erleben können.“ 50 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen sieben bis zehn, darunter auch einige aus ihren Partnerschulen Tulla-Realschule und Elisabeth-Gymnasium, haben in der letzten Ferienwoche ihr Wissen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch mit Unterstützung durch vier Lehrer aufgefrischt, um so bestens in das neue Schuljahr starten zu können. „Es nehmen nicht nur schlechte Schüler teil, viele fragen schon Anfang des Jahres, ob die Sommerschule wieder stattfindet“, erzählte Kuß.

Eigene Lieder schreiben

Manche sind schon zum vierten oder fünften Mal dabei, weil es ihnen Spaß macht, eigene Songs zu schreiben, eigene Tänze einzustudieren oder ein eigenes Theaterstück zu präsentieren. „Die Sommerschule ist für sie ein Beitrag zur Feriengestaltung“, so der Rektor. Die Erfahrung habe gezeigt, dass die teilnehmenden Schüler dadurch eine viel engere Bindung an die Schule haben, die für sie Lebensort ist, wo sie Lehrer treffen können, mit denen sie eine Zeit in den Ferien verbracht haben. Kuß erklärte: „Singen, Tanzen und Theaterspiel in der Gruppe, tragen zur Entspannung bei und wirken sich auch positiv auf den Unterricht aus.“

Aber auch die Lehrer profitierten davon, weil sie dabei ganz neue Facetten ihrer Schüler kennenlernten, die sie im Regelunterricht nicht kennenlernen. „Die Sommerschulen bieten unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und selbstbewusster zu werden“, freute sich der Schulleiter. Er dankte den engagierten Lehrkräften, den Coaches der Pop Akademie - hier besonders Danijela Albrecht - und stellvertretend vom Nationaltheater Christina Bauernfeind, sowie ganz besonders Organisatorin Ina Schuchardt-Groth und deren Tochter Antonia „für den großen Einsatz im Sinne unserer Schülerinnen und Schüler“. Lehrerin Ina Schuchardt-Groth hatte nach ihrem Wechsel als Rektorin an eine Weinheimer Schule die Organisation ihrer Tochter Antonia Schuchardt anvertraut. Die Studentin, die zurzeit Operngesang und Gesangspädagogik an der Universität in Berlin studiert, begrüßte Rektor Kuß, Lehrer, Coaches, Schüler und Eltern in der Turnhalle zur großen Abschluss-Performance, bei der zusammengeführt wurde, was die Schülerinnen und Schüler an fünf intensiven Tagen voll Tanz, Gesang, Percussion, Theater, Performance, Band-Coaching, Song-Writing, Geräusch-Producing und Videographie gelernt haben. Das machte Zahra „sehr viel Spaß.“ Die Vierzehnjährige ist schon zum vierten Mal dabei und „möchte immer weitermachen.“

Kreatives Feuerwerk

Bei der einstündigen Abschluss-Performance unter dem Titel „As it was, as it is“ (Wie es war und wie es ist) begeisterten die jungen Akteurinnen und Akteure mit einem wahren Feuerwerk aus heißen Trommel-Rhythmen, temperamentvollen Tänzen, mitreißenden Gesangseinlagen, fetzigen Band-Auftritten und fantasievollem Theaterspiel, bei dem sie auch die Geschichte ihrer Schule beleuchteten.

„Das war so wahnsinnig emotional, dass oben auf der Empore sogar ein paar Lehrer geweint haben“, stellte Organisatorin Schuchardt-Groth am Schluss der grandiosen Performance fest. „Wenn Ihr das geschafft habt als Künstler, habt Ihr die Herzen erreicht, das ist Euch heute gelungen als Künstler“, erklärte sie unter dem tosenden Beifall des Publikums.

Freie Autorin

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