Die Leseförderung und die Vermittlung von Medienkompetenz sind für die Mitglieder des Fördervereins der Stadtbibliothek Rheinau eine Herzensangelegenheit. Mit vielen Ideen und Einsatz engagieren sie sich für ihre Bücherei. Im diesjährigen Jubiläumsjahr kann der Verein auf eine 20-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Neben der Bibliothek in der Innenstadt gibt es in Mannheim elf Zweigstellen in den Stadtteilen. Eine davon ist die Bücherei in Rheinau. Und noch dazu eine besonders schöne, darin waren sich die Mitglieder des Vorstandes im Gespräch einig. „Viele, die uns das erste Mal besuchen, staunen wie gemütlich es hier ist und wie gut wir sortiert sind“, erzählte Vorsitzender Dieter Eckert.
Nachdem 2003 Umstrukturierungen bei den kommunalen Bibliotheken geplant waren, hatte sich der Verein unter der damaligen Vorsitzenden Iris Trobel gegründet. „Wir wollten dazu beitragen, die Zweigstelle aufrecht zu erhalten“, erklärte Tamara Böhm, die von Anfang an dabei ist.
Sie erinnerte sich: „Über einen Aufruf in der Zeitung wurden damals Mitstreiter gesucht.“ Ab 2013 war Böhm als Vorsitzende aktiv, bevor sie aus persönlichen Gründen den Posten 2017 an Eckert übergab.
Nach wie vor ist das Ziel des Vereins, die Bibliothek bei der Neuanschaffung von Medien finanziell zu unterstützen. So konnte in der Vergangenheit der städtische Etat von 12000 Euro im Jahr um 2000 bis 2500 aufgestockt werden. Neben den Mitgliedsbeiträgen erzielt der Verein Einnahmen mit der Organisation von Veranstaltungen. „Besonders die kulinarischen Abende mit Rahmenprogramm laufen gut“, berichtete Böhm. Eckert bestätigte lachend: „Die erste Frage ist meistens nach dem Essen.“ Egal ob das Thema Norwegen oder Südamerika sei, die Gäste schätzten die Geselligkeit und den gemeinsamen Austausch, meinte der Vorsitzende.
Buchvorstellungen, Musik oder Kabarettprogramm – die Vorstellungen sind fast immer ausverkauft. Mehr als zwei bis drei Veranstaltungen im Jahr sind allerdings personell nicht zu stemmen. Von der Absprache mit den Künstlern, über die Vorbereitung des Speiseangebotes bis zum Getränkeverkauf am Abend erledigen die Vereinsmitglieder alles ehrenamtlich.
Für Barbara Schurig steht die Kinder- und Jugendarbeit im Mittelpunkt. Der monatliche „Bücherspaß“ für die Kleinsten und die Vorlese- und Bastelstunde für Kinder ab vier Jahren seien immer gut besucht, teilte sie mit. Als Schriftführerin hat Schurig die Mitgliederzahlen im Blick. „Momentan haben wir 135 Mitglieder, die Anzahl stagniert“, informierte sie. Es gäbe wenig Fluktuation bei den Mitgliedern, allerdings fehle es an jungem Nachwuchs gerade für die Vorstandsarbeit. Der Förderverein ist gut im Stadtteil vernetzt. Insbesondere die Kooperation mit dem Parkschwimmbad, in dessen Eingangsbereich der Verein einen öffentlichen Bücherschrank aufgestellt hat, hob Eckert hervor.
Hemmschwelle bei Erwachsenen
„Manche Erwachsene haben eine Hemmschwelle, zu uns zu kommen“, hat Bibliotheksmitarbeiterin Christine Seifert beobachtet. Die geographische Lage sei Fluch und Segen zugleich. Die Nähe zur Konrad-Duden-Realschule sei für die Kinder ideal, allerdings liege die Bücherei zu weit entfernt vom Rheinauer Ortskern.
Mit einem großen Familienfest will die Bibliothek am 17. Juni das Jubiläum feiern. „Wir hoffen, auch Menschen zu erreichen, die uns noch nicht kennen“, zeigte sich Böhm zuversichtlich.
Familienfest
- Zum 20-jährigen Bestehen lädt der Förderverein der Stadtbibliothek Rheinau am Samstag, 17. Juni, 13 bis 17 Uhr, zum Familienfest ein.
- Das Fest findet in der Bücherei im Konrad-Duden-Schulzentrum, Kronenburgstraße 45-55, statt.
- Auf dem Programm stehen Kinderschminken, Basteln und natürlich Vorlesen.
- Ab 13 Uhr spielt die One-Man-Band Slur, um 14 Uhr tritt der Schulchor der Rheinauer Grundschule auf. Ab 14.30 Uhr gibt’s dann viel Spaß bei der Zaubershow mit Dominik Remy.
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