Neckarstadt-Ost

Warum die Pandemie Gehörlosen in Mannheim viel abverlangt hat

Beim Neujahrsempfang des Gehörlosenvereins Mannheim erklärt der Vorsitzende Peter Oedingen, dass die vergangenen Monate und Jahre sehr schwierig waren. Warum Betroffene besonders unter Corona gelitten haben.

Von 
Angelika Engler
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Peter Oedingen, Elisabeth Kaufmann und Christine König-Bittner. © Angelika Engler

Die Pandemie hat den gehörlosen und taubblinden Menschen in Mannheim viel abverlangt. Das erklärte der Vorsitzende des Gehörlosenvereins Mannheim 1981, Peter Oedingen, beim Neujahrsempfang im Vereinsheim in der Landwehrstraße.

Zu wenig Dolmetscher

Für Betroffene sei es ohne Kontakte in den vergangenen Monaten und Jahren „sehr schwierig“ gewesen, so Oedingen. Den Mundschutz mit sichtbarem Fenster habe man nur kurz tragen können, da FFP-2-Masken verlangt wurden. Der Vorsitzende bemängelte zudem die Informationslage seitens der Fernsehsender. Auch Gebärdendolmetscher gebe es zu wenig. Diese zu engagieren sei mit hohen Kosten verbunden, die nicht alleine zu stemmen wären. Das sei auch mit ein Grund, warum barrierefreie Arbeitsgemeinschaften, die wichtig wären, nicht besucht werden können.

Das Grußwort des Oberbürgermeisters und Gemeinderates überbrachte Stadtrat Bernhard Boll (SPD). Oedingen begrüßte unter den Gästen auch die Grünen-Stadträte Gerhard Fontagnier, Angela Wendt, Stefanie Heß und Chris Riehm und dankte der Verwaltung für die finanzielle Unterstützung. Pfarrer Friedhelm Seitz übersetzte die Rede übrigens in die Gebärdensprache.

Ehrungen für treue Mitglieder

Die Vizepräsidentin des Deutschen Gehörlosenbunds, Elisabeth Kaufmann, ehrte beim Empfang Christine König-Bittner mit der Goldenen Ehrennadel für ihre ehrenamtliche Tätigkeit über 60 Jahre im Landesverband im Deutschen Gehörlosenbund. Auch Oedingen wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Bereits 2020 hatte der Verein Barbara Handlos vom Gesundheitstreff mit der Hermann Zettler Medaille ausgezeichnet. Die Gehörlosen erklärten zudem, sich auch weiterhin in der Migrantenhilfe engagieren zu wollen. eng

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