Sommerfest

TSV Mannheim feiert erstes Open-Air-Sommerfest

Beste Stimmung herrschte der Premiere der Sommernachtsparty beim TSV Mannheim. Doch der Verein hat auch Sorgen.

Von 
Bernhard Haas
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Stefan Wandel (l.) und Rutger Martens heizten als Vorgruppe schon mächtig ein. © Bernhard Haas

Neuostheim. Das gab es beim TSV Mannheim noch nie –und der Verein existiert immerhin seit 1846: Die Mitglieder haben zusammen mit vielen Gästen eine heiße Sommernachtparty auf dem Vereinsgelände gefeiert.

Zugegeben – so wirklich heiß war es an diesem eher herbstlich anmutenden Abend nicht. Aber das tat der Stimmung unter den vielen Besuchern keinen Abbruch: Die stieg von Stunde zu Stunde, ehe gegen 23 Uhr Schluss war. Nach Hause gehen wollte da aber noch kaum jemand. Also wurde an den Ständen auf dem Vereinsgelände am Hans-Reschke-Ufer noch länger gefeiert.

Disko Dicks stimmen die Besucher auf einen langen Abend ein

Eingangs hatten die Disko Dicks quasi als Vorband die Stimmung eingeheizt. Das Duo, bestehend aus dem Niederländer Rutger Martens an den Drums und TSV-Mitglied Stefan Wandel an der umgebauten Gitarre, sorgte schon einmal für mächtig Stimmung. Mit dem umgebauten Instrument, das gleichzeitig als Bass und Gitarre gespielt werden kann, kombinierten die beiden Musiker elektronische Einflüsse mit dem Flair der 1960er, 1970er und 1980er. So mancher der eingängigen Beats voller Energie erinnerte an die Musik von Jimi Hendrix.

Als anschließend die Beatformation von Shebeen das musikalische Zepter übernahm, gab es für die Zuschauer kein Halten mehr. Viele standen auf und tanzten mit. Arno Sälzer (Bass), Günther Geiger (Keys), David Anlauff (Drums) und Gregor Maier (Gitarre) sorgten für Gänsehautmomente. Dazu gesellten sich mit Isaac Roosevelt und Amy Sue zwei herausragende Stimmen, die den Abend mit dem nötigen Humor gestalteten.

Die Idee für diesen geselligen Abend hatten Winnie Traub, der Leiter der Triathlon-Abteilung, und der seit 1. August amtierende neue Geschäftsführer Andreas Hofmann. „Das bot sich doch an. Die ganze Infrastruktur war für den Frauenlauf bereits aufgebaut. Da haben wir einfach dieses Fest angehängt.“, so Traub. TSV-Vizepräsident Bernd Kupfer ergänzte: „Das soll eine ständige Einrichtung werden.“

Thomas Siffling hat den TSV bei der Planung unterstützt

Zur Unterstützung hatten die TSV-Mitarbeiter Thomas Siffling von Ella & Louis mit an Bord geholt, der die Musiker professionell managt. Allerdings müsse sich das Event noch ein wenig herumsprechen. Für das nächste Jahr erhofft sich Kupfer noch mehr Zuspruch.

Der Vizepräsident ging auch auf einige Schwerpunkte der Arbeit des TSV ein. „Wir wollen uns als Verein für den Breitensport, aber auch für den Spitzensport, weiter etablieren“. Das Vereinsgelände werde sich laut Kupfer weiter in Richtung eines Sportparks entwickeln.

Dazu gehöre unter anderem die gute Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Luisenpark. Das eigene Gelände solle mehr Grün erhalten, so eine der Ideen. Auf den Gebäuden seien fast überall Photovoltaik-Anlagen vorhanden, einige Dächer seien begrünt. Das werde weiter entwickelt, weil die Mitglieder das auch wünschten. Seien früher die Autostellplätze ein Problem gewesen, so fehlen jetzt Fahrradstellplätze, berichtete der Vizepräsident.

Bei der Musik von Shebeen hielt es nicht mehr viele Besucher nicht mehr auf den Sitzen. © Brnhard Haas

Er wies aber auch auf ein anderes Problem hin. Das bisherige Gasthaus könne nicht weiter betrieben werden, da die Bausubstanz zu schlecht sei. Da sei die Idee entstanden, Container, die auf der Buga standen, hierher zu transportieren und darin eine Gaststätte zu betreiben. Aber eine Betriebserlaubnis sei dafür nicht erteilt worden, weshalb die Container nun zur nächsten Landesgartenschau nach Ellwangen transportiert worden seien. Es gäbe bereits Pläne, etwas Neues zu bauen. Aber spruchreif sei da laut Kupfer noch nichts.

Wasserschaden in der Sportkita noch nicht behoben

Auch der Wasserschaden in der Sportkita „Purzelbaum“ auf dem Vereinsgelände sei noch nicht abschließend geregelt. Da müsse erst die Versicherung ihre Einwilligung geben, damit die Bauarbeiten beginnen können. Aber gerade bei den Kindergartenplätzen gebe es eine erfreuliche Entwicklung. Der TSV wird die ehemalige Sport-Marquet-Halle in Mannheim-Neuostheim zu einer Sportkita mit 80 Plätzen umbauen. Hinzu kommt eine weitere Sportkita auf Franklin. Hier könnten weitere 60 Kinder Platz finden neben den 100 Kindergarten- und 40 Krippenkindern, die in der Oststadt untergebracht sind, so Kupfer. „Die Entwicklung geht also auch hier in die richtige Richtung weiter“, berichtete der Vizepräsident.

Aber die Finanzlage der Stadt bereite auch dem TSV große Sorgen, da er auf Sportförderung angewiesen sei. Da herrsche mittlerweile eine große Unsicherheit, ob und inwieweit hier mit Kürzungen zu rechnen sei. Gespannt darf daher auf die nächste Mitgliederversammlung am 24. September, 19 Uhr im Sportzentrum, geschaut werden. Eine Neuwahl des Präsidenten, des Vizepräsidenten, eines weiteren Vorstandsmitglieds und des Hauptkassierers stehen laut Tagesordnung an. Auch der neue Geschäftsführer Andreas Hofmann wird vorgestellt.

Jedenfalls hat Kupfer ein Ziel für das kommende Jahr ausgegeben: „Unser Ziel ist, dass der doch durch die Corona-Zeit schwer gebeutelte Verein die Marke von 5.000 Mitgliedern mit all seinen Abteilungen erreicht.“ Die erste heiße Sommernacht ließ die TSV-Familie weiter zusammenwachsen. Es engagierten sich viele ehrenamtliche Helfer aus den verschiedensten Sportabteilungen des Vereins. „Ein gelungenes Fest“, stellte Jazzmusiker Thomas Siffling als Mitorganisator fest.

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