Bürgerinitiative

Stammtisch Centro Verde: Was fehlt und was es Neues in der Neckarstadt-Ost in Mannheim gibt

Im Wohngebiet Centro Verde in der Neckarstadt-Ost in Mannheim sorgen Bauprojekte, Mobilitätsprobleme und fehlende Infrastruktur für Diskussionen.

Von 
Sylvia Osthues
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Gut besucht war die Sommerveranstaltung der Bürgerinitiative Stammtisch Centro Verde mit Sprecherin Claudia Mauser (3. von links) im Biergarten des Restaurants „Inspire“. © Sylvia Osthues

Neckarstadt-Ost. Aktuelle Entwicklungen und Probleme im Viertel waren Themen beim gut besuchten Stammtisch Centro Verde im Restaurant „Inspire“. „Die Telekom verlegt momentan flächendeckend Glasfaserkabel“, berichtete die Sprecherin der Bürgerinitiative, Claudia Mauser. Die Hausanschlüsse sollen Ende des Jahres oder im nächsten Jahr erfolgen. Das Phönix-Zelt ist zwar weg. Doch es werde dort angeblich eine Straße gebaut. „Unklar ist, ob dies nun eine dauerhafte Einrichtung wird“, so Mauser. In dem früheren Bowlingzentrum an der Riedbahn soll ein großes Restaurant einziehen. „Doch es geht nicht so recht voran mit dem Rive Gauche“, ist der Eindruck. Im Alan-Gebäude (frühere GBG-Zentrale am Ulmenweg) war ursprünglich ein Ärztehaus geplant. „Doch die Arzt-Praxis ist wieder raus“, so Mauser. Neben Wohnungen und einem Pflegedienst gebe es dort jetzt noch einen Felina Shop.

„Was im Stadtteil fehlt, sind eine Postannahmestelle und eine Apotheke“, so die Anwohner. Bezirksbeirätin Nora Dreier (SPD) hat im Bezirksbeirat eine mobile Apotheke angeregt. Bedauert wurde, dass es für das Kinderhaus in der Käthe-Kollwitz-Schule weiterhin keine Lösung gibt. „Dadurch stockt auch der Umbau der Käthe-Kollwitz-Grundschule zur Ganztagesschule“, kritisierte Mauser.

Bus verursacht Erschütterungen in den Häusern

Insbesondere beim Thema Mobilität gibt es im Centro Verde zahlreiche Probleme. Weiterhin für Ärgernis sorgt der Bus. Anwohner berichteten von „kleinen Erdbeben“ in ihren Häusern, wenn der Bus über die Schwelle in der Friedrich-Traumann-Straße fährt. „Helfen würde es, die Schwelle zurückzubauen, oder Schritttempo“, meinten sie. Zur schwierigen Parksituation in der Clara-Reimann-Straße erklärte Bezirksbeirätin Dreier: „Um die Straße freizubekommen, hilft laut Stadt nur ein komplettes Parkverbot.“ Dieses sei bereits in Planung, fraglich sei noch der Zeitpunkt der Umsetzung. Die Bezirksbeirätin will weiterhin klären, ob die Parkplätze neben den Studierendenwohnhäusern auch von den Nachbarn gemietet werden können.

Die nächsten Termine



Flashmob Diner Vert: Spontanes Picknick auf dem zentralen Grünstreifen zwischen Aberle- und Helene-Hecht-Ring am Samstag,13. September. Treffen mit Picknickdecke oder Stühlen in der Nähe des Spielplatzes ab 16 Uhr. Wer hat, gerne grüne Sachen anziehen oder mitbringen.

Stand des Runden Tischs Verkehr beim Turley-Fest am Samstag, 20. September.

Das nächste Treffen des Runden Tischs findet am Mittwoch, 15. Oktober, 19 Uhr, im Quartierbüro Herzogenried, Am Brunnengarten 8, statt. ost

Teilweise unklar ist die Vorfahrtregelung in der Straße An der Radrennbahn. Mauser betonte: „Rechts vor links gilt nur in die Johann-Weiß-Straße und den Leoniweg.“ Alle anderen Straßen kämen von einer Spielstraße, beziehungsweise aus einem verkehrsberuhigten Bereich über einen Gehweg zur Straße An der Radrennbahn. Um Rasern auf der viel befahrenen Straße vorzubeugen, sei eine bessere Markierung vonnöten. „Tempo 20 oder ein eingezeichneter Radweg für den Schulweg wären sinnvoll“, meinte Mauser. Sie hat außerdem die Stadt gebeten, die Büsche am Bolzplatz wegen Verletzungsgefahr zurückzuschneiden. Doch dies sei wegen Vogelschutz erst im Herbst möglich.

Kritik kam auch, dass Hunde im Quartier oftmals nicht an der Leine sind. „Ein Ärgernis weiterhin sind die Hundehaufen auf der Grünfläche im Centro Verde“, so die Anwohner. Sie klagten zudem über Jugendgruppen, die am Spielplatz auf dem Grünstreifen teilweise am Wochenende bis Mitternacht Lärm machten und Lachgasflaschen dabeihätten. Im Sandkasten würden manchmal auch Glasscherben gefunden.

Neu ist, dass der runde Tisch Verkehr zum ersten Mal beim Turley-Fest im September öffentlich in Erscheinung treten und für seine Arbeit werben möchte. Geplant ist ein Glücksrad mit Fragen zum Beispiel nach dem Platzverbrauch eines Parkplatzes, den Kosten eines Parkplatzes gegen die eines Deutschlandtickets, oder den Kosten eines Garagenstellplatzes auf Turley.

Zudem soll auf einer Stadtteilkarte gezeigt werden, wo sich Orte mit problematischen Verkehrssituationen befinden. Besucher und Besucherinnen können diese kommentieren und ergänzen.

Freie Autorin

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