Unterhaltung

So war die 100. Vorstellung von „Monnem doi Musical“

Das Rhein Neckar Theater hat mit der Jubiläumsvorstellung des Comedy-Musicals das Publikum begeistert. Die Mannheim-Hommage konnte mit Stargästen aufwarten.

Von 
Sylvia Osthues
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Neckarau. „Schää isses uffem Wochemarkt“ – so startete die Liebeserklärung des Rhein Neckar Theaters (RNT) an sein Monnem. Am Samstagabend sangen, tanzten und babbelten die Marktweiber Gerda (Patricia Kain) und Lisel (Melanie Haag) zusammen mit Rainer (Markus Beisel), einem neunmalklugen Beamten der Stadtplanung Mannheim, zum 100sten Mal auf der Bühne im RNT.

Die Darsteller hatten sich nicht nur für ihr Publikum im proppenvollen Saal extra in Schale geschmissen, sondern nach der umjubelten Vorstellung des erfolgreichen Comedy-Musicals „Monnem doi Musical“ wurde außerdem fröhlich weiter gefeiert bei der anschließenden Party im Foyer des RNT.

Seit Gründung des kleinen Theaters in der „Alten Seilerei“ in Neckarau, das sich ausschließlich selbst finanziert, ist Marcus Beisel das Herz und die Seele am RNT und hat seither als Autor, Regisseur und musikalischer Leiter Shows, Revuen, Musicals und musikalische Programme auf die Bühne gebracht, die das Publikum begeistern. Mit der 100. Vorstellung von „Monnem doi Musical“ nahm das RNT-Ensemble das Publikum mit auf eine rasante Zeitreise aus, über und für Mannheim.

Die quirligen Akteure auf der Bühne öffneten ihre reich bestückte Repertoirekiste und holten immer wieder neue Schätze hervor. Denn jede der insgesamt 100 Vorstellungen von „Monnem doi Musical“ im RNT war und ist ein Unikat. Das freute nicht zuletzt auch immer wieder die zahlreichen Stammgäste im Publikum, die Beisel unter Namensnennung noch einmal ganz persönlich begrüßte, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori (SPD).

Das Comedy-Musical „Monnem doi Musical“ ist eine Hommage an Mannheim, die Menschen und den Mannheimer Dialekt. Unterhaltsam mit Witz und Biss irgendwo zwischen Kabarett, Musik und einer gehörigen Portion heimischen Dialekts lässt das RNT die Geschichte Mannheims, seine markanten Gebäude und Persönlichkeiten Revue passieren und präsentierte dabei noch einmal das Beste, aber auch lustige Versprecher und Missgeschicke auf der Bühne aus sieben Jahren „Monnem doi Musical“.

Bei aller Nostalgie blickte das Ensemble, das erstmals begleitet wurde von Livemusik durch die spontan gebildete Band „Monnem doi Musiker“ (Bernd Hocker – Gitarre, Michael Mrozek – Bass, Peter Pfitzner – Keyboards und Florian Kaether – Schlagzeug), aber auch in die Zukunft und präsentierte Songs, die bisher noch nicht bei „Monnem doi Musical“ gespielt wurden.

Jeannette Friedrich begeistert mit Joy-Fleming-Hits

Und was würde sich zu so einem Anlass besser anbieten als eine Musik-Revue mit den größten Hits aus der langjährigen Musikgeschichte Mannheims? Dazu hatte sich das RNT zwei Stargäste eingeladen: Beim Best of Hits von zwei Mannheimer Mädchen beziehungsweise Best Of Musicals live in Concert des Abends stand das „Who's who“ der Mannheimer Musicalszene auf der Bühne und präsentierte altbekannte Schlager, beschwingte Rocknummern und gefühlvolle Balladen.

Jeanette Friedrich, die bei der Bundesgartenschau 2023 erstmals als Joy Fleming auf der Seebühne im Luisenpark glänzte, wo sie auch in diesem Jahr noch achtmal begeistern wird, präsentierte die besten Hits aus dem Musical „Joy“: Mit „Iwwer die Brigg“ und „Ein Lied kann eine Brücke sein“ sorgte sie für Gänsehautmomente. Francesca Galliano, die auch schon als Schauspielerin auf der Bühne im RNT stand, komplettierte in Gestalt von Caterina Valente das Konzert mit Schlagern wie „Ganz Paris träumt von der Liebe“ oder „Spiel noch einmal für mich Habanero“ (1957). Das Programm im Rhein Neckar Theater bot eine Mischung aus Musical, Show und Revue, die das begeistert mitgehende Publikum in eine Welt voller Tanz, Musik und Magie entführte.

Das Publikum wurde Teil der Show und durfte sogar erstmals schon während der Vorstellung Mannheimer Dreck genießen und in der Pause dann den entsprechenden Likör – Cheers! Bevor zum großen Finale gemeinsam das traditionelle „Lewwerworschbrod-Lied“ angestimmt wurde, wurden in Erinnerung an Beisels Oma Leberwurstschnittchen mit Senf und Gürkchen im Publikum verteilt.

Die gefeierte Produktion sorgte für unvergessliche Erinnerungen. Da war denn auch die Bundestagsabgeordnete Cademartori restlos begeistert: „Es ist toll, mit wie viel Herzblut die Künstler spielen, wie lustig das ist und vor allem der Mannheimer Dialekt“, schwärmte sie.

Weitere Vorstellungen finden statt am Samstag, 12. April, um 20 Uhr und am Sonntag, 13. April, um 18 Uhr im Rhein Neckar Theater.

Freie Autorin

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