Vereine

So war der Tag der offenen Tür der Seckenheimer Feuerwehr

Der Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr in Mannheim-Seckenheim bot den großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern spannende Einblicke in die Arbeit der Retter.

Von 
Hartwig Trinkaus
Lesedauer: 

Seckenheim. Einige hundert Freundinnen und Freunde der Floriansjünger, Kinder und Erwachsene, besuchten bei besten Bedingungen den Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Seckenheim. Hier ist ein beliebter Treffpunkt, auch für alle, die den Wert der Arbeit der freiwillig sowie ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer zu schätzen wissen.

Kein Wunder also, dass neben zahlreichen Gästen auch Vertreter des öffentlichen Lebens anwesend waren, so Stadträtin Marianne Seitz, Bezirksbeiräte, Seckenheims Pfarrerin und Beisitzerin im Vorstand des Evangelischen Pfarrvereins in Baden, Stefanie vom Hoff, Feuerwehrfreude aus anderen Vorortsvereinen sowie aus Elsenz bei Eppingen, und auch der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Seckenheimer Vereine und Organisationen (IG), Jürgen Zink, war gekommen.

Für ihn ist neben der Erfüllung der Hauptaufgabe „Brandfall“ besonders wichtig, dass sich die Freiwilligen eben nicht ausschließlich auf diese Feuerwehrtätigkeit beschränken, so Zink. Denn die Floriansjünger gelten zu Recht als Aktivposten im Seckenheimer Vereins- und Ortsleben. Sie engagieren sich nicht nur bei diesem Tag der offenen Tür, an dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene über die Arbeit der Feuerwehr informieren können. Mit Engagement und Einsatz machen sie bei Festen wie der Kerwe oder früher dem Straßenfest mit.

Tradition und Gemeinschaft im Fokus

Daneben unterstützen die Seckenheimer Feuerwehrleute auch andere Vereine im Ort. Die Martinsumzüge der Kindergärten und der Interessensgemeinschaft Seckenheimer Vereine sowie die „Prozessionen“ am Kerwe-Samstag und Kerwe-Dienstag werden begleitet, wobei auch die Verbrennung des Kerwesymbols traditionell überwacht und abgesichert wird, früher galt das auch für den Sommertagszug. So zeigte und zeigt sich die Feuerwehr regelmäßig in der Seckenheimer Öffentlichkeit und versucht auch, für eine Mitarbeit zu werben.

Das, was in der Vergangenheit bei Kommandanten wie Jürgen Müller, Stefan Seitz oder Marco Rizzello galt, das gilt auch für Alexander Erny, den derzeitigen, noch neuen Abteilungskommandanten. Er ging auf die Gäste zu, begrüßte sie freundlich und zeigte auch so, dass die Freiwillige Feuerwehr mittendrin ein Teil von Seckenheim ist.

Aber auch er konnte nicht verhindern, dass sich lange Schlangen am Highlight des Tages bildeten. Denn die Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto, die sind schon Kult. Diese Fahrten bieten die Freiwilligen schon so lange an, dass es nicht wenige Eltern gibt, die ihren Kindern vorschwärmen, wie es ist, im großen roten Feuerwehrauto durch Seckenheim zu fahren, hatten sie das doch als Kinder selbst so erlebt. Deshalb wurde auch die Warteschlange in Kauf genommen.

Am Tag der offenen Tür bleibt die Küche leer, denn „wir gehen ja zu der Feuerwehr“, heißt es nicht umsonst. Denn für alle kulinarischen Genießer reichte die Speisekarte von den Grill-Klassikern über vegane Optionen bis hin zu süßen und eiskühlen Verführungen.

Eindrucksvolle Rettungsübung demonstriert professionelle Zusammenarbeit

Dass es nicht vorrangiges Ziel ist, die Gäste satt zu bekommen, blieb aber erkennbar. Denn die Frauen und Männer in Uniformen zeigten auch, was sie so für ihre Einsätze trainieren. So konnte die Mannschaft demonstrieren, wie sie die Situation eines unter einem Auto eingeklemmten Radfahrers meistert. Da musste zunächst, um weitere Verletzungen des Verunfallten zu vermeiden, das Auto stabilisiert werden. Zugleich ging ein sachlicher Hilferuf an das Rote Kreuz, mit Schilderung der Situation, so dass der Rettungsdienst des DRK Seckenheim wusste, was am Unfallort zu erwarten ist.

Rasch besprachen Notarzt und Feuerwehr, wie weiter vorzugehen ist, denn nun musste zur Befreiung des Mannes ebenso schnell wie sicher gehandelt werden. Das Auto war mit der nötigen Kraft und unter Einsatz starker Werkzeuge so weit anzuheben, dass der Patient hervorgeholt werden konnte. Nun tauschte man die Übungspuppe gegen einen „echten Menschen“ aus. Der konnte den Sanitätern übergeben werden, die ihn zunächst versorgten, um ihn dann ins Krankenhaus zu bringen. Es war erkennbar, wie auch diesmal die Person professionell gerettet und versorgt wurde, sowohl von der Bereitschaft des Roten Kreuzes Seckenheim als auch von der Feuerwehr. Die eindrucksvolle Übung zeigte, dass die Helfer beider Einrichtungen wissen, was zu tun ist, dafür gab es den verdienten Beifall und der Moderator warb darum, sich zu überlegen, auch Helfer zu werden.

Früh übt sich: Spaß am Ehrenamt entdecken

Damit es diese freiwilligen Dienste auch künftig gibt, ist es gut, wenn der Wunsch, sich ehrenamtlich für Mitmenschen zu engagieren, schon früh geweckt wird. Das darf zunächst einmal Spaß machen, wie ihn die Mitmachstationen für Kinder vermittelten. Da gab es die interaktive Spielwiese, auf der Löschübungen mit einem großen Gartenschlauch ausgeführt und weitere, verschiedene Geräte getestet werden konnten. An einem Torso konnte Wiederbelebung durch Herzmassage geübt werden, was auch so mancher erwachsene Gast ausprobierte.

Die Kleinsten hatten Spaß daran, mit viel Geschick Quietscheentchen zu angeln, während die Jugendlichen sich schon eher für die Fahrzeuge in Rot interessierten. Deshalb waren die aktuellen Löschfahrzeuge der Seckenheimer Abteilung ja zu besichtigen.

Freier Autor

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen

VG WORT Zählmarke