Gemeinschaft

So war das Lanz-Park-Fest in Mannheim-Lindenhof

Mit Magie, Hip-Hop-Tanz und der Moll-Bigband hat das 17. Lanz-Park-Fest im Mannheimer Stadtteil Lindenhof für vollste Zufriedenheit gesorgt.

Von 
Christian Hoffmann
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Besucher während der Hip-Hop-Aufführung der Tanzschule Gio Dancestudio. © Christian Hoffmann

Lindenhof. Als die jugendlichen Tanzensembles des Gio Dancestudios über die Bühne wirbelten, bewegten sich die Hip-Hop-Kompanien wohl choreografiert zu den wummernden Beats von Songs wie „Abracadabra“ von Lady Gaga. Was immer mehr Besucherinnen und Besucher, während vom blauen Himmel ungetrübter Sonnenschein strahlte, vor die Bühne lockte. Mit einem abwechslungsreichen Programm sorgte das zweitägige Lanz-Park-Fest, das zum 17. Mal stattfand, für eine spürbare Belebung des Mannheimer Stadtteils Lindenhof.

Zur Eröffnung des 17. Lanz-Park-Fests sprachen (v.l.) Erster Vorsitzender Ulrich Holl von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft, Bürgermeister Volker Proffen, BIG-Vorstandsmitglied Marc Kuhse, Kulturbürgermeister Thorsten Riehle und Erster Vorsitzender Alexander Syri vom Gewerbeverein. © Christian Hoffmann

Beim Lanz-Park-Fest handelt es sich um eine Veranstaltung der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) in Kooperation mit dem Gewerbeverein Lindenhof, unterstützt durch die beiden Hauptsponsoren Diringer & Scheidel und Avendi Senioren Service. Am Sonntagmorgen feierte das Fest einen ökumenischen Gottesdienst.

Perfektes Wetter und vielfältiges Angebot im Park

„Ich bin froh, dass wir nicht wie letztes Jahr im strömenden Dauerregen stehen“, freute sich Bürgermeister Volker Proffen in seiner Ansprache zur Eröffnung des Lanz-Park-Fests. In diesem Zusammenhang hob Proffen den positiven Umstand hervor, dass das Lanz-Park-Fest im idyllischen Grün über die Bühne geht und nicht wie andere Stadtteilfeste auf einem zementierten Betonboden. Gemeinsam mit Kulturbürgermeister Thorsten Riehle, dem Ersten Vorsitzenden Ulrich Holl von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft, BIG-Vorstandsmitglied Marc Kuhse und dem Ersten Vorsitzenden Alexander Syri vom Gewerbeverein brachte Gastredner Volker Proffen das bunte Programm ins Rollen.

Die Bigband des Moll-Gymnasiums mit Dirigent Frederik Diehl interpretierte den Jazz-Song "Crystal Silence" von Chick Corea. © Christian Hoffmann

Wobei ringsherum 35 Stände, etwa von den Ausstellern Brauhaus zur Rose, Weinkontor, Kinderschutzbund, Cocktail King, Große Karneval Gesellschaft 1907 (Grokageli) und mehreren Hobbykünstlern, dem von Stunde zu Stunde wachsenden Publikum kulinarische Genüsse und ortsbezogene Informationen anboten.

Hinter der Bühne, neben einer von Sponsor Avendi aufgebauten Hüpfburg in Form eines nordischen Leuchtturms mit blauer Kinderrutsche, parkte ein typisch grüner Traktor von John Deere mit 125 PS Motorleistung und 5,9 Tonnen Gewicht. „Wenn Sie sich als Landei fühlen wollen, müssen Sie auf den Traktor steigen!“, amüsierte sich Moderator Ulrich Holl im Hinblick auf das technisch höchsten Ansprüchen genügende Landwirtschaftsfahrzeug als Leihgabe.

Kulinarische Reise durch Spaniens Spezialitätenwelt

Am Stand von Gastronom Adrian Ciornei Ciobanu, der im Lindenhof das spanische Restaurant „Toka Madera“ (dt.: Auf Holz klopfen) betreibt, durften sich die Gäste südländische Spezialitäten wie Paella, Tortilla und Chorizo munden lassen. Bei Chorizo handelt es sich um eine Rohwurst aus Schweinefleisch mit Paprika. Seine Mitarbeiterinnen gossen dazu Sangria und eiskaltes spanisches San-Miguel-Bier in die Trinkgläser.

Inhaber Gionni Battista von der Tanzschule „Gio Dancestudio“ übte mit dem Publikum eine exaltierte Choreografie zum Song „Abracadabra“ von Lady Gaga ein. © Christian Hoffmann

„Wir verkaufen Käse von Ziegen aus den spanischen Bergen“, erläuterte Ständler Adrian Ciobanu. „Wegen der guten Luft dort geben die Ziegen besonders gute Milch für den Käse“, schilderte der 43-Jährige, der auf Mallorca aufwuchs.

In der Vergangenheit durfte Gionni Battista, der Inhaber der 2008 gegründeten Tanzschule Gio Dancestudio, die sich in K1,2 befindet, attraktive Choreografien für die Fernsehsendung „Germany’s Next Topmodel“ gestalten, als die Model-Casting-Show in der Mannheimer SAP-Arena gastierte. „Unseren Anfang machten wir im Musikpark“, erinnerte sich Geschäftsführer Battista, der einen grau-schwarzen Kompass als Tätowierung auf seinem rechten Unterarm trägt. Metaphorisch betrachtet weist ihm sein Kompass-Tattoo den Lebensweg.

Mode-Designerin Monika Krause (li.) und Grafik-Designer Julian Zipf (re.) aus Hockenheim verkauften eigens kreierte T-Shirts mit witzigen Sprüchen. © Christian Hoffmann

„Ich bereise gerne die Welt und war schon auf Kuba und für tänzerische Weiterbildungen in London und Los Angeles“, begeisterte sich der 43-Jährige, der italienische Wurzeln hat. In der Tanzschule Gio Dancestudio erlernen die Schülerinnen und Schüler facettenreiche Bewegungsarten. Mitte August wird ein Ensemble von Gionni Battista an der Weltmeisterschaft „Udo World Street Dance Championships“ im englischen Blackpool teilnehmen.

Jazziger Bigband-Sound und verblüffende Zaubertricks

Auf der Bühne im Lanz-Park musizierte außerdem die Bigband des Moll-Gymnasiums unter Leitung von Musiklehrer Frederik Diehl. Dabei brachte die Bigband jazzige Stücke zu Gehör wie „Smooth“ von Santana feat. Rob Thomas, „Angel Eyes“ von Matt Dennis und Earl K. Brent, „Crystal Silence“ von Chick Corea und „Birdland“ von Joe Zawinul. „Bläser reagieren empfindlich auf Hitze. Deshalb muss man Blasinstrumente ständig nachstimmen“, weihte Dirigent Frederik Diehl ein.

Besucher auf dem 17. Lanz-Park-Fest im Stadtteil Lindenhof. © Christian Hoffmann

Obwohl er 2019 sein Abitur ablegte, hält Pianist Sebastian Ungerer der Bigband seines ehemaligen Gymnasiums weiterhin die Treue. „Ich helfe gerne aus bei Konzerten. Ich komme aus der Klassik und spiele nun Jazz“, sagte Ungerer. Auf dem Lanz-Park-Fest spielte der 24-Jährige auf einem Synthesizer.

Mit verblüffenden Taschenspielertricks, bei denen der Künstler umstehende Kinder einbezog, versetzte der ukrainische Zauberer Alexander Morokka, der auf den Künstlernamen „Der große starke Morokka“ hört, das Publikum in Staunen. „Ich lebe seit anderthalb Jahren in Deutschland und komme aus Charkiw“, erzählte der 45-Jährige, der in seiner Heimat als Lehrer für Klavier, Akkordeon und Schlagzeug arbeitete und in diesen Beruf zurückkehren möchte.

Gastronom Adrian Ciornei Ciobanu, der ein spanisches Restaurant betreibt, servierte südländische Speisen wie Paella und spanisches Bier. © Christian Hoffmann

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