Gemeinschaft

So war das Fest auf dem 48er-Platz in Mannheim-Almenhof

Das 25. Spiel- und Sportplatzfest der Elterninitiative im Mannheimer Stadtteil Almenhof begeistert mit Feuerwehr-Action, Musik und Rettungshunden.

Von 
Christian Hoffmann
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Am Stand der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) rutschten Kinder in Kisten eine Rollenrutsche herunter. © Christian Hoffmann

Almenhof. An einem selbst gebauten Holzhaus konnten Kinder spielerisch ausprobieren, wie man mit einem Feuerwehrschlauch ein in Flammen stehendes Gebäude löscht. „Wir haben Kinderuniformen dabei, in denen sich die Mädchen und Buben fotografieren lassen können“, erklärte Jugendwartin Wiebke Zimmer von der Freiwilligen Feuerwehr Neckarau. „Die Kinder bekommen dann eine Urkunde“, schilderte die 26-Jährige, die sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagiert.

Es herrschte ein optimales Wetter wie bestellt: Unter einem wolkenfreien und babyblauen Himmel fand bei schönstem Sonnenschein das 25. Spiel- und Sportplatzfest auf der Sportanlage 48er-Platz statt. Mit Infoständen des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), ergänzt durch einen Flohmarkt, Getränkekasten-Klettern, Fußball-Dart, Kistenrutsche und ein Basketball- und Hockey-Turnier.

Anwesende Kinder durften sich im gesicherten Klettern auf gestapelten Getränkekästen versuchen. © Christian Hoffmann

Beim alljährlichen Sportplatzfest handelt es sich um eine traditionelle Veranstaltung der Elterninitiative 48er, die als gemeinnütziger Verein ständig neue Mitglieder und helfende Hände sucht.

Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft für die Spezialtruppe

Der elektronische Melder von Feuerwehrfrau Wiebke Zimmer kann wegen eines dringenden Einsatzes mitten in der Nacht piepen. Deshalb müssen die Brandexperten der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtteil Neckarau zu jeder Tages- und Nachtzeit für den Ernstfall gewappnet sein. „Wir haben eine Sondereinheit für chemische, biologische und atomare Gefahren“, erläuterte Jugendwartin Zimmer, die sich beruflich als studierte Biotechnologin mit Brust- und Prostatakrebs im Labor beschäftigt. Manchmal muss die schlagkräftige Mannschaft, in der Werte wie Verlässlichkeit und Vertrauen großgeschrieben werden, in Schutzanzügen für chemische Einsätze zum Rangierbahnhof ausrücken, wenn dort Kesselwagen mit Gefahrenstoffen auslaufen. „Danach müssen wir dekontaminiert werden, unter einer Dusche, die wir auf einem Fahrzeug transportieren“, gewährte die Neckarauerin einen Einblick.

Jugendwartin Wiebke Zimmer (l.) infomierte mit den beiden Helfern Annabella Ferris (Mitte) und Julian Baumann (r.) über die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr. © Christian Hoffmann

Während sich die Besucherinnen und Besucher saftige Bratwürste und süße Kuchen schmecken ließen, unterhielten die blinden Musiker Dirk und Ralf Arnold an Gitarre, Keyboard und Gesang mit schwungvollen Songs wie „Never gonna give you up“ von Rick Astley, „Strong“ von Robbie Williams oder „Ohne dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)“ von der Münchner Freiheit. Dabei traten die Gebrüder Arnold unter dem Bandnamen Timeless auf. Im Jahre 1985 wurde die Partyband Timeless gegründet, weshalb die flexible Combo, die besetzungstechnisch auf bis zu acht Musiker erweitert werden kann, gegenwärtig 40-jähriges Jubiläum feiert.

Musikalische Brüder meistern Hindernisse mit Leidenschaft

„Wir haben schon auf dem Mannheimer Stadtfest und auf der BigFM-Bühne bei der Mannheimer Turngesellschaft MTG im Stadtteil Feudenheim gespielt“, erklärte Sänger und Gitarrist Dirk Arnold, der beruflich als Projektleiter für den Chemieanlagen-Hersteller ProMinent GmbH in Heidelberg arbeitet. Sein Bruder Ralf Arnold arbeitet als Eskalationsmanager beim Softwarekonzern SAP in Walldorf.

Wegen einer schweren Erbkrankheit namens Retinitis pigmentosa, die die Netzhaut der Augen zerstört, haben die beiden Brüder im Laufe des Lebens die vollständige Sehkraft verloren. Auf dem Almenhofer Sportplatzfest stimmten die Gebrüder Arnold voller Spielfreude zahlreiche Songs an wie „I can see clearly now“ von Jimmy Cliff, „I want to break free“ von Queen und „See you later, Alligator“ von Bill Haley & His Comets.

Rettungshunde mit feinem Gespür für Vermisste

Eine Sanitätshelferin des Arbeiter-Samariter-Bunds, der mit seiner Rettungshundestaffel anwesend war, tanzte vergnügt mit ihrem dressierten Vierbeiner zum Rhythmus der Musik. Am ASB-Stand durften die Besucherinnen und Besucher sechs Rettungshunde streicheln und mit den ASB-Mitarbeitern das informative Gespräch suchen.

Die ASB-Rettungshundestaffel mit den Sanitätshelferinnen (v.l.) Stephanie Lindner, Sandra Paulus und Tamara Weingärtner. © Christian Hoffmann

Seit 2017 leitet Herwin Hadameck, dessen Name altdeutschen Ursprungs ist, hauptamtlich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Arbeiter-Samariter-Bund Rhein-Neckar. „Wir haben eine Drohne für Personen- und Glutnestersuche, zur Messung von Temperaturen bei Bränden und zur Lagedarstellung von Geländen“, klärte der Pressesprecher auf. Neben dem Infostand parkte ein wendiges ASB-Quad, mit dem die Sanitätshelfer durch den Wald düsen.

Erste Vorsitzende Julijana Grätz (v.l.), Zweite Vorsitzende Sandra Widder, Helferin Ina Grussie und Helferin Spomenka Baumann von der Elterninitiative 48er. © Christian Hoffmann

Die seit Oktober 2024 existierende Rettungshundestaffel unter Leitung von Gerd Teynor umfasst Rassen wie belgische Schäferhunde namens Malinois und Bloodhounds. Allen Rettungshunden gemein ist ein feiner Geruchssinn, weshalb die witternden Vierbeiner menschliche Gerüche sensibel wahrnehmen und damit die Suche nach vermissten Personen unterstützen. „Unsere Rettungshunde leben alle als Familienhunde daheim bei unseren Mitarbeitern“, sagte Staffel-Leiter Gerd Teynor.

Aktuell plant die Elterninitiative 48er, die Toiletten- und Umkleide-Häuschen am 48er-Platz von illegalen Graffiti zu reinigen und optisch zu verschönern. In diesem Zusammenhang sammelt der Verein gerade Ideen. Man erreicht den Verein per E-Mail über elternini48er@gmail.com.

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