Musik

So hart und schwitzig haben Metalbands das Jugendhaus Schönau gerockt

Beim „Mannheim Metal Massaker“ machen die Death-Metal-Bands Olphor, My Demon und Gomorrha aus dem Jugendhaus Schönau eine bebende finnische Sauna.

Von 
Christian Hoffmann
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Zur Eröffnung brachte die örtliche Death-Metal-Band Olphor ausgefeilte Düsternummern zu Gehör © Christian Hoffmann

Schönau. „Wir spielen Töne, die in der C-Dur-Tonleiter enthalten sind, versprochen!“, amüsierte sich Sänger und Gitarrist Ingolf Bischer von der Death-Metal-Band Olphor. Obwohl helle Klänge im abgrundtiefen Moll-Sound der vier Metalheads natürlich genau betrachtet die Ausnahme bilden. Unter der sprachlichen Alliteration „Mannheim Metal Massaker“ setzten die drei Death-Metal-Combos Olphor, My Demon und Gomorrha auf der Bühne im Jugendhaus Schönau reichlich infernalische Energie frei.

Im Hinblick auf ihren progressiven Sound beziehen sich Olphor auf den Göteborger Metal. © Christian Hoffmann

Im hohen Norden prägten in der Vergangenheit besonders die Musikszenen in den schwedischen Großstädten Göteborg und Stockholm den Melodic Death Metal, zum Beispiel die einflussreichen Vorreiter In Flames. Wodurch sich im Sprachgebrauch der Szene der Begriff „Göteborg-Metal“ etablierte. Auf eben jenen Göteborg-Metal berufen sich die vier Headbanger der Mannheimer Death-Metal-Combo Olphor, die mit Kompositionen wie „Leave them running on and on“ und „Western Fortress“ das Konzert eröffneten.

Diabolische T-Shirts der Death-Metal-Band Gomorrha aus Frankenthal am Merchandisingstand. © Christian Hoffmann

Metalkonzert in Mannheim: Jugendhaus Schönau wird zur finnischen Sauna

Diese Songs befinden sich auf der fünf Stücke umfassenden EP „Velvet Lash“. Im Rahmen des „Mannheim Metal Massakers“ feierte der neue Olphor-Bassist Christian „Lars“ Wieland seinen Einstand. „Ich war schon immer ein Fan von Olphor und ursprünglich Gitarrist“, erklärte Wieland nach dem Auftritt. „Für Olphor habe ich das Bass-Spielen gelernt“, erläuterte der 38-Jährige, der in Darmstadt wohnt und als studierter Software-Entwickler arbeitet.

Während des Auftritts feierte der neue Olphor-Bassist Christian „Lars“ Wieland seinen Einstand. © Christian Hoffmann

Schnell heizte sich der Konzertraum im linken Flügel des Jugendhauses zur finnischen Sauna auf. Als die hessische Death-Metal-Band My Demon das Scheinwerferlicht enterte, nahm der muskulöse und schwer tätowierte Sänger Jason Sanati einen Schluck Bier aus seiner Flasche und spuckte zur Abkühlung den Gerstensaft in einem breiten Schwall quer über die Bühne.

Gomorrha aus Frankenthal ist seit 1986 in der Szene am Start

„Wir geben hier oben alles, deshalb erwarten wir das Gleiche von euch!“, forderte Shouter Jason Sanati, der in Limburg als Gastronom das italienische Restaurant Ti Puri führt, die Besucher auf, die Tanzfläche zu stürmen. Im geografischen Dreieck Limburg, Frankfurt und Rüsselsheim leben die vier Hard’n’Heavy-Freaks von My Demon verstreut, die sich regelmäßig in ihrem Proberaum in Wehrheim im Taunus treffen.

Zur Zugabe bei der Death-Metal-Band Gomorrha torkelte ein grimmiger Knochenmann auf die Bühne. © Christian Hoffmann

„Wir hoffen, dass große Gigs für uns folgen“, prognostizierte Frontmann Jason Sanati, der in der iranischen Hauptstadt Teheran zur Welt kam und seit 25 Jahren in Deutschland lebt. Als letzte Death-Metal-Band brachten Gomorrha aus Frankenthal, die seit 1986 unterwegs sind und im Oktober ein neues Album veröffentlichen, das Jugendhaus zum Beben.

Zur Zugabe wackelte ein grimmiger Knochenmann mit Pickelhaube aus der Weimarer Republik auf die Bühne, um das Publikum das Fürchten zu lehren. Am Freitag, 31. Oktober, wird im Jugendhaus Schönau eine Halloween-Party mit der Aufführung des Theaterstücks „Ranunculus - Das neue Gothical“ stattfinden, in Kooperation mit dem Mannheimer Rocktheater, verbunden mit einem anschließenden Auftritt von DJ WahnZinn68. Beginn 20 Uhr, Eintritt zehn Euro.

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