Oststadt. Seit 2008, praktisch seit dem Einzug in den Neubau, leitete sie das Seniorenzentrum Pauline Maier am Josef-Braun-Ufer und begleitete in der Senioreneinrichtung viele Projekte und Reformen: Radegunde Mösle wurde jetzt feierlich als Einrichtungsleiterin verabschiedet.
„Mit Radegunde Mösle geht eine absolute Teamplayerin in den wohlverdienten Ruhestand“, sagt die Geschäftsführerin der zur städtischen GBG gehörenden Trägergesellschaft Altenpflege Mannheim (APH), Andrea Wäldele. „Mit ihrer Herzlichkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität haben sie und ihr Team stets alle Herausforderungen gemeistert.“ Mit ihrem Kollegen Andreas Knoch dankte sie Mösle „für all ihr Engagement in den 17 Jahren bei uns.“
Mit ihrer Herzlichkeit, Zuverlässigkeit und Loyalität haben Radegunde Mösle und ihr Team stets alle Herausforderungen gemeistert.
Radegunde Mösle, so hatte die APH mitgeteilt, sei im Allgäu aufgewachsen. Sei habe eine Ausbildung zur Krankenschwester absolviert und war auf der Intensivstation und in der Notaufnahme tätig. Berufliche Stationen führten sie nach München ans Klinikum „Rechts der Isar“ sowie nach Stuttgart zur Robert-Bosch-Stiftung. Sie war Mit-Autorin eines Pflege-Handbuchs „Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz / Ressourcen erhalten“. Es folgten eine Ausbildung zur Sozialwirtin und 2008 die Stelle als Einrichtungsleiterin im Pauline Maier-Heim in Mannheim, das im vergangenen in Seniorenzentrum Pauline Maier umbenannt wurde.
Deutliche Qualitätssteigerung für Bewohner und Mitarbeiter
Wie Wäldele weiter ausführte, sei es Radegunde Mösle „in kürzester Zeit gelungen, die funktionellen Abläufe im Pflegebereich, im Sozialkulturellen Dienst und im Hauswirtschaftsbereich auf die baulichen Vorgaben des neuen Hauses zuzuschneiden.“ Damit verbunden sei eine deutliche Qualitätssteigerung für Bewohnerinnen und Bewohner sowie für die Mitarbeitenden. Die Tagespflege wurde durch die konzeptionelle Neuausrichtung, dank Mösle, ein wichtiges ergänzendes Angebot zur stationären Pflege.
Im Jahr 2012 wurde der ambulante Dienst gegründet, nachdem Radegunde Mösle die gesetzlichen und räumlichen Voraussetzungen dafür geschaffen hatte. Wäldele: „Heute kann man von einem Pflegezentrum sprechen, das von Tagespflege, über ambulante Versorgung, bis hin zur Kurzeitpflege und vollstationären Pflege Angebote vorhält.“ Nachfolger Sebastian Götz hat die Leitung des SZ Pauline Maier inzwischen übernommen. Bereits seit April ist er im Haus und hat sich in die Leitungsaufgaben Stück für Stück eingearbeitet. Somit sei ein reibungsloser Übergang gewährleistet. Sebastian Götz ist seit 2017 Gesundheits- und Krankenpfleger und beendet in diesem Jahr sein Masterstudium Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Bevor er dieses Jahr zur APH kam, war er Bereichsleiter am Zentrum für Psychosoziale Medizin in Heidelberg.
Zur APH Mannheim GmbH gehören neben dem Pauline-Maier-Haus das Richard-Böttger-Haus (Lindenhof), das Ida-Scipia-Haus und das Seniorenzentrum Waldhof sowie Kurzzeitpflege, Tagespflege, ein ambulanter Pflegedienst und das APH-Bildungszentrum. In den Einrichtungen sind rund 450 Mitarbeiter beschäftigt, die rund 530 Menschen versorgen.
Der Neubau des Pauline-Maier-Heims 2007, damals mit 108 Bewohnerinnen und Bewohnern, vom damaligen Oberbürgermeister Peter Kurz und Mechthild Fürst-Diery, zu dem Zeitpunkt bereits ehemalige Sozialbürgermeisterin. Der von Andreas Schmucker konzipierte Neubau, so hieß es damals, sei ganz auf die Bedürfnisse der alten Menschen zugeschnitten. „Mit dem Neubau hat das Unternehmen Altenpflegeheime Mannheim einen Schritt in die Zukunft getan, einen Schritt in Richtung mehr Lebensqualität!“ Stadt Mannheim und Land Baden-Württemberg finanzierten das 10,4 Millionen Euro teure Projekt.
Das alte Pauline-Maier-Haus, das Seniorenheim der Jüdischen Gemeinde, wurde nach langem Ringen mit den Denkmalschützern abgerissen. Es war das letzte große Bauprojekt, das die jüdische Gemeinde in Mannheim vor der NS-Diktatur und dem Holocaust realisierte. 1928/29 hatte der jüdische Architekt Fritz Nathan (1891–1960) in der heutigen Bassermannstraße das Israelitische Altersheim entworfen, das 1931 eröffnet wurde. (mit räu/aki)
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