Unterstadt - Netzwerk Wohnumfeld will sich umbenennen in "Wohnerlebnis Unterstadt"

Offensive gegen Kneipenlärm gestartet

Von 
Bettina Henkelmann
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Das Netzwerk Wohnumfeld des Quartiermanagements Unterstadt will aktiv gegen den Kneipenlärm in den Quadraten vorgehen. Konkrete Überlegungen dazu wurden bei der ersten Sitzung der Gruppe in diesem Jahr in K 1, 5 - 6 angestellt.

Dabei gab Quartiermanagerin Dr. Esther Baumgärtner auch die Umbenennung des Netzwerkes in "Wohnerlebnis Unterstadt" bekannt. "Wir würden unseren Kreis gerne vergrößern, noch mehr Leute dazu einladen und andere Themen mitnehmen", sagte Baumgärtner. Deshalb sei die Idee entstanden, einen ansprechenderen Namen zu suchen.

Nachtruhe gestört

Ein immer wiederkehrendes Ärgernis für die Bewohner der Quadrate sind der Lärm und der Schmutz, der durch die zahlreichen Kneipengänger verursacht wird.

Während diese ausgelassen feiern, muss so manch ein Bewohner durch das Gegröle und sonstige Begleiterscheinungen der Gaststättenbesucher Einbußen seiner Wohnqualität hinnehmen. Beispiele gibt es genug. Wie etwa eine Mieterin aus R 4 berichtete, die von den Besuchern einer nahe gelegenen Shisha-Bar in der Nachtruhe gestört wird. Diese würden zudem regelmäßig in den Zugang zu ihrer Tiefgarage urinieren und erbrechen.

Sinnvoll sei es auf jeden Fall, den Lärm zu protokollieren und eine Liste mit Unterschriften der Hausbewohner und Nachbarn, die sich ebenfalls gestört fühlten, zu erstellen, riet Bernd Dannwolf, Sachbearbeiter Vorbeugung bei der H 4-Wache. Diese Dokumentation könne man dann an das Ordnungsamt, Abteilung Gaststätten, mit einer Beschwerde schicken. "Die verhängen dann gegebenenfalls ein Ordnungsgeld oder verlängern die Sperrzeiten des Lokals", erklärte der Beamte.

Es sei immer von Vorteil, wenn mehrere Personen ihre Klagen kundtäten: "Umso einfacher ist es für die Behörde wie auch für uns als Polizei, etwas zu unternehmen."

Grundsätzlich müsse ein Wirt, vor dessen Kneipe sich eine größere trinkende Menschenmenge aufhalte und Lärm mache, für Abhilfe sorgen. "Dann muss man von einer Art Außenbewirtschaftung ausgehen, und das muss der Wirt unterbinden", so Dannwolf. Schwieriger sei die Rechtslage, wenn einzelne Raucher vor dem Lokal stünden und sich unterhielten: "Da kann man nicht von ruhestörendem Lärm ausgehen, es sei denn, es handelt sich um mehrere Gruppen. Notfalls können wir in einem solchen Fall einen Platzverweis erteilen."

Doch bis die Mitarbeiter des KOD, die für Ordnungswidrigkeiten im öffentlichen Raum zuständig sind, oder nach deren Dienstschluss die Polizei, bei Beschwerden kämen, ginge oftmals viel Zeit ins Land, wurde in der Sitzung kritisiert.

Thema Sicherheit auf dem Plan

"Wir sind wirklich bemüht, uns um jede Ruhestörung zu kümmern", bekräftige Bernd Dannwolf, "aber wenn andere Aufträge vorliegen und unsere zwei Streifenwagen im Einsatz sind, kann es auch schon mal dauern."

Um das Thema Sicherheit sowie die Aufgaben des Kommunalen Ordnungsdienstes wird es auch in der übernächsten Sitzung des Quartierforums gehen. Dazu soll neben einem Vertreter der Ordnungsbehörde auch ein Landespolitiker eingeladen werden.

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