Nanu, was ist denn das? Am Rheinauer See fahren offenbar auch Nikoläuse Wakeboard. Eine Gruppe adventlich Verkleideter hat sich am zweiten Adventswochenende im Cable Park auf Brettern gemessen, die übers Wasser gezogen werden. „Big Air für den Nikolaus“ lautet das Motto der gut besuchten Veranstaltung, die erstmals an zwei aufeinanderfolgenden Tagen stattfindet. Wobei am Adventssonntag vor dem eigentlichen Start eine zweistündige Session auf Foil- statt Wakeboards lockt.
Kalte Finger stören niemanden
Die Aktion „Big Air für den Nikolaus“ gibt es Geschäftsführer Peter Lindenberger zufolge jedes Jahr und nach zwei Jahren Zwangspause diesmal auch ohne Corona-Auflagen. Neu dabei ist die Sportart Foilboarding. Außerdem zieht ein hell erleuchtetes Waterbike einen Nikolaus hinter sich her. Im Cable Park lassen sich die hartgesottenen Wakeboarder bei Temperaturen knapp über null Grad über und durchs Wasser ziehen - es ist die letzte Möglichkeit dieses Jahr, bevor es endgültig in die Winterpause geht. Teilweise im Nikolauskostüm gehen die gut gelaunten Athleten an den Start. Die frostigen Verhältnisse scheinen niemanden zu stören.
„Nur die Finger sind eiskalt“, meint Jörg Ziernhöld. Der Brühler ist die ersten Runden ohne Handschuhe gefahren. „Wir nehmen die Kälte in Kauf, Wakeboarding macht zu jeder Jahreszeit Spaß“, sagt Pino De Francesco aus Stuttgart. „Keine Panik, kaltes Wasser sind wir gewöhnt“, beruhigt auch Benjamin Schäfer. Der 17-Jährige aus Schwetzingen, der seit einem Jahr begeisterter Wakeboarder ist, nimmt zum ersten Mal am Nikolauslauf teil. „Es macht Spaß und ist ja die letzte Gelegenheit, in diesem Jahr hier zu fahren.“ Er werde das jetzt fünf Monate lang sehr vermissen.
Nikoläuse, die in Arbeitstracht auf das Wakeboard steigen, nehmen automatisch an der Verlosung zum besten Kostüm teil - Krampus-, Weihnachtsengel- und Rentierkostüme zählen natürlich auch. Den Kostümwettbewerb gewinnt am Ende Krampus Stefan Spießberger, Platz zwei geht an Nikolaus Rüdiger Fayen und Platz drei an Nikolaus Joachim Kölling. Alle drei freuen sich über Sachpreise. Vor allem aber heißt es für die Nikoläuse auf dem Wasser: eifrig Runden sammeln. Denn mit Unterstützung von Gönnern wird der Nikolaus-Ride in diesem Jahr einer Spendenaktion zugunsten vom Kinderhospiz Sterntaler gewidmet. „Wobei sich der Spendentopf für jede absolvierte Runde um zwei Euro erhöht“, so Organisator Lindenberger. Bei 525 Runden werden so 1050 Euro eingefahren.
Wer sich nicht auf dem Brett halten kann und unfreiwillig ein eiskaltes Bad nimmt, kann sich im „Hotpool“ wieder ganz schnell aufwärmen. Heizpilze in den Außenbereichen sorgen dafür, dass es den Fahrern und Zuschauern auch außerhalb der beheizten Startterrasse nicht kalt wird. Zum innerlichen Aufwärmen gibt es Glühwein, Sanddorngrog und Jagatee sowie leckere Suppen im Brotlaib oder Kasspatzen aus dem Seegartenbistro. Weihnachtsmarktstände mit dekorativen Kerzen von Irene Jänner aus Edingen und brasilianischem Flechtwerk von Paolo Da Silva sowie Bastelspaß für Klein und Groß mit Kerstin Westerholz von Mobil Kreativ aus Brühl runden das Programm ab.
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