Lindenhof. Die nächste Hürde für den Bau der Stadtbahnlinie durch das Glücksteinquartier hat den Bezirksbeirat Lindenhof passiert. Mehrheitlich stimmten die Mitglieder für die weitere Vorplanung, bei denen vor allem die städtischen Räume (Fußgänger- und Radwege sowie Straßen) entlang der Glückssteinbahn angepasst werden. Im Zuge des Ausbaus der sogenannten Konversionslinie, die vom Benjamin-Franklin-Village bis nach Rheinau-Karlsplatz führt, wird das Straßenbahnnetz auf rund 1,8 Kilometern mit vier Haltestellen im Glückssteinquartier weiter ausgebaut.
Speziell die Haltestellen „Hauptbahnhof Süd“ und „Hochschule“ grenzen direkt an bereits bestehende Stadtplätze. Um die Stadtbahn in ein städtebauliches Konzept einzubinden, sollen die öffentlichen Räume an eine Gesamtplanung angepasst werden. Damit soll die Vernetzung mit dem Stadtteil Lindenhof verbessert werden. Die Sicherheit insbesondere für die Bewohnerschaft, Anlieger und Besucher soll ebenfalls verbessert werden.
Südseite des Hauptbahnhofs und Hochschulvorplatz sollen neu gestaltet werden
Die Entwurfsplanung sieht hauptsächlich die neue Gestaltung des Hauptbahnhofs Süd und des Hochschulvorplatzes auf dem Lindenhof vor. Durch die Stadtbahn wird eine Verbindung der Linie 1 und der Linie 3 geschaffen, wie sie der Bezirksbeirat im Februar beschlossen hatte (wir berichteten). Die Kosten für die Neugestaltung der beiden Plätze schätzt die Stadt auf rund 690.000 Euro.
Dabei hätten durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) und der Stadt die Kosten gesenkt werden können. Das Geld soll vor allem in einen ansprechenden Grünbereich investiert werden, erläuterten Sebastian Klostermann von der RNV und Patrick Malinsky vom Stadtraumservice. Große Bäume sollen Schatten spenden. Anfang 2027 will die RNV mit dem Bau beginnen.
Bezirksbeirat Michael Kost (ML) gab zu bedenken, ob das Projekt angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt überhaupt realisiert oder nicht besser verschoben werden solle. Dem hielt Sitzungsleiter Volker Proffen entgegen, dass diese Verbindung für die weitere Entwicklung der Stadt sehr wichtig sei. „Es ist sicher nicht selbstverständlich, ein solches Projekt umzusetzen, aber es ist sehr wichtig“, so Proffen. Auch die Ampelschaltung an der Hochschule warf bei Kost Fragen auf. Es wurde zudem nachgefragt, ob der Lkw-Verkehr auf der John-Deere-Straße beachtet worden sei und ob für die Plätze die gleichen Fliesen verwendet werden wie am Hauptbahnhof.
Radwege sollen für Verkehrsberuhigung sorgen
Die geplanten Radwege sollten bei diesem letztlich notwendigen Projekt zu einer echten Verkehrsberuhigung beitragen, so Bezirksbeirat Patric Liebscher (Grüne). Sebastian Klostermann, der RNV-Projektverantwortliche für die Trasse im Glücksteinquartier, konnte letztlich alle Bedenken ausräumen.
Auch für die Kosten hatte er eine Lösung. Die RNV bringe einige Fördermittel mit, sagte er. Er rechne mit Gesamtkosten in einem niedrigen zweistelligen Millionenbetrag für die Stadtbahn. „Halten sie keinen fahrenden Zug auf“, riet Klostermann nicht ganz ernst gemeint dem Rat. Der Bezirksbeirat stimmte mehrheitlich der Beschlussvorlage zu.
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