Mannheim. Die Stadt Mannheim hofft auf eine positive Nachricht aus dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages, denn der Fachbereich Sport und Freizeit hat dort Projektskizzen eingereicht. Aus gutem Grund: Die Mannheimer möchten sich am Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beteiligen, um so das Freibad Sandhofen und das Carl-Benz Bad erneuern zu können.
Der Beschluss des Bundestags-Ausschusses erfolgt voraussichtlich im November oder Dezember 2023 - dann wird entschieden, ob die Mannheimer überhaupt einen Antrag stellen dürfen. Doch die Pläne, was bei einem positiven Bescheid zu tun ist, liegen in der Quadratestadt bereits vor.
Photovoltaikanlage geplant
So ist im in den 1960er Jahren erbauten Carl-Benz-Bad ein Anschluss an das Fernwärmenetz und die Errichtung einer Photovoltaikanlage geplant. Die Stadt will das Bad „gemäß aktueller, energetischer Anforderungen“ ertüchtigen und so die angestrebte Klimaneutralität unterstützen. „Die Ausführung ist - nach positivem Förderbescheid - in den Jahren 2026 und 2027 geplant“, erklärt die Pressestelle der Stadt auf Anfrage dieser Redaktion. Aktuell belaufen sich die Kosten im Gartenstädter Bad auf rund 1,6 Millionen Euro: „Davon sind 75 Prozent, also rund 1,2 Mio. Euro, zuwendungsfähig.“
Planschbecken für die Kleinen
Auch im Freibad Sandhofen, das ebenfalls aus den 1960er Jahren stammt, gibt es viel zu tun: In vier Bauabschnitten ist im Norden der Stadt der Neubau eines Kinderplanschbeckens geplant, zudem die Erneuerung der Beckenfugen im Schwimmerbecken, die Erneuerung der Entwässerungsleitung auf dem Parkplatz und dem Zufahrtsweg sowie die Errichtung einer Photovoltaikanlage. Hier ist die Ausführung, wenn es einen positiven Förderbescheid gibt, in den Jahren 2026 bis 2028 geplant. „Die Kosten belaufen sich Stand heute auf knapp 2,3 Millionen Euro“, so die Stadt. Auch in Sandhofen sind 75 Prozent der Summe, rund 1,7 Millionen Euro, zuwendungsfähig. „Durch die Maßnahmen wird einerseits das Badeangebot für die Mannheimer Bevölkerung aufrechterhalten und zudem die Attraktivität gesteigert“, heißt es in der städtischen Vorlage. „Andererseits werden im energetischen Bereich, unter anderem mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage, weniger Ressourcen verbraucht. Zudem werden bei der Sanierung nachhaltige Materialien verwendet.“
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Der Gemeinderat stimmte der Beteiligung an dem Projekt in seiner jüngsten Sitzung zu. Bis zur Entscheidung über eine Zuwendung dauert es dann allerdings noch: „Sollte eines der Projekte oder sogar beide im Vorverfahren ausgewählt werden, erfolgt ein Antragsverfahren, das bis etwa Mitte 2024 andauern kann. Eine Entscheidung über eine Zuwendung fällt erst danach, voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024“, heißt es von der Pressestelle der Stadt.
Sanierungsstau abbauen
Zur Erklärung: Für das Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ hat der Deutsche Bundestag im Bundeshaushalt 2023 Programmmittel in Höhe von 400 Millionen Euro bereitgestellt. „Damit werden Städte und Gemeinden weiterhin dabei unterstützt, den bestehenden Sanierungsstau bei diesen wichtigen Orten des Zusammenlebens abzubauen“, heißt es auf der Internetseite des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung. „Die Mittel sind im Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds veranschlagt und es sind Jahresraten bis einschließlich 2028 für die Förderung vorgesehen.“
Energetische Sanierung
Der Förderschwerpunkt liegt in diesem Jahr laut Ausschreibung auf der energetischen Sanierung der zu fördernden Einrichtungen. „Gefördert werden überjährige investive Projekte der Kommunen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel.“ Zudem sollen die Projekte für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune von Bedeutung sein.
Oberbürgermeister Christian Specht befürwortete im Gemeinderat die Teilnahme an diesem Projekt: „Es ist eine gute Chance, die wir wahrnehmen sollten“, erklärte er in der jüngsten Sitzung.
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