Lindenhof. Im Rahmen der Verlegung der Südtangente und der Feuerwache Mitte entsteht eine neue Fläche für Wohnen und Gewerbe im Lindenhof. Ab Anfang/Mitte September bis Mitte/Ende November wird in diesem Zuge auch die Carl-Metz-Straße umgebaut. „Wo sich vorher die Feuerwehr befand, werden sich die Flurstückgrenzen durch den Umbau verändern“, erklärte Patrick Malinski vom Eigenbetrieb Stadtraumservice bei der von Stadtrat Alexander Fleck (CDU) geleiteten Bezirksbeiratssitzung.
Die Carl-Metz-Straße mit derzeit zwei Fahrspuren plus Linksabbiegerspur werde auf sechs Meter „verjüngt“ und zusätzlich ein Gehweg von 1,8 Metern Breite hergestellt. Geplant sind sieben Parkstände zwischen zukünftig sechs Baumständen, wie auf der gegenüberliegenden Seite. Die überdimensionierte Einmündung in die Glücksteinallee wird entschärft durch eine Verkehrsinsel.
Einschränkungen für den Autoverkehr
„Spannend ist, dass Pkws auf der Meerfeldstraße in Richtung Hauptbahnhof/Innenstadt nicht mehr geradeaus fahren können“, meinte Malinski. In der Bauphase ist die Meerfeldstraße für Pkws in Richtung Norden ab Baustelle gesperrt, während Fahrräder in beide Richtungen fahren können.
Es gibt verschiedene Auflagen wegen der Feuerwehrandienung und auch bezüglich der Wohnbebauung. „Von der Glücksteinallee kann dann nicht reingefahren werden und auch von der Gontardstraße in die Glücksteinallee ist das nicht mehr möglich“, sagte Malinski. Auch für Anlieger in der gegenüberliegenden Meerfeldstraße werde der Bauablauf zu Einschränkungen führen.
Voraussichtlich 2026 bis 2027 wird die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) die Stadtbahnlinie in der Glücksteinallee realisieren – die Haltestelle wird nach vorne verlegt. Im Zuge dieser Maßnahme ist auch geplant, den Platz zwischen Baublock 12 und 13 herzustellen und weitgehend zu begrünen, wobei eine Fahrradspur weiter zur Glücksteinallee verlängert wird. Der zweite Bauabschnitt des Lindenhofplatzes wird nach Realisierung der angrenzenden Hochbebauung umgesetzt.
Unklare Straßenführung im Lindenhof sorgt für Kritik
Bezirksbeirat Leon Lübbert (CDU) kritisierte, dass es keine Straßenführung zur Hochschule gibt. Marc-Oliver Kuhse von der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof fragte, ob die Meerfeldstraße auch nach der Bauphase in Richtung Norden gesperrt sein werde. Er wollte wissen, wie Pkws aus dem Gontardkreisel in Richtung Stadt kommen. Die Rennershofstraße sei in einem „relativ schlechten Zustand“. „Wenn man von der Carl-Metz-Straße nach links fährt, ist dann ein U-Turn möglich?“, fragte er. Malinski erwiderte: „Das war vorgesehen, aber das gibt die Planung der RNV nicht her.“
Jan Habenicht ist als Anwohner direkt betroffen. „Schon jetzt gibt es hier ein Verkehrschaos, weil sich der Verkehr vom Gontardkreisel bis zur Glücksteinallee staut.“ Habenicht kritisierte auch die Straßenbahn-Planung. Menschen, die zum Bahnhof wollten, suchten den kürzesten Weg und würden die Grünflächen hin und her durchlaufen. Die Planung sei für das Fahrrad gut gedacht, aber alle Fußgänger liefen über den Fahrradweg. „Man muss auf ein sicheres Miteinander achten“, forderte er.
Die Errichtung eines Zugangsgebäudes zum Hauptbahnhof inklusive Fahrradparkhaus durch die Mannheimer Parkhausbetriebe GmbH (MPB), barrierefreier Zugang zu den Gleisen, zwei Gewerbeeinheiten und Gastronomie sowie Lärmschutzwand erfolgt seit Sommer 2021 und soll Ende 2025 abgeschlossen werden (wir berichteten).
Die Frage von Bezirksbeirat Philipp Rudi (CDU), ob es weitere Sperrungen gebe, verneinte MPB-Mitarbeiter Markus Olschewski. Tamara Beckh (Grüne) wollte wissen, wann das Parkhaus von Radfahrern genutzt werden könne. Olschewski erwiderte: „Ende Juni, doch es kann sein, dass dann einzelne Gewerke noch nicht fertig sind, deshalb möglicherweise noch eingeschränkt.“ Ob es eine Möglichkeit gebe, die Rampe noch ein bisschen vorzuziehen, fragte Marc-Oliver Kuhse. „Das wäre wünschenswert“, antwortete Olschewski. Er gehe davon aus, wenn es irgendeine Möglichkeit gibt.
Probleme am Mannheimer Hauptbahnhof: Lichtmangel und Vandalismusgefahr
„Das neue Zugangsgebäude ist schön“, fand BIG-Mitglied Klaus-Dieter Kähler. Die Bahnhofsunterführung hingegen sei ein „Schreckensort“, auf dem Boden übersät mit Kaugummis und an den Wänden illegalen Graffitis. Von Gleis 12 bis zum Hauptgebäude gebe es im Tunnel zudem kaum Licht. Das sei schon als ein Problem erkannt worden, seit der Bundesgartenschau 2023. „Mitte 2024 hat die Stadt zuletzt erklärt, dass das geändert wird, jetzt ist Mitte 2025 und nichts ist“, bemängelte Kähler.
Stadtrat Fleck erwiderte, er werde das mitnehmen, es habe dazu schon Diskussionen gegeben zwischen Stadt und Bahn. Wegen eventuell künftigem Vandalismus im Innenraum des neuen Zugangsgebäudes fragte Bezirksbeirat Leon Lübbert (CDU), ob es dort Videoüberwachung geben werde. „Doch Kameras im öffentlichen Bereich gibt es nur bei einem Gefahrenschwerpunkt“, antwortete Olschewski. Bürger Jan Habenicht wies außerdem darauf hin, „dass die hellen Bodenelemente auf dem Bahnhofvorplatz weitestgehend Risse haben, und dafür hat der Steuerzahler viel Geld bezahlt“.
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