Vogelstang. „Im Riff geht’s rund“, in schillernden Farben und mit toller Musik, sodass man gerne mal ein Fisch sein möchte, der einfach abtauchen kann. Im Rahmen der Kulturtage Vogelstang, die nun zu Ende gegangen sind, führte die Musical-AG des Geschwister-Scholl-Gymnasiums das Stück an zwei Abenden auf. Die Bühne in der Aula wurde zum Riff, allein durch Schwärme mit kleinen Fischen, Meerespflanzen und der passenden Beleuchtung.
Die Kostüme waren aufwendig und witzig gestaltet. Die Hauptfigur des Stücks ist allerdings kein Fisch, sondern Flapo, die Flaschenpost (Laila Wilhelm). Von Anfang an fragt man sich, was für eine Botschaft sie wohl enthält. Geht es um den Hilferuf eines Schiffbrüchigen? Einen Piratenschatz? Oder um den Klimawandel, der das Riff bedroht? Flapo landet mitten in der Unterwasser-Castingshow „Frutti di Mare“, bei der verschiedene Meeresbewohner teilnehmen und zeigen wollen, wie gut sie singen und tanzen können.
Elsi, der lustige Kugelfisch, und die drallen Quallen
„Ich pump‘ mich ab, ich pump’ mich auf“, singt Elsi, der lustige Kugelfisch (Amelie Wiesner), gleichzeitig ist die Fisch-Dame auf der Suche nach einem Partner. Die bunten Papageienfische singen „Rock around the Coral Tree“ und die drallen Quallen schweben scheinbar harmlos im Dreivierteltakt auf die Bühne, mit rosa Ballettröckchen und langen Bändern an einer Haube – die Tentakel. Wehe, man fasst sie an. Besonders schillernd sind die Glitzerinen, die es im echten Riff nicht gibt, sie sind eine Erfindung der Musical-Autoren Gerhard A. Meyer sowie Gerhard und Ulrike Weiler.
Eine vierköpfige Bande, bestehend aus einem Sägefisch, einem Hammerhai und zwei Drückerfischen nennt sich Die Zerstörer. Flapo stellt sich den Bewohnern vor. Einst war er eine „stolze Rotweinflasche“ eines französischen Professors, der Forschungen rund um das Riff betrieb. Bei einem Unwetter trank er in Panik die ganze Flasche aus, schrieb eine Botschaft, steckte sie in die Flasche und warf sie ins Meer. Flapo ist sich sicher, dass die Botschaft in seinem Bauch sehr wichtig ist. Flapo und die Quallen suchen Rat bei Mora, der gähnenden Muräne (Lilian Herschmann), die erst einmal den Blues singt, bevor sie auf alle Fragen mit Jo oder No antwortet. Bei Do hat man den Eindruck, das Riff befindet sich in Mannheim. Sie trägt eine besonders originelle Maske mit leuchtenden Kreisen als Augen, die das Publikum zu beobachten scheinen.
Wie Otto Octopus bei der Riff-Rettung hilft
Zwischendurch taucht noch ein äußerst kommunikativer Nordseebewohner auf, der Urlaub macht. Er heißt Henning von Heringsdorf (Lina Krieger) und bringt das Publikum zum Lachen. Ein Doktorfisch (Carina Gavazzoni Jost) sucht nach einer Lösung, an die Botschaft zu kommen, doch letztendlich kann Otto Octopus (Mila Solbach) den Korken lösen – seine Anatomie macht es möglich. Für die Lösung des Problems kommen schließlich die Zerstörer zum Einsatz, so hat jeder seinen Beitrag zur Rettung des Riffs geleistet.
Die Musical-AG, in der Schülerinnen und Schüler der fünften bis siebten Klassen mitwirken, hat das Stück sehr amüsant, schillernd und auch gesanglich gut umgesetzt, unter der musikalischen Leitung und Regie von Kathrin Mathéus und Rebecca Senck. Begleitet wurde das Musical von der Band mit Martin Kersch, Jens Knoop und Christian Lang.
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