Natur

Kompost, Insektenhotel und Co.: Gartenbauverein Friedrichsfeld gibt Anschauungsunterricht

Die Gartenbesichtigung gehört zu den Höhepunkten des Vereinsjahres. Das haben die Teilnehmer dieses Mal über den Garten im August gelernt.

Von 
Marion Schatz
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Stefan Matt erklärt, was derzeit im Nutzgarten blüht, gedeiht und erntereif ist. © Marion Schatz

Friedrichsfeld. Großes Interesse herrschte bei der Gartenbesichtigung, zu der der Obst- und Gartenbauverein Friedrichsfeld in den Garten von Stefan Matt eingeladen hatte. Neben diversen Schneidkursen, auch einem nur für Frauen, ist die Gartenbesichtigung im Sommer immer ein sehr beliebter Termin. Trotz der großen Hitze konnte der zweite Vorsitzende des Vereins, Karl-Heinz Eichhorn, die vielen Besucher begrüßen.

Die Gartenbegehung sei ein Termin, bei dem man unter anderem auch sehen kann, wie gut im Frühjahr gearbeitet wurde. Denn gerade bei Obstbäumen ist ein guter Schnitt wichtig für einen reichen Ertrag. Die Führung übernahm dann Stefan Matt, der vor einigen Jahren den Garten, der als Nutz- und Ziergarten angelegt ist, von seinem Schwiegervater und Ehrenvorsitzenden des Vereins, Lothar Maurer, übernommen hat. Auch der Ehrenvorsitzende stand gerne für Fragen zur Verfügung.

Prächtige Blüten vor dem Insektenhotel im Garten von Stefan Matt. © Marion Schatz

Los ging es wie schon im vergangenen Jahr in einer Ecke des Gartens, die zwar nicht so schön, aber dennoch von großer Wichtigkeit ist – beim Kompost. Alles, was im Garten anfällt, landet hier, wird wiederverwendet und spendet dem Garten wertvolle Nährstoffe. Im Garten von Matt befinden sich viele Obstbäume, überwiegend Äpfel und Birnen, aber auch Pfirsiche.

Gartenbauverein Friedrichsfeld: 30 bis 40 Obstbäume werden kultiviert

Besonders hier kann sich Matt immer auf den Rat seines Schwiegervaters verlassen, der auf einen großen Erfahrungsschatz zählen kann. Insgesamt sind es circa 30 bis 40 Obstbäume, die Matt hier kultiviert. Es kommen aber auch immer mal wieder neue Sorten hinzu oder alte werden aussortiert, wenn sie nicht mehr so gut tragen. Viele davon hat er selbst veredelt.

In seinem Garten gibt es auch einen kleinen Baumkindergarten. Denn einmal im Jahr bietet Matt Veredelungskurse an. Manche Obstbäume stehen hier aber auch schon so lange, dass die Sorte gar nicht mehr bekannt ist. Manches Obst war schon abgeerntet, die Hauptapfelernte zum Beispiel kommt aber noch.

Der Sonnenhut steht in voller Blüte. © Marion Schatz

Dennoch konnten die Teilnehmer gerne von den frühen Sorten kosten. Etwas Besonderes ist der Apfel der Sorte Stiefkind, aus dem Apfelsaft hergestellt wird. „Der ist nicht nur außen rot, sondern auch innen“, wie Matt gerne mit einem herzhaften Biss unter Beweis stellte. Allerdings ist er den meisten auch zu sauer.

Beim Gartenbauverein Friedrichsfeld hängen die Bäume voll, aber die Äpfel sind zu klein

Und wer im Frühjahr nicht richtig gearbeitet hat, will heißen seine Bäume nicht richtig geschnitten hat, der bekommt die Quittung im Herbst, wie Matt an einigen Exemplaren zeigte. Sie hängen zwar voll, aber die Äpfel sind viel zu klein: „So sollte das eigentlich nicht sein.“

Immer wichtiger wird in unseren oft trockenen Sommern das Thema Bewässerung. Hier hat Matt eine Bewässerungsanlage eingebaut, wie man am saftig grünen Rasen sehen konnte. Und auch das Thema Insekten und Nützlinge kam zur Sprache. Hier gibt es viele Blumeninseln mit Pflanzen, an denen sich die Insekten laben können. Im schattigen Teil des Gartens konnten die Teilnehmer noch bei kühlen Getränken fachsimpeln oder sich auch den ein oder anderen guten Rat der Fachleute des Obst- und Gartenbauvereins für den eigenen Garten holen.

Freie Autorin Als freie Mitarbeiterin berichte ich für den Mannheimer Morgen überwiegend über alles aus Friedrichsfeld. Bei Engpässen der Kollegen springe ich auch schon mal in Seckenheim, Ilvesheim oder Edingen-Neckarhausen ein.

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