Sandhofen. Mit einem symbolischen Spatenstich hat der Bau einer Kindertagesstätte in der Ausgasse in Sandhofen offiziell begonnen. Das Vorhaben ist ambitioniert. „Bis Ende des Sommers, also bis September 2026 wollen wir mit allem fertig sein“, sagte Bauleiter Thomas Magin, der das Projekt vorstellte. Am Ende werde eine barrierefreie Kindertagesstätte für bis zu 60 Kinder im Alter bis sechs Jahren entstehen. Dies teile sich auch in insgesamt vier Gruppen, davon zwei Krippengruppen für Kinder unter drei Jahren und zwei Kindergartengruppen über drei Jahren.
Das Objekt wird an das Wasser-, Stromversorgungsnetz der Stadt angeschlossen. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Warmwasser wird durch dezentrale Durchlauferhitzer erzeugt. Der Wärmeschutz entspricht dem Gebäudeenergiegesetz, die ausführende Firma installiert eine Beleuchtungs- und Brandmeldeanlage. Die Tagesstätte wird mithilfe einer Fußbodenheizung erwärmt. Ein Personenaufzug sorgt für Barrierefreiheit. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert.
Bisher sind alle unsere Projekte im Bereich von Kindertagesstätten mit maximal einem Monat Verzögerung übergeben worden.
Im hinteren Bereich der rund 1.200 Quadratmeter großen Fläche entsteht eine Außenspielfläche. Vor dem Eingang werden vier Pkw- und 20 Fahrradstellplätze installiert. Dass die Inneneinrichtung weitgehend kindgerecht ausgestattet ist, braucht eigentlich nicht besonders erwähnt werden. „Das Gebäude wird voll möbliert an den Betreiber übergeben“ so Andreas Bruttel, einer der Geschäftsführer des Projektentwicklers.
Sperrung des „Nadelöhrs“ Ausgasse in Sandhofen laut Bauleiter nicht zu vermeiden
Schon beim Abriss der bisherigen Gebäude, sei man auf Schwierigkeiten gestoßen, so Bauleiter Magin. „Manche Wände seien auch für die Nachbarn gewesen“. Früher habe man halt so gebaut. Jetzt würden allerdings andere Anforderungen gestellt. Da müsse auf den Brandschutz geachtet werde. Daher rechne man auch mit kleineren unvorhergesehenen Unwägbarkeiten, so der Bauleiter.
„Bisher sind alle unsere Projekte im Bereich von Kindertagesstätten mit maximal einem Monat Verzögerung übergeben worden“, sagte allerdings Udo Sofian, ebenfalls Geschäftsführer. Er ist überzeugt, dass auch diese Baustelle im Zeitplan bleibt. Allerdings gebe es derzeit noch Verhandlungen mit möglichen Betreibern für den Kindergarten. „Solange die Verträge nicht unterschrieben sein, können wir dazu nichts sagen“, warb Sofian um Verständnis.
Dass die Ausgasse wegen der Baustelle gesperrt werden musste, bedauert Magin: „Aber wir befinden uns in der Ausgasse hier an einer der engsten Stellen, einem Nadelöhr. Daher mussten wir an dieser Stelle die Straße sperren.“ Darüber haben sich Anwohner bereits beschwert. Aber es gehe nicht anders. „Wir müssen jetzt erst für die Entwässerung sorgen. Anschließend gestalten wir den Außenbereich für die Kinder“. Erst danach werde die Bodenplatte gebaut, auf die die zweigeschossigen Gebäude errichtet werden, erklärte der Bauleiter der ausführenden Firma.
Dieses Vorgehen sei notwendig, weil später nicht mehr in die Baustelle hinein gefahren und nur noch mit Kranen Materialien transportiert werden können, so der Bauleiter. Als Spezialist für Kindertagesstätten sei die Firma übrigens im gesamten Rhein-Neckar-Raum unterwegs. Demnächst werde ein Bau in Heppenheim seiner Bestimmung übergeben, erklärte Stefan Edler von der Projektleitung. Er verwies auch auf fast fertige Gebäude in der Mannheimer Neckarstadt oder in Heidelberg.
Zweite Kita-Baustelle am Werner-Nagel-Ring stockt
Ein klein wenig anders sieht es dagegen an anderer Stelle in Sandhofen aus. Auf dem städtischen Grundstück am Werner-Nagel-Ring, Ecke Groß-Gerauer Straße, ruht der Betrieb weitgehend. Auch hier soll aber eine neue Kindertagesstätte (Kita) gebaut werden. Rund 80 Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt sollen hier künftig in insgesamt vier Gruppen einen Platz zum Spielen und Lernen finden, wirbt die Stadt.
Das zusätzliche Betreuungsangebot im Stadtteil – mitten im Wohngebiet gelegen – ist laut Stadt dringend notwendig, um wesentlich zur vorschulischen Betreuung beizutragen. Der Stadtteil könne nur durch ein ansprechendes Betreuungsangebot für junge Familien attraktiv bleiben, ist sich die Stadtverwaltung sicher. „Auch die Bruttogrundfläche ist mit 1300 Quadratmetern kompakt gehalten. Für eine nachhaltige Bauweise ist ein begrüntes Flachdach sowie Pultdächer mit Fotovoltaikanlage geplant“, teilt die Stadt auf Anfrage des „MM“ mit.
Die Verwaltung erklärt, dass es aufgrund von Lieferschwierigkeiten in Folge von Corona und diversen Krisen zu Verzögerungen im Baufortschritt gekommen sei. Vielfach seien Vertragsaufhebungen und Neuausschreibungen erforderlich gewesen. So sei es erst in der dritten Ausschreibungsrunde gelungen, ein geeignetes Unternehmen für die Dachdeckerarbeiten zu finden.
„Der Rohbau ist mittlerweile fertiggestellt. In Kürze beginnt die Montage der Fassaden, gefolgt vom Innenausbau“, so eine Mitteilung der Stadt. Die Verwaltung habe außerdem ihre eigene Projektleitung verstärkt, um die Fertigstellung der Kita voranzutreiben. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant, die Inbetriebnahme im ersten Quartal 2026.
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