Blumenau. Es ist eines der am besten gehüteten Geheimnisse im Stadtteil Blumenau. Damit diese Tradition auch nicht gebrochen wird, weiß nur ein kleiner Kreis von Blumenauern, wer in die engere Auswahl kommt. Selbst der oder die Geehrte wissen nichts von ihrem Glück. Da sei es schon ein kleines Problem, die zu Ehrende auch auf die Kerwe auf der Blumenau zu locken, weiß Michael Christill, der Vorsitzende der Siedler- und Eigenheimergemeinschaft Blumenau.
Eines aber steht fest: Wer auf der Blumenau „coole Socke“ genannt werden darf, der muss sich um den Stadtteil verdient gemacht haben. Um das streng gehütete Geheimnis zu lüften: In diesem Jahr wird eine Frau mit der Auszeichnung geehrt. Das bedeutet, dass eine roséfarbene Socke mit hölzernen Zahnstochern gestrickt wurde, um den wärmenden Fußschutz ans Revers zu heften. Die Siedler sind ein wenig stolz darauf, dass es ihnen seit 2010 – so lange wird der Orden vergeben – jedes Mal gelungen ist, das Geheimnis zu bewahren. Zunächst sitze die Person nämlich ahnungslos unter den Festgästen.
„Es mag allerdings sein, dass es demjenigen während der Laudatio nach und nach dämmert, dass er gemeint sein könnte“, sagt auch Martina Irmscher, die zweite Vorsitzende der Siedler. Es zeuge allerdings von den guten Verbindungen der Blumenauer, dass sie noch immer einen Freund oder Bekannten ausfindig machen konnten, der unter einem Vorwand den oder die später Geehrte auf die Blumenauer Kerwe lockte.
Petra Röder von Reha Südwest wird Blumenaus „Coole Socke“
Irmscher betonte noch einmal: „Der Geehrte weiß es vorher definitiv nicht.“ Jetzt wollen wir aber niemanden mehr auf die Folter spannen. Die „coole Socke 2025“ ist Petra Röder, Geschäftsführerin der Reha Südwest, die auf der Blumenau die inklusive Kindertagesstätte Regenbogen im Viernheimer Weg betreibt.
Christill begründet die Auszeichnung: „Auf der Blumenau habe die Schließung des Kindergartens gedroht. Jeder weiß, dass damit auch eine der wichtigsten Einrichtungen im Stadtteil verloren gegangen wäre.“ Einer der wichtigsten Pfeiler sozialen Lebens wäre verloren gegangen, so der Vorsitzende. Mithilfe der Reha Südwest sei es gelungen, den Kindergarten zu erhalten. Und auch jetzt sei der Betrieb für die nächsten zehn Jahre gesichert. Daher habe man sich für Röder entschieden.
Soziales Engagement von Petra Röder
Christill führte aus, dass es immer noch eine große Baustelle im Stadtteil gebe. Außer dem Saal in der Jonakirche gebe es keinen größeren Versammlungsort. Es drohe aber der Verkauf, nachdem bereits die katholische Kirche verkauft worden ist. Da sei es gut gewesen, dass Reha-Südwest als gemeinnütziger Träger der Jugend- und Eingliederungshilfe in Baden-Württemberg eingesprungen sei.
In den Kitas Regenbogen würden laut Röder Kinder mit einer Körper- und Mehrfachbehinderung ab zwei Jahren betreut, die in einer allgemeinen Kita nicht entsprechend gefördert werden können. Kinder ohne Förderbedarf würden ab einem Alter von drei Jahren aufgenommen. In den Kindertagesstätten gebe es Gruppen für Kinder mit Behinderung und Gruppen, in denen Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam gefördert werden. Kleine Gruppen würden dabei eine individuelle Förderung ermöglichen. Für jedes Kind werde ein Förderprogramm erstellt und seine Entwicklung festgehalten.
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