Soziales

„Inklusiver Treffpunkt für alle“ in Mannheim-Friedrichsfeld eröffnet

Der Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld ist um eine Attraktion reicher. Das hat der inklusive Spielplatz neben der Schule zu bieten.

Von 
Sylvia Osthues
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Die Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell und Alexander Sirch vom Unternehmen Hochkant durchschneiden zusammen mit Kindern das rote Band. © Sylvia Osthues

Friedrichsfeld. Der Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld hat einen neuen inklusiven Spielplatz. An den Planungen waren auch Kinder beteiligt. Aber nicht nur bei ihnen, auch bei der Ersten Bürgermeisterin Diana Pretzell kommt das Angebot bestens an.

Die Stadt Mannheim konnte einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung gelebter Inklusion feiern: Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell eröffnete bei strahlendem Spätsommerwetter den neu gestalteten „inklusiven Treffpunkt für alle“ neben der Friedrichsfeldschule und übergab ihn seiner Bestimmung. Mehr als 300 Gäste, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, Mitglieder der Bürgerbeteiligungsgruppe, mit denen die Pläne für den Spielplatz erarbeitet wurden, sowie viele Kinder mit ihren Familien, nahmen an der feierlichen Eröffnung teil.

Stadt, Land und Bund haben 430.000 Euro investiert

„Baubeginn war am 10. Juni und wir sind jetzt schon fertig mit der Sanierung des Spielplatzes in der Rappoltsweiler Straße“, berichtete Pretzell. Rund 430.000 Euro habe die Stadt Mannheim in den neuen inklusiven Treffpunkt im Herzen von Friedrichsfeld investiert. 60 Prozent habe die Kommune von Bund und Land erstattet bekommen. Die Spielplatzsanierung sei als Teil der städtebaulichen Erneuerungsmaßnahme „Friedrichsfeld-Zentrum“ im Rahmen des Programms „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert worden, erklärte die Bürgermeisterin.

Die Kinder testen gleich den neuen inklusiven Spielplatz im Mannheimer Stadtteil Friedrichsfeld. © Sylvia Osthues

Damit bei der Planung auch wirklich an alle gedacht wird, habe die Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim, Birgit Schreiber, im Mai 2024 zu einem Aktionstag auf den Spielplatz eingeladen. Kinder, Jugendliche, Eltern, Nachbarschaft, Vereine und Politik bekamen die damalige Planung für den neuen Spielplatz von der Stadt Mannheim vorgestellt. Die Kommentare und Wünsche der Bürgerbeteiligungsgruppe wurden von der Stadtverwaltung aufgenommen und flossen in die Weiterentwicklung der Planung ein.

„Auch Ursula Frenz hat wertvolle Tipps beigesteuert: Sie ist die Beauftragte der Stadt Mannheim für die Belange von Menschen mit Behinderung“, berichtete Pretzell. Sie betonte: „Der neue Spielplatz ist toll und bietet mehr als ‚nur‘ Spaß.“

Kletterscheune und Supernova als Attraktionen

Die Bürgermeisterin wies unter den vielen neuen Spielgeräten vor allem auf zwei Highlights hin: Eine Kletter- und Spielscheune und eine „Supernova“ - ein Drehring, der wie eine Art geneigtes Karussell funktioniert. Für die Jüngsten gibt es einen Sandbereich mit Spielgerät und kleiner Rutsche, für die größeren Kinder Reckstangen und Schaukeln, außerdem eine Sitzecke für die Erwachsenen und Jugendlichen.

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Weitere Besonderheiten auf dem neuen Spielplatz sind eine Nestschaukel, eine große Kletterstrecke mit Türmen und Sprechtelefone – „mit denen man, gerade wenn Einschränkungen bestehen, auch mit den Leuten in den Türmen telefonieren kann“, so die Bürgermeisterin.

Der neue Spielplatz entspreche der Inklusionsstufe drei, erklärte Pretzell. Der gesamte Platz sei berollbar . Die meisten Spielgeräte könne man mit dem Rollstuhl erreichen. Ein optisches und tastbares Leitsystem führt Menschen, die nicht oder nur schlecht sehen können, zu den einzelnen Spielstationen.

Neuer Spielplatz spricht alle Sinne an

„Der Spielplatz spricht alle Sinne an, hier können Kinder mit unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten Spaß haben“, erklärte Pretzell. Auf dem Platz sollen sich alle wohlfühlen, mit und ohne Einschränkungen und in jedem Alter. „Mit dem Spielplatz in der Rappoltsweiler Straße hat die Stadt Mannheim einen inklusiven Treffpunkt geschaffen, der das Zusammenleben stärkt – der Platz ist eine große Bereicherung für Friedrichsfeld“, betonte die Bürgermeisterin. Sie bedauerte jedoch, dass wohl schon erste Hundehalter mit ihren Vierbeinern auf dem Platz gewesen seien.

Rektorin Judith Falkenstein berichtete, dass sie „relativ baugeschädigt“ gewesen seien, als die Pläne zur Sanierung des Spielplatzes vor eineinhalb Jahren an ihre Schule herangetragen worden waren. „Doch als wir das wunderbare Modell gesehen haben, konnten wir das gar nicht glauben“, sagte die Leiterin der Friedrichsfeldschule. Außerdem sei die Baumaßnahme wesentlich schneller als erwartet fertig gewesen. „Auch die Absprache mit den Baustellenfirmen wegen Baulärm war super“, freute sich die Rektorin. „Wir sind sehr froh, dass wir diesen Platz haben und hoffen sehr, dass er so erhalten wird, wie er ist“, wünschte sich Falkenstein.

Kinder freuen sich über die neue Anlage

Auch die Kinder freuten sich über den neugestalteten Platz: Thea und Tessa gefielen vor allem die großen Holzhäuser. Luis meinte: „Der Platz ist cool, weil man sich hier gut verstecken kann“. Auch Klara fand das neugestaltete Spielgelände „richtig schön“. „Hier können jetzt große und kleine Kinder viel mehr machen“, freuten sich Laura und Elena.

An der Eröffnung nahmen auch einige Gäste teil, die das Projekt begleitet hatten. Dazu zählten Jörg Ackermann, Abteilungsleiter Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung, und Oliver Sachs, Abteilungsleiter Stadtraumservice Mannheim, mit weiteren Mitarbeitenden, der inklusive Spielplatzplaner Ulrich Paulig aus Berlin und Alexander Sirch vom Allgäuer Unternehmen Hochkant, das die Spielgeräte gebaut hat. Die Politik war vertreten durch Stadträtin Marianne Seitz (CDU) sowie die Bezirksbeiräte Marco Rohr (SPD) und Martin Kandzior (CDU), „die das Projekt intensiv unterstützt haben“, wie Pretzell betonte.

Freie Autorin

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