Tage des Lichts in Mannheim

Hunderte begeisterte Besucher bei Veranstaltung rund um die Christuskirche

Hunderte begeisterte Besucherinnen und Besucher haben die Mischung aus Konzert und Kunstaktion in der Mannheimer Christuskirche und der Winteredition von La Piazza erlebt

Von 
Sylvia Osthues
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Oststadt. „Total genial“, „traumhaft“, „wunderschön“ – vollauf begeistert haben sich die Besucherinnen und Besucher von der Veranstaltung im Rahmen der Tage des Lichts in der Christuskirche gezeigt. Mit der ungewöhnlichen Mischung aus elektronischer Musik des ReCreate Ensembles und einer Lichtinstallation von Benjamin Jantzen im Kirchenraum fand das Fest, das verbunden war mit einer Winteredition von La Piazza auf dem Vorplatz der evangelischen Kirche, seinen beeindruckenden Abschluss.

Mit Musik und Licht gegen die dunkle Jahreszeit

Mit den Tagen des Lichts hat sich Initiator Pfarrer Friedel Goetz zum Ziel gesetzt, der dunklen Jahreszeit mit Konzerten, Lichtinstallationen, Formaten zur Begegnung und spirituellen Impulsen entgegenzutreten. „Wir feiern Mariä Lichtmess“, erklärte der Pfarrer, den Tag des Lichts. Viele hätten schon draußen in großer Friedlichkeit gefeiert und diesen altbekannten Platz mit Leben gefüllt – eine Mischung aus Spirituellem und Nachbarschaftsfest. Früher hätten die Menschen sich an Mariä Lichtmess eine Kerze in der Kirche geholt und sie nach Hause getragen – als Zeichen der Hoffnung und Heilsbringer. Heute hätten sie in der Christuskirche keine Kerzen vorbereitet, sondern „eine Tasche voll Musik und Licht“, sagte der Pfarrer. Er forderte die Besucher auf, das Licht und die Musik mitzunehmen „als wundervolle Energie, die uns Licht und Musik in die Stadt bringen“ – ein Licht der Hoffnung und der Wahrheit, der Liebe und der Nachbarschaft.

Hunderte Menschen strömten zu der dreistündigen Aufführung von Musik und Licht in den Mannheimer Dom. Die Kirchentüren waren weit geöffnet und die Menschenmenge war so groß, dass die Sitzplätze in der Kirche nicht ausreichten und die Menschen bis auf die Eingangstreppen hinaus standen, um einen Blick zu erhaschen. „Aber es hat sich gelohnt“, sagte eine Mannheimerin. „Die Christuskirche wurde einfach so toll in Szene gesetzt. Man sieht jetzt an jeder Ecke, wie hübsch sie ist.“

Lichtdesigner und Musiker rücken Bekanntes in neues Licht

Zu verdanken ist dieser Eindruck dem Lichtdesigner Benjamin Sandro Jantzen. Er programmierte auf die Musikkompositionen des ReCreate Ensembles, bestehend aus Kasia Katarzyna Kadłubowska (Percussion, Synthesizer), Arno Krogenberger (Orgel, Piano) und Julian Maier-Hauff (Trompete, Saxophon, Electronics), die Lichtshow für den Abend. Benjamin Jantzen, freischaffender Videodesigner für Oper, Tanz und urbane Räume, rückte durch den Einsatz von farbenprächtigen und geometrischen Visuals Bekanntes in ein neues Licht. Mit Live Ambient Jazz interpretierte das ReCreate Ensemble die traditionellen Vorstellungen von Kirche völlig neu. Sie ermutigten die Besucher, mit einem Verschmelzen von Ambient, Neo Klassik, Slow Jazz und Global Music, Erfahrungen von Gemeinschaft, Geborgenheit und Spiritualität durch kreative Ausdrucksformen zu erkunden.

Währenddessen ging das bunte Treiben bei der Winteredition von La Piazza auf dem Vorplatz der Kirche weiter. Hier hatten Geschäfte und Gastronomen aus der Umgebung ihre Stände aufgebaut. Vom Sektausschank von Dolce Maro über Bratwurst am offenen Feuer von Hauk Delikatessen bis hin zum Espresso am Stand von Dude coffee & more – für jeden Geschmack war hier etwas geboten. „Das Wetter ist ideal, ich spüre die Kälte nicht“, meinte Raphael Schott von La Flamme in der Berliner Straße. Wegen der großen Nachfrage musste Hamide Ademi von Timis Eiscafé in der Berliner Straße am späten Nachmittag sogar noch einmal Waffelteig nachordern.

Begeisterung über Angebot und die schöne Gemeinschaft

„Das ist mega, ein toller Beitrag der gewerblichen Standbetreiber, die dafür ihre Freizeit opfern und dazu so eine wundervolle Musik“, schwärmte Thomas Frank aus Seckenheim. Auf Strohballen vor dem Zelt der Pfadfinder der Christuskirche sitzend feierte Sabrina Armata mit ihren Freundinnen, die aus Mannheim, Ludwigshafen und Freiburg gekommen waren, ihren 32. Geburtstag. „Es nett und sehr schön, was die Veranstalter hier alles aufgebaut haben, ein total schöne Gemeinschaft“, schwärmten die Freundinnen.

Alexander Stöckel, Direktor des katholischen Ursulinen-Gymnasiums, besuchte zum ersten Mal eine Veranstaltung im Rahmen der Tage des Lichts an der evangelischen Kirche. Er freue sich vor allem auf das Konzert, meinte der Schulleiter. Er fand es „gut, wenn die Kirche ganz voll ist mit Leuten.“ Doch angesichts der vielen Kirchenaustritte frage er sich, ob das auch in Zukunft so bleibt und Kirche durch eine Veranstaltung dieser Art wieder mehr Menschen gewinnen kann.

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