Das ganze Jahr über Präsenz zeigen, mit Mitgliedern und Vereinsfreunden zusammenkommen und das alles bei einem bunten Rahmenprogramm für Jung und Alt: Wenn sich die Große Karnevalsgesellschaft Lindenhof (Grokageli) im Sommer zum Rheinwiesenfest trifft, herrscht gute Stimmung. "Wir wollen uns sehen, miteinander lachen und dafür ist so ein Sommerfest eine tolle Idee", sagte der erste Vorstand der Grokageli, Erika Mathias.
Das Rheinwiesenfest, das seit 33 Jahren von der Grokageli am Rheinufer des Lindenhofs veranstaltet wird, bot auch in diesem Jahr viele Attraktionen an. Kinder tobten sich auf der Hüpfburg aus, konnten bei Gruppenspielen teilnehmen oder sich schminken lassen. Am Samstag tischte man außerdem zum traditionellen "Erbsesupp"-Essen auf. "Das ist eine unserer Traditionen und es kommen viele bekannte Gesichter", sagte Mathias, "die Erbsensuppe ist dabei etwas ganz Besonderes. Sie wird lange vorgekocht und mit und ohne Fleisch serviert". Auch musikalisch bot die Grokageli ihren Mitgliedern einiges: Neben Flamenco-Einlagen sang auch Klaus Schäfer bekannte Klassiker live. DJ Holger heizte der Menge mit heiteren Schlager- und Volksmusikeinlagen ein. Und: Der Samstag endete mit einer Feuershow, nachdem zuvor Interessierte das Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft in gemeinsamer Runde schauen konnten. Am darauffolgenden Sonntag war dann Frühschoppen angesagt, eine "Veranstaltung, zu der viele befreundete Vereine kommen". Im Anschluss gab der Alleinunterhalter Ralph Daniel seine Entertainment-Fähigkeiten zum Besten.
Am Eröffnungsfreitag hingegen kam es zum traditionellen Festbieranstich und Tortenanschnitt. Im Mittelpunkt stand dabei Andrea Schneider. Bevor sie mit freundlicher Unterstützung von Henrik Kissel von der Eichbaum-Brauerei "o'zapfe" konnte, dirigierte sie ihren Fanfarenzug von "Die Pilwe". Die zehnköpfige Blasmusik-Kapelle unterstützt ihre Paten von der Grokageli wann immer sie kann - und so auch beim Rheinwiesenfest.
Rathaussturm und Prunksitzung
Das Ensemble spielte dabei den Dudelsack-Klassiker "Highland Cathedral", aber auch bekannte Hits wie "Atemlos" von Helene Fischer oder "Supertrooper" von ABBA. "Wir üben zwei Mal die Woche im Lindenhof. Und wenn sich die Möglichkeit bietet aufzutreten, dann nehmen wir sie wahr", sagte Schneider. Gleichwohl zeigte sie sich nach dem Auftritt auch demütig: "Wir brauchen Nachwuchs. Und wenn ich sehe, dass es vor 30 Jahren noch zwölf Fanfarenzüge gab, und wir heute der einzige sind, dann mache ich mir schon Sorgen." Grund dafür gab es bei der Grokageli am Wochenende des Rheinwiesenfests jedoch nicht: Viel eher war der Anlass, sich in gemütlicher Runde bei Rieslingschorle an Bierbank zu begegnen - und die Aktivitäten für das restliche Jahr zu planen. Denn obwohl die Karnevalsaison zu Ende ist, plant die Grokageli schon in die Zukunft: "Schon bald stellen wir die Stadtprinzessin", freute sich Erika Mathias.
Und mit der Inthronisation eben dieser beginnt am 11. November die neue Karnevalsaison. Dann ist es bis Rathaussturm, Ordensfest und Prunksitzung nicht mehr weit. Bis die Narren aber wieder losziehen, kann sich die Grokageli über entspannte Sommerstunden freuen. "Ein Sommerfest an einem so schönen Ort wie der Lindenhofer Rheinpromenaden bietet sich an. Wir hoffen, dass wir uns dadurch begegnen und noch besser verstehen lernen", sagte Mathias.
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