Als Bürgermeister Dirk Grunert ihr an diesem Abend die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg anheftet, ist Cornelia Kern sichtlich ergriffen: „Eigentlich haben alle hier eine Nadel verdient, denn ohne das Gemeinsame ist das alles nicht möglich“, sagte die langjährige Vorsitzende des Freundeskreises der Eugen-Neter-Schule. 16 Jahre stand Kern dem Freundeskreis vor, war elf Jahre Elternbeirätin des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) mit Schwerpunkt geistige Entwicklung. Ohne diese Arbeit, lobte Grunert, sei manches Projekt nicht möglich gewesen.
Wichtiger Beitrag
Der Bildungsbürgermeister erklärte, dass die Eugen-Neter-Schule einen wichtigen Beitrag zur Integration und Teilhabe leiste: „Diese Arbeit ist sehr wertvoll, braucht aber Unterstützung, und diese leistet ihr Freundeskreis als wichtige Stütze der Schule.“ Er dankte allen Mitgliedern des Freundeskreises: „Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, Gemeinschaft zu pflegen und zu fördern. All diese Arbeit leisten Sie ehrenamtlich, dafür danke ich Ihnen im Namen der Stadt. „Ganz viel in dieser Stadt ginge nicht, wenn sich Menschen nicht für andere einsetzen. Gesellschaft funktioniert ohne das einfach nicht.“ Kern habe sich „in besonderem Maße für Kinder eingesetzt“: „Sie haben andere für diese wichtige Arbeit begeistert, Lobby-Arbeit geleistet, waren Bindeglied – und das hat sich im ganzen Land herumgesprochen“, sagte Grunert, bevor er Kern die Urkunde überreichte und die Nadel anheftete.
Zur Verdeutlichung der Projekte, die Cornelia Kern mit ihrem Team verwirklicht hatte, hatte der Freundeskreis in der Schul-Aula einen kleinen Film vorbereitet: Zu sehen waren zahlreiche Aktivitäten: vom Bällchenbad, den Sitzbänken am Sportplatz, dem Baummikado auf dem Schulhof, über den Kletterfelsen bis hin zur Fahrradwerkstatt half der Freundeskreis, das Schulleben zu unterstützen. Kern und der Freundeskreis setzten sich auch dafür ein, dass die Schule mit sogenannten Talkern ausgestattet wird, damit sich auch nichtsprechende Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der unterstützten Kommunikation ausdrücken können. Kern habe zudem stets bei vielen Firmen oder Verbänden Spenden gesammelt.
Schulleiterin Silvia Challal freute sich ebenfalls über die Ehrung – gerade nach einem Pandemie-bedingt „turbulenten Schulleben“. „Dennoch hatten wir Glück, wir hatten immer geöffnet, zwar unter Corona-Bedingungen, doch für die Kinder war die Vollöffnung enorm wichtig.“ Auch Eltern habe das Stammhaus im Alltag „ein stabiles Moment“ gegeben. „Die Unterstützung der Stadt war groß“, so Challal. Weil Selbsttests an der Schule schwer durchzuführen seien, habe sie dankbar die Unterstützung des Gesundheitsamtes und des Uniklinikums angenommen. Doch auch künftig habe der Freundeskreis zu tun, denn derzeit, so Challal, sei die Schule mit 270 Schülern „knallvoll“. Mit neun Außenklassen, 20 externen Standorten in ganz Mannheim sei die Eugen-Neter-Schule „das größte SBBZ mit Schwerpunkt geistige Entwicklung in ganz Baden-Württemberg“, so die Schulleiterin.
Schulkultur breit aufgestellt
Im Anschluss an die Ehrung führte der Freundeskreis seine Jahreshauptversammlung durch und erinnerte an zahlreiche Aktivitäten: „Die Schulkultur ist breit aufgestellt“, so Schriftführer Peter Sieron. Der Vorstand des Freundeskreises setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzende und Nachfolgerin von Cornelia Kern ist Ingrid Dillmann, 2. Vorsitzende Renate von Hoyningen-Huene, Schriftführer Peter Sieron, Kassenprüferin Simone Rezendes und Beisitzer Christopher Kern. Cornelia Kern blickt übrigens glücklich auf ihre Arbeit zurück und wünscht ihrer Nachfolgerin samt Team viel Erfolg: „Es hat immer Spaß gemacht.“
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