Rote Blusen, weiße Hosen, Fascinator und rot-weiße Federboa – das ist der Pariser Tango. Mit abwechslungsreicher Choreografie und in tollen Kostümen laden die Damen des AWO-Ballets ein zur „Reise auf dem Traumschiff“. „Wir tanzen mit Spaß und Freude“, so kann man es beschreiben, wenn man am Dienstagsvormittag ins Nachbarschaftshaus Rheinau guckt. Denn dort wird derzeit geübt für den großen Auftritt bei der Bundesgartenschau (Buga) 2023. Es wird gelacht, gelernt, getanzt, erzählt.
Gegründet wurde das AWO-Ballett 1980 von Liese Henz und Erika Schmaltz. Sie haben damals in der AWO-Begegnungsstätte in der Plankstadter Straße angefangen mit Bewegungs- und Kreistänzen im Sitzen und so den Grundstein gelegt für die heutige Schautanzgruppe, geleitet seit 42 Jahren von Erika Schmaltz.
Sie berichtet: „Zwei Jahre hat es gedauert, bis wir unseren ersten Schautanz nach dem Lied von Udo Jürgens „Mit 66 Jahren“ auf die Bühne brachten.“ Heute geht es schneller. Jedes Jahr zeigt das AWO-Ballett einen neuen Tanz. Zurzeit treten die Damen mit einer 70er-/80er-Jahre Show auf – in Altersheimen, bei Stadtteil- und anderen Festen sind sie immer wieder ein Augenschmaus mit ihren ausgefeilten, anspruchsvollen Choreografien und originellen, jeweils zum Tanz passenden Kostümen.
Höhepunkt jedes Jahr ist die vom AWO-Ballett ausgerichtete Seniorenfasnacht im Nachbarschaftshaus Rheinau. Heute tanzen 17 Frauen im Alter zwischen 60 bis 84 Jahren im AWO-Ballett. Die Tänzerinnen sind nicht alle AWO-Mitglieder. Sie kommen aus Rheinau, Plankstadt, Lindenhof, Pfingstberg, Innenstadt, Seckenheim und Neckarstadt.
Alle kommen regelmäßig und sind mit großer Begeisterung dabei. „Die Coronazeit hat uns geschadet. Statt 40 Auftritten jährlich waren es in diesem Jahr nur acht. Dadurch fallen Einnahmen weg und es fehlt das Geld für neue Kostüme“, erzählt Schmaltz. Doch zum Glück hätten sie einen großen Fundus.
Wegen der steigenden Corona-Zahlen hatte das Seniorenzentrum Waldhof bei seinem diesjährigen Sommerfest zwar dem Chor abgesagt, doch das AWO-Ballett ist aufgetreten. Bei 36 Grad im Schatten haben die Damen auf der Terrasse getanzt – vor sich 20 Angehörige und hinter den Fenstern ebenso viele Senioren. „Am Schluss hat das Personal noch mit uns getanzt, es war eine tolle Stimmung“, so Schmaltz.
Einstieg ohne Vorkenntnisse
Auch bei der Einweihung des Rheinauer Marktplatzes haben die Damen bei 37 Grad im Schatten getanzt und am Umzug teilgenommen. Selbst in der Corona-Zeit ging es weiter mit Tanz und Training. Getanzt werden zu unterschiedlichen Musiken unterschiedliche Tänze – auch Steptanz ist dabei. Schrittfolgen werden geübt und anschließend zur Musik umgesetzt.
Schmaltz erklärt alles mit viel Humor und Geduld, und schon hat der Dienstag wieder eine Qualität gewonnen, die allen gut tut. „Wir wiederholen Geübtes und lernen Neues dazu. So ist ein Einstieg jederzeit und ohne Vorkenntnisse möglich. Wir freuen uns immer über neue Mittänzerinnen, die wir gerne in unsere Mitte aufnehmen“, sagt sie.
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