Als noch einmal alle Akteure auf die Bühne kommen, um zusammen mit den Gästen im Saal das Friedrichsfeldlied zu singen, da liegen hinter den Akteuren auf und auch hinter der Bühne zwei überaus gelungene Prunksitzungen. Endlich durfte nach zweijähriger Corona-Pause nämlich wieder gefeiert werden – und das taten die Schlabbdewel mit ihren Gästen auch ausführlich. Während andere Vereine ihre Prunksitzungen absagen oder nach neuen Wegen suchen mussten, setzen die Schlabbdewel auf Altbewährtes. Mit Erfolg, wie sich zeigt. Die Gäste jedenfalls sind, vor allem nach der ersten Sitzung, voll des Lobes für das abwechslungsreiche Programm.
Und das beginnt natürlich wie immer mit dem Einmarsch des Elferrates und der Garden. Auch wenn es vielleicht noch die eine oder andere Lücke gibt, so sind vor allem die Garden gut durch die Pandemie gekommen. Auch ein Verdienst von Trainern und Betreuern, denen an diesem Abend gleich mehrfach gedankt wird. Besuche gibt es auch von befreundeten Vereinen. Stellvertretend sei das Mannheimer Stadtprinzenpaar Ben I. und Daniela II. genannt, die nach Friedrichsfeld gekommen sind.
Garden in allen Altersklassen
Bereits vor Beginn der Sitzung bringt Andy Faure den Saal auf Betriebstemperatur, die dann während des ganzen Abends anhalten sollte. In diesem Jahr steht die Kampagne ja ganz im Zeichen der Damen, denen auch der Orden gewidmet ist: „55 Jahre Damen im Elferrat“ ist darauf zu lesen. Und tatsächlich war der 1967 ins Leben gerufene Damen-Elferrat der damals einzige im ganzen Rhein-Neckar-Gebiet. Inzwischen sind die Frauen bei den Herren integriert und tragen auch das gleiche Ornat. Als Gratulanten singen die Herren des Muttervereins MGV Frohsinn einige Lieder, darunter – was viele Ältere sicher gefreut hat – das Lied der Schlabbdewel, in dem auch eine Strophe dem damaligen Damenelferrat gewidmet ist. Zum Abschluss gibt es dann noch Rosen für die Damen.
Ein weiteres Aushängeschild der Schlabbdewel sind die Garden, die auch in diesem Jahr wieder mit vielen Pokalen von den Gardebällen nach Hause kamen. Die Schlabbdewel sind stolz auf die jungen Mädchen und Frauen. Was die Tänzerinnen drauf haben, zeigen sie mit ihren Aufführungen. Egal, ob Marschtänze oder fantasievolle Schautänze sowie akrobatische Solotänze der beiden Mariechen Tessa Wäckerle und Emilia Reiss: Das Publikum ist begeistert.
So erfreuen die Jüngsten, die Purzelgarde, als Piraten, zu einem Tag in der Eulenschule lädt die Jugendgarde ein, einen Ausflug in die Aerobicwelt unternimmt die Juniorengarde und den perfekten Moment präsentiert die Aktivengarde bei ihrem Schautanz. Sie sind in diesem Jahr eine Kooperation mit der TSG Plankstadt eingegangen und können aus Platzgründen gar nicht alle Tänzerinnen auf der Bühne präsentieren. Und Tränen gibt es auch. Aktiven-Tanzmariechen Tessa Wäckerle hört als Solotänzerin auf, bleibt aber der Garde erhalten. Und auch Gardeministerin Angela Kunz, von den Mädchen als die beste Gardeministerin aller Zeiten bezeichnet, beendet ihre aktive Laufbahn als Tänzerin, bleibt aber weiterhin Gardeministerin.
Im Laufe des Abends gibt es noch mehr zu sehen und zu hören wie etwa Manfred Baumann, der Mann mit dem Koffer, oder die Nachbarsleute Karin Lutz und Dieter Baier, die auch im echten Leben Nachbarn und gute Freunde sind. Sie berichten in Friedrichsfeld – wie könnte es anders sein – über die Geschehnisse in ihrer Nachbarschaft. Als Bischof von Friedrichsfeld kommt Alexander Fleck auf die Bühne und nimmt sich so einiger Themen wie der Fußballweltmeisterschaft in Katar, der bevorstehenden Mannheimer Oberbürgermeisterwahl oder auch den Klimaaktivisten an.
Schwung und Werbung
Da ihr Mann in diesem Jahr verhindert ist, kommt Rosalia zur Sitzung und erzählt und singt, was sie im vergangenen Jahr so alles erlebt hat. Einfach einmalig: Gerd Gohlke. Und während Alexander Boppel mit Mannemer Liedern den Saal in Schwung bringt und sogar für eine Polonäse sorgt, begeistert Jeanette Friedrich das Publikum mit ihrer Stimme und macht mit „Ein Lied kann eine Brücke sein“ auch gleich ein bisschen Werbung für das Joy-Fleming-Musical, bei dem sie die weibliche Hauptrolle spielt und das auf der Buga seine Premiere feiert.
Und ehe sich das Publikum versieht, sind knapp fünf Stunden kurzweiliges Nonstop-Programm vorüber. Nach der Sitzung spielt Andy Faure noch zum Tanz und für die, die danach immer noch feiern wollten, legt DJ Zimmi bei der Abschlussparty auf.
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