Friedrichsfeld. Klein aber fein, so lässt sich die Friedrichsfelder Kerwe durchaus bezeichnen. Gefeiert wird sie an insgesamt vier Tagen. Den Auftakt machten auch in diesem Jahr wieder die Kerwekegler Kurpfalz mir ihrer „Feier in da Scheier“. Und dieses Mal gab es doppelten Grund zu feiern. Nicht nur, dass Kerwe ist und man schon seit vielen Jahren die Tradition der Kerwestraußwirtschaft hochhält, sondern auch weil die Kerwekegler Kurpfalz in diesem Jahr bereits ihr 35. Jubiläum feiern.
Der Name entstand daraus, dass man sich, eben schon seit 35 Jahren, alljährlich am Kerwemontag zum Kegeln auf der Kegelbahn des FC Germania und anschließenden Feiern trifft. Inzwischen sind die Kerwekegler aber auch für Friedrichsfeld zum Aktivposten geworden, denn sie kümmern sich nicht nur mit darum, dass die Kerwe weiter besteht, sondern sorgen zum Beispiel auch dafür, dass es alljährlich eine Weihnachtsbeleuchtung in der Vogesenstraße gibt.
Aber jetzt wurde erst mal gefeiert und das mit vielen Gästen an beiden Tagen. Die passende Musik gab es von DJ Paule, für Getränke und Essen sorgten die Kegler und für die gute Stimmung die vielen Gäste in der Scheune der Familie Ries. Und so ging ein ganz besonderer Dank an Christel und Walter Ries, dass sie ihre große Scheune auch in diesem Jahr wieder zur Verfügung gestellt haben.
Seit letztem Jahr ist auch der Turnverein wieder beim Kerwegeschehen dabei, und das mit Erfolg. War man im letzten Jahr noch fast überrannt worden und musste schon früh ausverkauft melden, so hatte man sich in diesem Jahr darauf vorbereitet. So wurde jeder satt. Auf der Speisekarte gab es die bekannten Kerwe-Spezialitäten wie leckeren Schweinpfeffer, Winzerteller, Bratwürste oder Leberknödel sowie Maultaschen, auch in vegetarischer Form. So war also an alle gedacht. Montags wurde die Speisekarte noch ganz traditionell durch Knöchel ergänzt. Auch die fanden großen Absatz. Dazu natürlich die passenden Getränke. Und wem das noch nicht genug war, der wurde sicher beim großen Kuchenbüffet fündig, welches ebenfalls keine Wünsche offen ließ. Für die Versorgung der zahlreichen Gäste an beiden Fragen sorge das eingespielte Team des Turnvereins.
Am Kerwesamstag hatten, wie auch schon im vergangenen Jahr, der Jugendtreff und die Bücherei ins offene Rathaus eingeladen. Im Jugendtreff gab es den beliebten Spielzeugflohmarkt. Hier konnte man Spielzeug oder auch andere Dinge, die man nicht mehr braucht, für wenig Geld loswerden und damit anderen eine Freude machen. Zur Stärkung gab es immer frisch zubereitete Waffeln.
Mit dabei waren auch in diesem Jahr die Eisenbahnfreunde Mannheim. Burkhard Link informierte hier über Prävention und Sicherheit auf der Eisenbahn mit Fischertechnik-Modellen. Auch das fand großen Anklang. Im Erdgeschoss hatte Afra Vogel die Bücherei geöffnet und lud zum großen Bücherflohmarkt ein. Gerade jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden und man sich gerne gemütlich in den Sessel kuschelt, sind Bücher gefragt. Die gab es hier für eine kleine Spende in großer Anzahl. Außerdem durfte natürlich die beliebte Zuckerwatte nicht fehlen.
Der Kerwegottesdienst am Kerwesonntag in der Johannes-Calvin-Kirche, der vom Kinderchor mitgestaltet wurde, befasste sich mit dem Thema „Irgendwie anders“. Anhand des gleichnamigen Kinderbuchs ging es darum, dass man auch geliebt wird, wenn man eben „Irgendwie anders“ ist. Am Ende des Gottesdienstes wurden noch die Rollen für das diesjährige Krippenspiel verteilt, für das sich mehr als 30 Kinder angemeldet haben. Am Montagnachmittag klang die diesjährige Kerwe dann in der Turnhalle des TV 1892 aus.
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