Friedrichsfeld. Bei der IG-Frühjahrssitzung wollte er sich eigentlich noch ein letztes Mal zur Wahl stellen, um dann in zwei Jahren das Amt des IGF-Vorsitzenden in jüngere Hände zu legen. Seine schwere Krankheit zwang Reinhard Schatz aber dazu, das schon in diesem Jahr zu tun. Nun ist er im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen. Noch beim Konzert des Musikvereins vor wenigen Wochen war er als Gast dabei und freute sich, viele Bekannte zu treffen. Dass ihn die schwere Krankheit so schnell besiegt, war nicht nur ein Schock für seine Familie.
Reinhard Schatz, gebürtiger Schwetzinger, kam durch seine Ehefrau Marion nach Friedrichsfeld. 1986 war er mit ihr, einer gebürtigen Friedrichsfelderin, in den Stadtteil gezogen. Schnell fasste er Fuß in der Friedrichsfelder Vereinswelt, war einige Jahre Vorstand des Friedrichsfelder Ski-Clubs und gründete zusammen mit Nachbarn den Bürgerverein Pfalzburger Freunde, dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. Hier in der Pfalzburger Straße gab es die erste Tempo-30-Zone in ganz Friedrichsfeld. Dies ging – wie so vieles in den folgenden Jahren – auch auf sein Engagement zurück. Bald fand er den Weg zur Interessengemeinschaft Friedrichsfelder Vereine (IGF), wurde dort zunächst zweiter und nach dem Tod von Klaus Seiler im Jahre 2017 erster Vorsitzender. Intensiv kümmerte er sich um die Verwaltung des kulturellen Bereiches der Lilli-Gräber-Halle.
Als Bezirksbeirat und in vielen Vereinen und Initiativen engagiert
Auf Anregung des ebenfalls schon verstorbenen Eugen Rohr hob Reinhard Schatz vor vielen Jahren das Singen unter dem Tannenbaum am Goetheplatz aus der Taufe. Und da man bei der Premiere feststellte, dass es hier doch sehr dunkel ist, rief er kurzerhand die Aktion „Friederle leuchtet“ ins Leben. Hier wurde Geld gesammelt, um in der Weihnachtszeit Lichterketten in der Vogesenstraße aufzuhängen. Dass es beim Martinszug im Anschluss Bratwurst und Glühwein gibt, dafür hat er, noch zusammen mit dem ehemaligen Rektor Wilfried Meissner, gesorgt. Ebenso geht das Frühlingsfest im Rahmen des von Ehefrau Marion organisierten Sommertagszuges auf seine Initiative zurück.
Darüber hinaus war er einige Jahre im Bezirksbeirat tätig. Sein Engagement war auch nur möglich, da er als ehemaliger Telekom-Mitarbeiter relativ früh in Pension ging. Gerne erzählte er, dass der Amtsarzt bei der damaligen Untersuchung zu ihm sagte: „Ich entlasse sie in den Ruhestand zum Wohle der Friedrichsfelder Vereine.“
In den letzten Monaten raubte ihm seine schwere Krankheit zunehmend die Kraft für seine Aufgaben und Hobbies. Schon beim Frühlingsfest konnte er nicht mehr dabei sein. Doch er war froh und stolz, mit seinem ehemaligen zweiten Vorsitzenden Nemanja Mirovic einen kompetenten Nachfolger gefunden zu haben, der sich auf ein breit aufgestelltes Team verlassen kann, welches Reinhard Schatz noch mit vorgeschlagen hatte.
Doch er war nicht nur Vereinsmensch, sondern vor allem Ehemann, liebevoller Vater, Familienratgeber in allen Lebenslagen und bester Großvater der Welt, wie seine Enkel sagen. Seine große Familie, Ehefrau, eine Tochter, drei Söhne, Schwiegerkinder und insgesamt acht Enkel, trauern um einen Menschen, der sich stets für das Gemeinwohl einsetzte, bis zuletzt einen flotten Spruch auf den Lippen hatte und nun ganz vielen Menschen fehlen wird.
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