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Flag Football: Trendsport begeistert Jugend beim TSV Schönau

Der TSV Schönau feiert Erfolge im Flag Football, einer Trendsportart aus den USA. Vereinsmitglieder erklären, was es mit dem Sport auf sich hat.

Von 
Bernhard Haas
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Zunächst ist Warmlaufen angesagt. © Bernhard Haas

Schönau. „Flag Football? Nie gehört.“ So oder so ähnlich könnte eine typische Reaktion auf die Trendsportart ausfallen, die aus den USA langsam aber sicher nach Europa herüberschwappt. Football hat in Amerika bekanntlich eine lange Tradition, und Profis können damit viel Geld verdienen. Flag Football unterscheidet sich vom Football vor allem dadurch, dass es keinen Körperkontakt gibt.

Beim TSV Schönau wird die neue Sportart vor allem im Jugendbereich sehr erfolgreich ausgeübt. Im Bereich der Jugendlichen unter 15 Jahren sind die „Bears“ gerade zum zweiten Mal baden-württembergischer Meister geworden, die jüngeren U13 eiferten dem nach und wurden ebenfalls Landesmeister.

Mädchen und Jungs können in Mixed-Teams gemeinsam antreten

Das Umwerfen des Gegners auf den Boden, auch als Tackling bezeichnet, ist tabu. Ein weiterer großer Unterschied zum Football besteht darin, dass Mädchen und Jungen in derselben Mannschaft antreten können, wie Sportlehrer Florian Schmitt erklärt. Der Fokus beim Flag Football liege auf Schnelligkeit, Taktik und Teamarbeit, was den Sport sowohl für Neulinge als auch für erfahrene Spieler interessant macht, meint auch Vanessa Seitz. Sohn Erik betreibt den Sport seit zwei Jahren und bestätigt: „Das macht riesigen Spaß, weil es vor allem um Schnelligkeit geht“.

Das Werfen und Fangen des Footballs muss eingeübt werden. © Bernhard Haas

Eine schwere Ausrüstung mit Helm und anderen Schutzvorrichtungen ist nicht notwendig. Allerdings tragen alle Spieler einen Gürtel über dem T-Shirt mit zwei Flaggen dran. Diese Bänder (Flags), die an der Hüfte befestigt sind, müssen abgerissen werden. Der Spielzug ist damit gestoppt. Flag sei sehr gut für die Auge-Hand-Koordination. Es helfe auch dabei, die richtigen Routen zu laufen, bevor man den Ball fängt. Außerdem lerne man, schnelle Entscheidungen zu treffen, so Seitz.

So wird Flag Football gespielt

Ziel des Spiels ist es, den Ball in die gegnerische Endzone zu tragen oder darin zu fangen und so einen Touchdown und somit Punkte zu erzielen. Dabei hat ein Team für eine bestimmte Anzahl an Versuchen das Angriffsrecht. Nach einer erfolgreichen oder erfolglosen Serie von Angriffsversuchen wechselt der Ballbesitz und der Gegner darf angreifen. Mindestens fünf Spielende je Mannschaft treten gegeneinander an. Auf dem Feld kommen immer fünf zum Einsatz, die Teams können Mixed-Teams sein. Das Spielfeld wird durch die Seitenlinien und die Grundlinien begrenzt. Die Linien gehören nicht zum Spielfeld. Das Spielfeld ist rund sechs Meter lang und 23 Meter breit. Die Endzonen haben ein Maß von ungefähr 23 mal neun Meter.

Komplette Spielzüge werden selbstverständlich ebenfalls trainiert. © Bernhard Haas

Weshalb auch die Eltern gefragt sind

Bei dieser Sportart sind auch die Eltern gefragt – mindestens für die Fahrdienste. Denn die Spielorte liegen zum Teil weit entfernt. Da geht es zum Beispiel nach Reutlingen, Freudenstadt oder Freiburg. Das übernehmen die Eltern, wie Seitz erklärt. „Aber das machen wir gerne“, sagt sie. Coach Tyler Reese habe die Sportart zum TSV gebracht. Seit November 2023 werde hier gespielt. Es habe etwas Mühe gekostet, sagt TSV-Geschäftsführer Karlheinz Steinbach: „Aber jetzt sind wir sehr zufrieden, dass wir diese neue Trendsportart anbieten können.“

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