Es war anno 1981: Vier Familien aus dem Almenhof, allesamt Mitglieder der Gartenstadt-Genossenschaft, trafen sich zwischen den Garagen in der Almenstraße und organisierten ein kleines Fest. 41 Jahre später ist aus dieser kleinen Zusammenkunft ein Event für rund 1200 Gäste geworden. Nach wie vor besteht das Organisationsteam aus Bewohnern der Almen-, Mönchwörth, Valentin-Streuber-, August-Bebel- und Speyrer Straße.
Die Besucher kommen längst aus den umliegenden Stadtteilen und überall dorther, wohin der Ruf des Festes dringt. Die familiäre Atmosphäre, die fröhliche Stimmung und das gute selbst gemachte Essen haben sich herumgesprochen. So hält auch die bedenkliche Wetterprognose niemanden ab, sich auf den Weg zur Almenstraße zu machen.
Seit vielen Jahren sorgt die selbstgebaute Dachkonstruktion zwischen den Garagen für ein gemütliches wettergeschütztes Festgeschehen. Zwei Tage dauert der Aufbau, der wie alles andere hier ehrenamtlich gestemmt wird. Für die rund 20 unterschiedlichen Salate sind vier Familien in zwei Küchen verantwortlich. Dieses Jahr war Tristan Maier mit seinen Freunden Eric und Nils für den Kartoffelsalat zuständig. Dafür schälte das Trio erst einmal 25 Kilogramm Kartoffeln. Seine Eltern Gabi Vögtel-Maier und Rainer Maier sind seit vielen Jahren federführend bei der Fest-Vorbereitung dabei. Die Schwester Ricarda Engelhardt hat bereits viele Aufgaben übernommen. Ihr zur Seite stehen das rund zehnköpfige Orga-Team und 50 bis 70 weitere Ehrenamtliche.
Besucher dürfen Rundum-Verköstigung, einen Flohmarkt-Stand und wie in diesem Jahr eine Hüpfburg für die Kinder erwarten. Extra-Attraktionen stehen nicht auf dem Programm. Ricarda Engelhardt erläutert das Festkonzept: „Wir sind ein Nachbarschaftsfest im besten Sinn. Es geht vor allem darum, die Gemeinschaft zu fördern, Kontakte zu ermöglichen und gute Gespräche in Gang zu bringen, auch unter denen, die schon lange nicht mehr hier wohnen. Nun übernehmen wir, die jüngere Generation, diese Aufgabe, und unsere Eltern und Großeltern sollen das Fest ohne Verantwortung genießen können.“
So ist auch Monika Weinsheimer, die inzwischen weggezogen ist, als Gast dabei. Ihr Vater, Erich Hamann, zählte zu den Begründern des Garagenfestes. „Meine Mutter“, so erzählt sie, „war noch bis in ihrem 98. Lebensjahr von 11 Uhr morgens bis 8 Uhr abends hier dabei“. Zu den jungen Besuchern zählen Benedikt und Denise Bader aus Altlußheim samt Nachwuchs. Sie kommen durch den Kontakt mit Anwohnern und genießen einen schönen Nachmittag mit Blick auf die Hüpfburg, auf der ihre Kinder herumhopsen.
Die erwirtschafteten Gewinne fließen erst einmal in die eigenen Gerätschaften, die man für ein solches Fest braucht und wenn noch Geld übrig ist, spendet man an gemeinnützige Vereinigungen, wie etwa die Bürgerinitiative 48er Platz. Im nächsten Jahr will man das 40. Jubiläum mit einer Live-Band feiern, zwei Jahre war Corona-Zwangspause.
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