Mannheim. Ein stimmgewaltiger Chor, mitreißende Musik und hervorragende Solisten: Vom ersten Ton an begeisterten die Sänger der „Rainbow Gospel & Soul Connection“ mit ihrem neuen Programm „I Believe“ in der katholischen St. Franziskuskirche.
Der überkonfessionelle Gospelchor aus Mannheim-Feudenheim existiert seit 30 Jahren. Leiter Joe Völker hat fast alle Chorsätze selbst arrangiert und begleitete die Sänger am E-Piano. „Wir sind in die Welt ausgezogen, um Ruhm und Ehre zu erlangen und haben es bis Waldhof geschafft“, stellte er die rund 30 Sängerinnen und Sänger mit einem Augenzwinkern vor.
Das Lied „Baba Yetu“ kam dem ein oder anderen Zuhörer sicher bekannt vor. Mit dem Vaterunser auf Swahili eröffnete der Chor den Konzertabend. Bob Marleys „One Love“ ist zwar kein traditioneller Gospel, der von Christian Gessner ausdrucksstark vorgetragene Reggae passte mit seinem Friedensmantra aber perfekt in das Programm.
Fröhlich, besinnlich, melancholisch oder dramatisch – die Solisten beherrschten die ganze Bandbreite an Gefühlen und trafen immer den richtigen Ton. „I Believe“ beschwor Oli Häfele im Wechsel mit dem Chor und Monika Nagel forderte: „Go, Tell It On the Mountain“. „This Is Me“ sang Gabi Mahlberg mit fester, klarer Stimme.
Mit ihrem farbenfrohen Outfit und der lebendigen Choreografie waren die Sänger auch optisch ein Hingucker. Händereiben, Schnalzen und Trampeln mit ganzem Körpereinsatz erzeugten sie den anschwellenden Regen, der den Titel „Africa“ einleitete.
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Das 200 Jahre alte amerikanische „Down in the River to Pray“ habe zwei Bedeutungen, erläuterte Völker und fügte hinzu: „Das Lied enthält eine versteckte Botschaft.“ Vordergründig gehe es um die Taufe, daneben verweise der Text auf die Befreiung aus der Sklaverei. Ganz modern dagegen klang „Shackles“, mit dem Lisa Klein die Besucher dazu brachte, in den engen Kirchenbänken zu tanzen.
Alle in Bewegung
Der Chor schlug gekonnt den Bogen zwischen traditionellen Gospels und aktuellen Hits. „Eine unserer Spezialitäten ist es, bei kirchlichen Trauungen einen bunten Farbtupfer zu setzen“, meinte Völker. Das mit viel Gefühl interpretierte „All of Me“ stehe dabei auf Platz eins in der internen Hitparade.
„Wir konnten uns nicht für einen Titel des Musicals „Hair“ entscheiden“, erklärte Völker. Gut für das Publikum, denn das folgende Medley bot einen Querschnitt der Erfolgsmelodien. Der Klassiker „Somewhere Over the Rainbow“ gehört schon aufgrund des Namens zum festen Repertoire und gelang dem Chor wunderschön anrührend. „Sehr schmalzig, aber auch sehr schön“, kündigte Völker „We Are the World“ an, bei dem alle Solisten noch mal gemeinsam antraten.
Bei der Zugabe „Oh Happy Day“ hielt es keinen mehr auf den Sitzen. Die Zuhörer klatschten, schnipsten mit den Fingern und wippten im Takt. Die ganze Kirche war in Bewegung.
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