Käfertal. Mit mitreißendem Swing, Boogie und Foxtrott hat das Cool Cats Orchestra im Kulturhaus das Publikum begeistert. Beim Benefizkonzert der Heidelberger Bigband unter Leitung von Richard „Rick“ von Bracken hielt es kaum jemanden auf den Stühlen. Das rund 20-köpfige Ensemble aus Profi- und Hobbymusikern überzeugte mit Spielfreude, klanglicher Vielfalt und einem spürbar lockeren Umgangston. „Kraftvoll, spontan und unkonventionell“, so charakterisieren sich die Cool Cats selbst – und genau das erlebte das Publikum an diesem Abend.
Rick von Bracken, seit den 1980er-Jahren als Saxofonist, Keyboarder und Produzent in der süddeutschen Jazz-, Blues- und Pop-Szene aktiv, versteht sich eher als Regisseur denn als Dirigent. Er fördert die individuellen Stärken seiner Musiker und lässt Raum für Improvisation. Oft entstehen Grooves, Bläsersätze oder ganze Arrangements direkt auf der Bühne – ein Markenzeichen der Band.
Jazzige Tanzmusik von Glenn Miller bis George Benson
Das Konzert begann mit dem Glenn-Miller-Klassiker „Chattanooga Choo Choo“, gesungen von Klaus Meggle, der zugleich charmant und humorvoll durch das Programm führte. Die Keyboarderin Claudia Böhmer und Gitarrist Martin Czemmel glänzten mit Soli, während der Rock’n‘-Roll-Club Neustadt schwungvoll das Tanzparkett eroberte.
Mit Benny Goodmans „Don’t Be That Way“ erinnerten die Musiker an den legendären Savoy Ballroom in New York, Symbol einer Ära, in der Musik Grenzen überwand. Für ruhigere Momente sorgte ein Wiener Walzer, zu dem sich Tanzpaare im Dreivierteltakt über das Parkett drehten. Klaus Meggle brachte mit „La Bamba“, dem mexikanischen Hit aus dem Jahr 1958, das Kulturhaus endgültig zum Beben.
Im weiteren Verlauf zeigte die Band ihre Vielseitigkeit mit Klassikern wie „Jumpin‘ East of Java“ (Brian Setzer), „September“ (Earth, Wind & Fire), „Moon River“ (Henry Mancini), „Sing, Sing, Sing“ (Louis Prima/Benny Goodman), „Moondance“ (Van Morrison) und „This Masquerade“ (George Benson).
Mit den „Golden Hits“ der Swing-Ära von Glenn Miller, Duke Ellington und Count Basie versetzten die Cool Cats das Publikum musikalisch zurück in die 1930er bis 1950er Jahre. Originalgetreu, aber mit eigener Note, interpretierten sie die Klassiker im authentischen Bigband-Sound. Auch modernere Jazz- und Soul-Stücke von Herbie Hancock, Weather Report oder Chicago fanden ihren Platz – ein Beweis für die stilistische Bandbreite des Orchesters.
Ein Abend voller Energie und Lebensfreude
Zum Abschluss stellte Klaus Meggle nach der Drei-Groschen-Oper singnd die Bandmitglieder vor. Die Band verlies schließlich die Bühne und verabschiedete sich mit dem leicht abgewandelten Gospel „Oh When the Saints go Marching out“. Langanhaltender Applaus im Stehen waren der verdiente Lohn für ein Konzert, das Musikliebhaber, Tänzer und Jazzfreunde gleichermaßen begeisterte.
Wer den Auftritt verpasst hat, hat bald Gelegenheit, das nachzuholen: Am 2. November gastiert das Cool Cats Orchestra im Rhein-Neckar-Theater in Mannheim-Neckarau – erneut mit Swing, Soul und jeder Menge guter Laune.
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