Bei bedecktem Himmel aber angenehm vorfrühlingshaften Temperaturen waren am Rosenmontag 16 Zugnummern – Fasnachtsvereine, Brass Band und Musikzug, bunt verkleidete Kindergarten- und Schulgruppen, Firmen und Turnvereine, DRK, Polizei und Feuerwehr mit mehr als 300 Teilnehmern in Rheinau unterwegs, um den Stadtteil beim Fasnachtsumzug des 1. RCV „Die Sandhase“ wieder in eine närrische Hochburg zu verwandeln.
Das machen sie gerne, denn sie werden ständig begleitet durch Hunderte „Sandhase hopp!“ und „Ahoi!“-Rufe, den Narrenrufen der Rheinauer „Sandhase“ und der Kurpfälzer Fasnacht. Nicht nur das begeisterte Publikum ist das Besondere an diesem Umzug. Nein, es ist die Vielfalt, die Farbenpracht, die Individualität der einzelnen Gruppen. Eine bunte, fantasievolle und quirlige Mischung, lautstark unterstützt von der Brass Band der „Mannemer Stroseridder“ und vom Musikzug der Pilwe, ergießt er sich durch die Straßen, wo das Publikum in Tuchfühlung mit den Narren den Umzugsweg säumt.
Karneval in Rio – wer braucht das? Ausgelassen bei Wind und Wetter musizieren, tanzen und feiern – das kann man in Rheinau auch. Hunderte Narren aus Nah und Fern kamen, um sich den bunten und abwechslungsreichen Fasnachtsumzug anzuschauen. Höhepunkte im quirlig bunten Spektakel waren die Motivwagen der „Sandhase“, der „GroKaGeli“ aus dem Lindenhof und der „Pilwe“ aus Neckarau, aber auch die buntverkleideten Fußgruppen aus Rheinau: Ob als schicke Gardemädels („Pilwe“ und „GroKaGeLi“), temperamentvolle Cheerleader (TV Rheinau), süße Früchtchen (Rheinauschule mit Betreuungsangebot), „tierisch gut drauf“ (Familienkita), „wild und bunt unter dem Schirm Gottes“ (Seelsorgeeinheit Mannheim Süd) oder „närrische Fransengruppe“ (Firma Ries). Die Vielfalt der Ideen kennt in Rheinau keine Grenzen. Viele Gäste kamen vergleichsweise leicht bekleidet – bei Temperaturen knapp unter 10 Grad musste dennoch niemand frieren. Auch Hunger und Durst brauchte niemand leiden: Zahlreiche örtliche Anbieter entlang der Umzugsstrecke und die Helfer der gastgebenden „Sandhase“ beim närrischen Ausklang im Gemeindehaus von St. Antonius sorgten für Abhilfe. Bis zum Umzugsende blieb alles fröhlich friedlich. Gut eine Stunde zog die närrische Karawane mit Start und Ziel beim Nachbarschaftshaus durch Rheinau.
Heimatverein mit Blumenkindern
Der Wind weht Konfetti und Seifenblasen durch die Straßen von Neckarau. Bei anhaltendem Regen schiebt sich der von der Neckarauer Narrengilde „Die Pilwe“ organisierte närrische Umzug durch den Stadtteil und sorgt bei den vielen tausend kleinen und großen Narren, die die Straßen säumen, für gute Laune und närrische Stimmung. Das Neckarauer „Fasnachtszügl“ ist der größte und bunteste Umzug im Mannheimer Süden. Aufstellung war in der Angelstraße. Von da aus hat sich der bunte Narrenzug durch den Ortskern von Neckarau geschlängelt, wo sehr viel mehr farbenfroh gekleidetes Publikum in Fasnachtsstimmung auf die Zugnummern wartete, bereit, Bonbons in Empfang zu nehmen, mit den Neckarauer Hexen zu tanzen, mit den gruseligen Geistern der AH des TSV Neckarau zu flirten, und mit lautstarkem „Neckarau Ahoi!“ zu grüßen. Sowohl die Zuschauer als auch die Aktiven hatten großen Spaß an dem farbenprächtigen und abwechslungsreichen närrischen Lindwurm. Angeführt vom Musikzug und den Garden der „Pilwe“ waren es insgesamt 21 Zugnummern: Fasnachtsvereine und Sportvereine, Firmen und verschiedene Fußgruppen, die Neckarau in eine kleine Narrenhochburg verwandelten.
Unterstützt wurde die „Pilwe“ vor, während und nach dem Umzug von der Polizei sowie dem DRK. Viele der Gruppen am Straßenrand waren zum ersten Mal oder nach langer Zeit wieder einmal dabei, um die Neckarauer Narren zu bewundern. Über den Verein „Geschichte Alt Neckarau“ im Flower-Power-Look, das herrlich bunte Narrenpaddelboot der Kanugesellschaft Neckarau und den prächtigen Wagen der „Pilwe“ mit den Federkissen und den Elferräten in Nachthemden und Schlafmützen am Ende des langen Zuges haben sich die jubelnden Umzugsbesucher besonders gefreut. Laute Musik schallte durch den Stadtteil. Der Musikzug der „Pilwe“ spielte und von den Wagen schallten die aktuellen Fasnachtsschlager. Sich der aufgeheizten närrischen Stimmung an diesem Fasnachtsdienstag, der seinem Namen alle Ehre macht, entziehen? Keine Chance. Und alle Narren und Zuschauer, stellen am Ende übereinstimmend fest: „Schää war er widder, de Umzug!“ Nach dem Lindwurm herrschte in allen Lokalitäten reges Narrentreiben.
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