Müll, Lärm und eine Örtlichkeit, an der sich die Bürger aus dem Wohlgelegen regelmäßig treffen können, um über Probleme in ihrem Viertel zu sprechen oder gemeinsame Aktivitäten zu planen: Dies waren die Kerndiskussionsthemen des ersten Bürgerforums Gesundheit im Wohlgelegen im November vergangenen Jahres (der "MM" berichtete). Beim zweiten Treffen der Anwohner, unter Leitung von Quartiersmanager Benjamin Klingler und der Familienforschung Baden Württemberg, wurde es im St. Lioba Saal in der Nebeniusstraße nun konkreter.
Die Ergebnisse aus dem gut besuchten ersten Bürgerforum waren zuvor von Mitarbeitern der Familienforschung analysiert und zusammengefasst worden und wurden nun den Bewohnern des Viertels vorgestellt. Sarah Bode, Mitarbeiterin der Familienforschung, hatte dabei manchmal nicht die leichteste Aufgabe an diesem Nachmittag, da bei vielen Punkten schnell die Emotionen der Anwohner hoch kamen und sie sich zu Wort melden wollten. Eines dieser heiklen Diskussionsthemen war das Thema Müll und Hundekot. "Ein Problem, das man nicht von heute auf morgen lösen kann und das auch in Zukunft immer wieder ein Thema sein wird", wie Benjamin Klingler das Thema betrachtet. Die unschönen Hinterlassenschaften der Vierbeiner seien eine lästige Sache, die aber besonders durch Engagement der Bewohner des Viertels eingeschränkt werden könnten, sagte er weiter zur Lösung des Problems. So sah es auch Christoph Winkler, Bürgerserviceleiter der Neckarstadt-Ost: "Es gibt die Möglichkeit, im Wohlgelegen weitere Hundekottütenspender aufzustellen, wie es mir die Abfallwirtschaft bestätigt hat. Um dies zu realisieren, müssen jedoch Freiwillige gefunden werden, die sich um die Bewirtschaftung dieser Tütenspender kümmern", fügte Winkler zur Eingrenzung des Problems hinzu.
Planung für Treff in Kürze
Um solche Probleme im Wohlgelegen zukünftig besser besprechen zu können, so war man sich unter den rund 25 Anwohnern einig, ist eine Art Bürgercafé von Nöten, in dem sich die Bürger des Viertel ein bis zwei mal wöchentlich treffen können. Für Quartiermanager Klingler hat die Errichtung eines solchen Bewohnertreffs ebenfalls höchste Priorität und er versprach den Anwohnern, hartnäckig an diesem Thema dran zu bleiben. Bereits in den kommenden Wochen werde er mit ersten Freiwilligen, die sich für die Bewirtschaftung und Organisation des Cafés nach dem ersten Bürgerforum gemeldet hatten, eine vergleichbare Einrichtung in Hochstadt in der Pfalz besichtigen, um Tipps und Erfahrungen zu sammeln. "Anfang April planen wir dann den Start unseres Bürgercafés in Wohlgelegen, so ist mein persönliches Ziel", sagte Klingler zu den weiteren Planungen. Eingerichtet werden soll der Bürgertreff in Räumlichkeiten des GBG-Mietertreffs in der Zellerstraße. Diese seien perfekt geeignet, da sie eine Küche, getrennte Toiletten und einen kleinen Kellerraum besäßen, wie Klingler von seiner Besichtigung beim Bürgerforum erzählte.
Wie Quartiermanager Benjamin Klingler, war auch der engagierte Bürger Peter Fleck mit dem zweiten Bürgerforum Gesundheit in Wohlgelegen zufrieden: "Diesmal wurde die Diskussion intensiver und die Probleme haben sich konkretisiert. Wichtig ist, dass die Anwohner Eigenengagement zeigen und sich bei der Realisierung mit einbringen", sagte der Bewohner des Viertels aus der Zellerstraße. Er selbst rufe auch öfter einmal bei der Stadt an, wenn ihn der Dreck oder irgendetwas anderes in seiner Nachbarschaft störe, erzählte er.
Mit viel Zuversicht geht es in den nächsten Wochen an die Planung des Bürgercafés. Soweit es aussichtsreiche Ergebnisse gibt, plant Benjamin Klingler mit einem weiteren Bürgerforum. Bei konkreter Realisierung des Projektes werde dann auch der Fachbereich Gesundheit intensiver helfen und Angebote wie eine Bewegungs- oder Ernährungsberatung anbieten können, wie Holger Kairies versprach.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-stadtteile-buergercafe-soll-schon-im-april-starten-_arid,552667.html